Staatsoper Unter den Linden – Berlin

Nikolas Rechenbergs Plädoyer für Komfort!

Niko war gestern in der Staatsoper Unter den Linden. Carmen. Bizet. Barenboim. Sehr schöne Aufführung. Eigentlich ein Erlebnis. Niko ging zur Pause. Warum?

1: Niko ist 1,93 Meter groß. Sitzt in der sehr guten 7. Reihe, aber kriegt seine Beine kaum unter. Das ist wie Economy-Class auf Intercontinental-Flug. Nicht zu ertragen.

2: Dazu keine Aircondition. Die Luft steht, Scheinwerfer, volles Haus. Sevilla-Hitze eben.

3: An der Bar zur Pause natürlich eine riesige Schlange, warum stehen hier nicht zwei Bars?

4: Sogar die Männer-Toilette ist voll. Der Raum mißt ungefähr drei mal vier Meter, wer den Ort nicht kennt, sucht lange, vor der Damentoilette nebenan Schlange bis vor der Tür.

Niko macht seinem Unmut laut Luft. Der Typ daneben: Wieso regen Sie sich denn auf, Sie sind doch nicht zum Pinkeln hier, sondern wegen der Kultur!?

Und?

Heißt Kultur in Deutschland leiden? Das Kreuz der Kultur tragen? Mit Rückenschmerzen und Halsschmerzen? Eingepfercht wie in einem Hühnerstall? Jedes moderne Kino hat komfortable Sitze!

Niko will Kultur im Ambiente von 2006, nicht von 1806. Müssen wir wirklich erstklassige Kultur mit drittklassigen Pinkelhäusern, zweitklassigen Bars und knochenermüdenden Sitzreihen erdulden?

Nein!

Ich will gute Kultur mit bequemen Sitzen, mit gekühlten Getränken und einer Infrastruktur, die Europa 2006 gerecht wird.

Solange das nicht geht, quäle ich mich nicht mehr ins vorletzte Jahrhundert. Und schiebe mir die Carmen-CD zu hause rein.

www.wams.de/z/plog/blog.php/nikos_weinwelten

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