Essen zwischen Theorie und Praxis

Die meisten Europäer sind der Ansicht, dass sie sich gesund ernähren. Dennoch fällt es jedem dritten Menschen schwer, die Mahlzeiten ausgewogen und abwechslungsreich zu gestalten. Der häufigste Grund dafür sei Zeitmangel, so das Ergebnis der Eurobarometer-Umfrage zu Gesundheit und Ernährung.

Im November und Dezember 2005 wurden rund 30 000 Menschen in allen EU-Mitgliedsstaaten, Bulgarien und Rumänien sowie Kroatien und Türkei befragt.
Zwischen den einzelnen Ländern gibt es große Unterschiede: So ist in Slowenien jeder zweite Bürger der Ansicht, dass die Auswahl und Zubereitung von gesunden Gerichten zu viel Zeit in Anspruch nimmt. In Deutschland sind es nur 29 Prozent. Die Malteser klagen selten über Zeitmangel, sie verspüren vorwiegend keinen Appetit auf gesunde Lebensmittel. Mehr als ein Viertel der Teilnehmer erklärte, dass fehlende Kontrolle über die Speisen wie etwa beim Außer-Haus-Verzehr eine ausgewogene Ernährungsweise erschwere. Dieser Grund ist besonders für Menschen aus Luxemburg, Irland und Litauen von Bedeutung.

Jeder fünfte EU-Bürger hat laut eigener Aussage im vergangenen Jahr seine Ernährungsgewohnheiten geändert. Vor allem Frauen hoffen, auf diese Weise ihr Gewicht zu reduzieren, andere möchten allgemein gesund bleiben oder stellten krankheitsbedingt die Kost um.

Über die Hälfte der Befragten würde nun mehr Gemüse und Obst sowie fettärmer essen, erläutert die EU-Kommission in ihrem Bericht. Viele Menschen trinken mehr oder bereiten die Speisen mit weniger Zucker und kalorienärmer zu. 20 Prozent wollen weniger Fleisch essen. In Deutschland ist es sogar ein Drittel. Insgesamt lassen die Ergebnisse also auf eine bessere Ernährungssituation hoffen.
(aid, Heike Heinrichs)

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