Brot-Sommelier

Meine Liebe zum Brot ist noch inniger geworden“, schwärmt Sonja Laböck. Die engagierte Bäckermeisterin und Chefin der Münchner Brotmanufaktur Schmidt ist Brot-Sommelière – und damit eine von insgesamt 13 Brot-Sommeliers bundesweit. Erst seit 2015 bietet die in Weinheim beheimatete Bundesakademie des Deutschen Bäckerhandwerks die neue Weiterbildungsmöglichkeit für Bäckermeister/-innen an. Im vergangenen November dann traten nach 9-monatiger Ausbildung die ersten frischgebackenen Genussexperten aus den Toren der Einrichtung – in der Tasche das brandneue, staatlich anerkannte Sommelier-Diplom. Ihr Auftrag ab sofort: das neu erlangte und fundierte Expertenwissen über der Deutschen Lieblingsnahrungsmittel Nummer Eins in die Öffentlichkeit zu tragen.

„Unser deutsches Brot ist in seiner Qualität und Vielfalt einzigartig“, erklärt Michael Wippler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. Die deutsche UNESCO-Kommission hat die deutsche Brotkultur in Anerkennung dessen Ende 2014 in das Register des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Die erste Garde von Sommeliers steht somit im Dienste einer wichtigen und schützenswerten Aufgabe: den Spot auf unser Brot und damit auf eines der günstigsten und am leichtesten erhältlichen Genussmittel zu richten.

„Bedingung für die Sommelier-Fortbildung sind mindestens zwei Jahre Berufserfahrung als Bäckermeister sowie umfangreiche sensorische Fähigkeiten“, erläutert Akademieleiter Bernd Kütscher die Voraussetzungen für die von ihm initiierte Weiterbildungsmaßnahme. Das Curriculum beinhaltet weiterhin die Vermittlung fundierter Kenntnisse über die nationale wie internationale Brotkultur, die verschiedensten Brotspezialitäten und deren Verwendung bis hin zum „Food Pairing“ und somit der Frage „Welches Brot passt am besten wozu?“

Die neuen Sommeliers sind eine Bereicherung für das traditionelle Bäckerhandwerk, das fortwährend mit fehlendem Nachwuchs und mit politisch geförderter Wettbewerbsverzerrung zugunsten der Backindustrie zu kämpfen hat. Die neue Berufsbezeichnung schafft Vertrauen bei den zunehmend ernährungsbewussten Verbrauchern und rückt das Brot wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit. Der frische Wind weht auch ins Ausland und stärkt das Ansehen und die Anerkennung der deutschen Brotkultur.

Die Sommeliers sind zudem Vorzeigebeispiele ihrer Zunft und weisen ihren Handwerkskollegen bundesweit den Weg, wie sich die Branche am besten von der Konkurrenz der Discounter und SB-Backshops absetzen und für die Zukunft rüsten kann: nämlich durch Kreativität und Spezialisierung. „Das ist doch das Schöne an unserem Handwerk“, weiß Ralf Gießelmann, Bäckermeister und Brot-Sommelier aus Bergneustadt, „dass die Variationen von Brot unerschöpflich sind und wir als Bäcker Tag für Tag unserer Kreativität freien Lauf lassen können. Die Kunden danken es uns, denn sie lechzen förmlich nach neuen Geschmackserlebnissen.“

So gehen die Verkaufszahlen in der Bäckerei Gießelmann stetig nach oben, seitdem der passionierte Bäckermeister seine neue Sommelier-Baguette-Linie eingeführt hat und seither Monat für Monat neue spannende Stangenbrot-Kreationen wie Spargel-Baguette, Tomaten-Baguette mit geräucherter Paprika und Mandelkruste oder auch Schoko-Chili-Kirsch-Baguette in seiner Auslage anbietet. Und auch Sommelière Laböck kann stolz darauf verweisen, dass zu den bekennenden Fans ihrer Brot-Kreation „Sexy Alive“ kein Geringerer als der FC Bayern München zählt.

Hier erklären einige der frischgebackenen Brot-Sommeliers, warum und wie insbesondere ihre Kunden von den neu erworbenen Kenntnissen profitieren:
http://www.innungsbaecker.de/brot-sommeliers/

Einen kurzen Film mit weiteren Impressionen und Statements zum neuen Fortbildungslehrgang an der Akademie Weinheim finden Sie unter folgendem Link:

https://www.youtube.com/watch?v=N4l1i854OKc&feature=youtu.be

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