2008 – Top 100-Gastronomen mit 4,2 Prozent plus

2008: Top 100-Gastronomen mit 4,2 Prozent plus

Die größten Unternehmen / Systeme / Gruppen mit Umsatzzuwachs – Erwartungen verhalten optimistisch

Ein gutes Geschäftsergebnis, das besser ausfiel als erwartet, bescherte das Jahr 2008 Deutschlands führenden Gastronomen. Die Geschäfte liefen nicht so exzellent wie in den beiden Vorjahren, aber deutlich besser als befriedigend. Das Umsatzplus lag bei 4,2 Prozent (2007: +5,7 Prozent). Die Top 100-Unternehmen erlösten erstmals einen zweistelligen Milliardenwert: 10,3 Mrd. Euro (ohne MwSt.). Dies sind Ergebnisse der aktuellen und exklusiven Branchenerhebung der Wirtschaftsfachzeitschrift food-service (Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main). Der Fachtitel präsentiert das Top 100-Branchenranking bereits zum 27. Mal.

Ein Blick auf die Daten des Statistischen Bundesamtes und damit des gesamten Wirtschaftszweiges stellt einmal mehr klar: Die Spitze kämpft deutlich besser, erfolgreicher als die Breite der Branche.
Denn Wiesbaden meldet für den Gaststätten-Teilmarkt im Gastgewerbe ein nominales Minus von 0,9 Prozent, real waren es sogar 3,2 Prozent weniger Umsätze (vorläufige Werte).

Vom wertmäßigen Wachstum der Top 100 entfällt der größte Teil auf Marktführer McDonald’s (+136 Mio. Euro), es folgen Subway und Burger King. 72 der 100 größten Gastro-Unternehmen verbuchten 2008 einen Umsatzzuwachs, im Jahr 2007 waren dies 83, davon erreichten 19 zweistellige Zuwachszahlen, 23 liegen im Minus (Vorjahr 14). 54 Prozent aller Befragten bezeichnen ihre Ertragslage als gut oder sehr gut (Vorjahr 69 Prozent).

Marktführer McDonald’s (seit 1982 in Deutschland größter Gastronom) präsentiert 5,1 Prozent Erlös-Plus (Vorjahr: +4,9 Prozent). 136 Mio. Euro Mehrerlöse bei 2,5 Prozent weiterer Netzverdichtung auf jetzt 1.333 Betriebe. Zwischenzeitlich gibt es über 500 McCafés als Shop-in-Shop-Lösung. Burger King hat es erstmals auf Rang 2 geschafft. LSG, Karstadt, Ikea und Aral/Petit Bistro fallen je um einen Rang.

Expansionssieger war, wie im Vorjahr, Subway (von 10 auf 7). Die amerikanische Sandwichmarke, 1999 in Deutschland gestartet, nennt 44,7 Prozent Umsatzwachstum. Das Franchisesystem speist seinen Erfolg aus wachsendem Bekanntheitsgrad, neu gestarteter TV-Werbung und Coupon-Aktionen. Im Durchschnitt erlöst ein Betrieb über 330.000 Euro pro Jahr, doch es gibt auch Spitzenstandorte mit mehr als einer Million Euro. Seit 1998 sind die Umsätze der Top 10 um 38,0 Prozent gestiegen.

Die Marktspitze setzt sich wertmäßig wie folgt zusammen: 52,5 Prozent Quickservice, 23,7 Prozent Verkehrsgastronomie, 7,0 Prozent Handels-, 6,6 Prozent Fullservice- und 6,0 Prozent Freizeit-Gastronomie. 4,2 Prozent entfallen auf die Kategorie Event-Catering. Für die Wachstumsraten dieser sechs Teilmärkte gilt: Freizeit und Quickservice liegen überdurchschnittlich im Plus – gefolgt vom Vorjahressieger Freizeit mit 5,3 Prozent. Zwei Segmente befinden sich im Minus: Event-Catering und Handel.

2008 war charakterisiert durch jede Menge Jubiläen im deutschen Markt. Die vier plakativsten: 60 Jahre Stockheim, 40 Jahre Block House (Deutschlands älteste Steakhaus-Marke), 25 Jahre Wöllhaf und 20 Jahre Joe’s Pizza. Vier komplett verschiedene Erfolgsgeschichten, jede eine Tiefenanalyse wert. Allein fünf deutsche Kaffeebar-Marken feierten 2008 ihren 10. Geburtstag, denn Ende der 90er war Gründerzeit in diesem Teilsegment: aran, Balzac, Black Bean, Cafetiero und Einstein.

Die Erwartungen für 2009 sind geprägt von vorsichtigem Optimismus. 45 Prozent der Top 100-Unternehmen erwarten höhere Umsätze (Vorjahr 72 Prozent). 39 Prozent bessere Erträge (Vorjahr 60 Prozent) und 34 Prozent mehr Gäste (Vorjahr 63 Prozent).

Convenience, Gesundheit, Vertrauen und Emotion, so heißen die Mega-Trends in der Gastronomie, analog zu jenen in benachbarten Konsumgüterbranchen. Entlang dieser Entwicklungslinien gilt: Das Besinnen auf Kernkompetenzen ist in vielen Unternehmen Motto für 2009. Die Zeiten werden anspruchsvoller. Der Wettbewerb entscheidet sich bei Preisen, Produkten und Profil. Profil klingt einfach, ist aber ungeheuer schwer. Denn nur eindeutige Botschaften öffnen den Weg zum Gast – heute und morgen.

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