Andre Tienelt

Der Feinschmecker und Norwegens Premium-Digestif LINIE Aquavit luden zum Förderpreis-Finale 2006 auf Sylt

Ein besonderes Jubiläum, besondere kulinarische Begabungen: Zum fünften Mal hatten das renommierte Gourmet-Magazin „Der Feinschmecker“ und LINIE Aquavit, der internationale Premium-Digestif, den LINIE För­derpreis für Deutschlands Jungköchinnen und Jungköche ausgeschrieben und jetzt die sechs Besten der Besten aus allen Bewerberinnen und Bewerbern auf die Insel Sylt eingeladen. Der hochklassige und hoch dotierte Wettbewerb richtet sich an Köchinnen und Köche, die ihre Lehre erfolgreich beendet haben oder sich bereits auf der Meisterschule befinden. Die Aufgabe besteht darin, ein neues Rezept für ein raffiniert-einfaches Hauptgericht auf der Basis von Fisch und/oder Krustentieren zu entwickeln.

In der Vorentscheidung qualifiziert hatten sich Tobias Favorat aus Baiersbronn, Stefan Gass aus München, Carsten Knebel aus Freiberg, Manuel Matiske aus Hilden, Christian Morgen aus Trier und André Tienelt aus Bergisch Gladbach. Sie wurden mit je einer Begleitperson auf die Insel Sylt eingeladen und mussten ihre Kreation im Finale vor den Augen der Jury innerhalb von nur 90 Minuten zubereiten.

Die Förderpreis-Finalisten:
Junge Profis im Portrait

Tobias Favorat war mit 22 Jahren der jüngste der Finalisten. Nach seinem Abschluss in 2003 in Stuttgart ist er zu einer regelrechten Blitzkarriere durchgestartet, wurde 2006 bereits als Lammkoch des Jahres ausgezeichnet und wirkt heute als Chef de Partie im international renommierten Hotel Traube Tonbach in Baiersbronn, dessen „Schwarzwaldstube“ (4 Gault Millau-Kochhauben, 3 Michelin-Sterne) Harald Wohlfahrt leitet, einer der ganz großen Sterneköche Deutschlands. Der sympathische junge Koch hat die seltene Gabe, auch sehr Unterschiedliches unbefangen und ungezwungen zu verbinden. So zählen zu seinen Leidenschaften zum Beispiel auf den ersten Blick eher schwer vereinbare Gegensätze: Freundin und Fußball, Confiserie und Lebensmittel-Chemie … Auch in seiner Persönlichkeit verbindet Tobias Favorat kontrastierende Eigenschaften. So plädiert er mit dem Motto „Verschwende keine Zeit für Dinge, die Du nicht ändern kannst“ einerseits für ökonomischen Kräfteeinsatz, kann sich aber andererseits mit begeistertem Überschwang der faszinierenden Vielfalt und Sinnlichkeit der Lebensmittel widmen, die er mit Ehrgeiz und Esprit zu raffinierten Gerichten verarbeitet. Auf Sylt bereitete er seine Rezept-Kreation „In Olivenöl geschmorter Steinbutt mit lauwarmer Krustentiervinaigrette an gebratenen Artischocken, Gewürztomaten und Olivengnocchi“ zu.

Aus München kommt Finalist Stefan Gass, 24. Mit ei­ner Ausbildung im weltberühmten „Weißen Rössl“ am Wolfgangsee, der Anstellung im Münchner Hotel Königshof und – unter anderem – einer mehrjährigen Tätigkeit als Koch des Bundesverteidigungsministers in Berlin sowie des NATO-Vorsitzenden in Brüssel hat sich Stefan Gass während seines bisherigen Werdegangs bereits national wie international in sehr unterschiedlichen beruflichen Umfeldern erfolgreich bewährt. Abwechslung liegt ihm. Natürlich auch beim Kochen, an dem ihn besonders fasziniert, dass man aus einfachen und guten Produkten immer wieder vollkommen neue Gerichte zubereiten kann. Der nach eigenen Angaben gesellige und offene junge Koch, der 2007 mit der Meisterschule beginnen will, ist auch in der Freizeit zielstrebig – zu seinen Hobbies gehört das Bergwandern. Eine Verbindung zum Beruf hat seine andere Passion: Stefan Gass sammelt antike Bestecke und Terrinen. Beim LINIE Förderpreis Finale 2006 trat er mit „In LINIE geschmorter Aal auf Rosenkohl-Kürbis-Cassoulet und Mousseline von schwarzen Nüssen“ an.

Zu den Stationen von Carsten Knebel (32) gehören die unterschiedlichsten geografischen Landschaften: vom urbanen Berlin – hier absolvierte er seine Kochlehre und erste berufliche Stationen – über die Nordsee-Insellandschaft Sylts, wo er im legendären Kampener Gogärtchen tätig war, bis hin zur Kitzbühler Bergwelt (Hotel zur Tenne) und der Romantik des Erzgebirges, wo Carsten Knebel derzeit im Le Bambou als Chef Entremetier tätig ist. Der experimentierfreudige, konsequent qualitätsorientierte Koch schätzt die Herausforderung und das anspruchsvolle professionelle Niveau. Als Eurotoque-Mitglied hat er sich hohen Maßstäben verpflichtet und legt großen Wert darauf, nur qualitativ hochwertige Lebensmittel zu verarbeiten. „Es gibt kein ‚Es geht nicht’“, heißt sein Motto, und so widmet er sich mit Mut und Zielstrebigkeit gern kulinarischen Innovationen – die Kreativität beim Kochen ist für ihn das Faszinierendste. Und nicht nur beruflich zeichnet Carsten Knebel sich durch Wendigkeit und Fitness aus: Mit Beachvolleyball, Fußball und Golf bleibt er auch in seiner Freizeit immer am Ball. Knebel hatte in der Vorrunden-Entscheidung mit „Wolfsbarsch mit Süßholzsauce, Fenchel und konfierten Tomaten“ überzeugt.

Förderpreis-Finalist Manuel Matiske aus Hilden ist 27 Jahre alt und Küchenchef bei Hopmanns Olive in Erkrath; das Restaurant am Neandertal hat unter anderem durch ein Kochbuch, Kochkurse, ungewöhnliche Events und ein Fernseh-Feature auch über­regionale Bekanntheit erlangt. Manuel Matiske verfügt über eine duale Qualifikation: Nach einer Kochlehre und Tätigkeit als Commis de Cuisine absolvierte er auch eine Konditorlehre in einer Confiserie, ehe er nach verschiedenen Stationen – unter anderem als Demi Chef auf dem Fünf-Sterne-Liner MS Europa in Erkrath – zum Küchenchef avancierte. Ende des Jahres plant der ehrgeizige junge Koch die Meisterschule abzuschließen. Er ist gewissenhaft, sensibel und ab und an, wie er selbst sagt, „auch mal ein wenig verrückt“. Gar nicht verrückt klingt sein Erfolgsrezept für erstklassige Küche und glückliche Gäste: Am Kochen fasziniert ihn, dass man den Menschen mit einer kreativen Kombination aus guten Lebensmitteln und Liebe ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Kreativität bestimmt übrigens nicht nur Manuel Matiskes berufliches Engagement, sondern auch seine Freizeitgestaltung: Er malt in Öl und Acryl. Er hatte sich für den diesjährigen LINIE Förderpreis mit „Gebratenes Zanderfilet an Vanilleschaum mit geschmortem Orangen-Chicoréegemüse und Süßholzgnocchi“ beworben.

Christian Morgen reiste aus Trier nach Sylt. Der 24-Jährige ist im elterlichen Betrieb, dem Restaurant Eitelsbacher Weinstube, Küchenchef und dazu ein echter Allrounder des Hotel- und Gaststättengewerbes: Seine Kochausbildung hat er je zur Hälfte in Großgastronomie/Gemeinschafts­verpflegung und in einem kleinen, feinen Gourmet-Restaurant absolviert und sie auch noch durch eine Ausbildung zum Hotelfachmann im renommierten Fünf-Sterne-Hotel Deidesheimer Hof ergänzt. Nach einer Saison im Waldhotel Sonnora in Dreis (4 Gault Millau-Kochhauben, 3 Michelin-Sterne) leitet er seit 2004 die Küche des Restaurants Eitelsbacher Weinstube. Christian Morgen engagiert sich mit viel Temperament, Motivation und stets guter Laune und schätzt an seinem Beruf, dass der Kreativität hier keine Grenzen gesetzt sind – in kaum einem anderen Beruf, findet er, könne man sich so vielseitig entfalten. Eine Aufgabe, der er sich mit viel Einfallsreichtum widmet; begeistert entwickelt er neue Rezepte, die es so noch auf keiner anderen Speisekarte im Land gibt. Christian Morgen ist ein Mensch, der sich immer mit 100 Prozent einbringt, aber ebenso ganz entspannt Gutes von anderen annehmen kann. Und so geht der passionierte Snow- und Wakeboarder in seiner Freizeit gerne essen, um sich auch mal von der Kreativität seiner Kollegen verwöhnen zu lassen. Für den Wettbewerb kreierte er „Pochierter Thunfisch in Wildkräutern auf Gemüse-Aquavit und frischen Steinpilzen“.

Ebenfalls 24 Jahre alt ist Finalist André Tienelt, Demi Chef de Partie im Schlosshotel Lerbach – Restaurant Dieter Müller. Nach Abschluss seiner Ausbildung in der Sächsischen Schweiz führte ihn sein beruflicher Werdegang über mehrere renommierte Häus
er – das Kempinski Hotel Taschenbergpalais in Dresden, das Hotel & Restaurant Mario Pattis und das Restaurant GrauGans im Hyatt Regency Köln – schließlich in das mit 4 Gault Millau-Kochhauben und 3 Michelin-Sternen ausgezeichnete Restaurant eines der bedeutendsten deutschen Spitzenköche. Trotz des steilen Aufstiegs ist André Tienelt bodenständig geblieben – außer in seiner Freizeit, in der er sich einem wahren Luftikus unter den Aufsteigern widmet: dem Lenkdrachen. „Von nichts kommt nichts“, lautet sein Motto. Handwerkliches Können, Fleiß, ständiges Weiterlernen, Ausdauer und Kreativität sind für ihn die wichtigsten Garanten für Qualität und Lebensqualität, zu der für ihn gehört, nie die Freude am Kochen zu verlieren. An seinem Beruf begeistern ihn die Möglichkeiten, aus einfachen Lebensmitteln besondere Genusserlebnisse zu zaubern. Um beim Förderpreis zu punkten, reichte Tienelt sein Rezept „Gebratener Glattbutt mit Knusper-Schokolade und Yuzu-su“ ein.

Der LINIE Förderpreis versammelt hochkarätigen deutschen Koch-Nachwuchs: inspirierte und inspirierende Talente, die Lust und Leistung zu überdurchschnittlichem Können verbinden. Ein Können, das der LINIE Förderpreis – wie der Name schon sagt – noch weiter fördert: Der Sieger im Wettbewerb erhält einen mit 10.000 Euro dotierten Geldpreis, der einen vierwöchigen Aufenthalt in Paris finanziert: zwei Wochen in der renommierten Kochschule von Alain Ducasse und zwei Wochen Hospitation bei einem ausgewählten Drei-Sterne-Koch in Paris, inklusive Anreise, Unterkunft und Taschengeld. Der Zweitplatzierte gewinnt ein Küchenpraktikum bei einem deutschen Spitzenkoch. Die 50 bestplatzierten Teilnehmer des Wettbewerbs insgesamt werden außerdem mit je einer LINIE-Geschenkpackung ausgezeichnet.

Beim 5. LINIE Förderpreis siegte André Tienelt. Den zweiten Platz belegte Tobias Favorat.

In der Jury saßen: Holger Bodendorf (Landhaus Stricker), Dieter Braatz (Der Feinschmecker), Lydia Fikus (Gewinnerin des 1. LINIE Förderpreises, Kochschule Schlosshotel Lerbach), Rüdiger Kowalke (Fischereihafen Restaurant), Sepp Krätz (Andechser am Dom, Wiesnwirt Hippodrom), Jörg Müller (Hotel Restaurant Jörg Müller), Herbert Seckler (Sansibar). Den Vorsitz der Jury übernahm Jörg Müller.

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