Rot, gelb, grün, blau … nicht nur die Vielfalt der Farben von Gemüse und Obst ist enorm, sondern auch die Zahl der Inhaltsstoffe. Neben den essenziellen Inhaltstoffen wie Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe enthalten sie Substanzen, die den Körper auf vielfältige Art und Weise vor Krankheiten schützen können. Sie werden “sekundäre Pflanzenstoffe” genannt, tragen klangvolle Namen wie Carotinoide, Phytosterine, Sulfide oder Phytoöstrogene und verhindern z. B. schädliche Oxidationen, senken das Cholesterol oder hemmen die Blutgerinnung.
Die spannende Frage lautet derzeit: Wie viele sekundäre Pflanzenstoffe braucht der Mensch? Dies kann trotz aller Forschung noch nicht beantwortet werden. Für konkrete Zufuhrempfehlungen oder Bedarfsangaben fehlen derzeit noch die wissenschaftlichen Grundlagen, stellt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) in ihrem Ernährungsbericht 2004 fest.
Die Forschung wird noch Zeit und viele Untersuchungen, insbesondere am Menschen benötigen, um Angaben zur optimalen Aufnahmemenge machen zu können; das betrifft sowohl Angaben zu einzelnen sekundären Pflanzenstoffen als auch deren Gesamtmenge und die exakte Wirkweise. Vielleicht beeinflussen sich die sekundären Pflanzenstoffen gegenseitig, vielleicht wirken sie nur dann schützend, wenn sie zusammen mit den in Obst und Gemüse vorhandenen Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen verzehrt werden.
Die DGE stellt deshalb fest: ” Zur Zeit gibt es keine Alternative zu Obst und Gemüse. Obst, Gemüse – inklusive Hülsenfrüchte – und Vollkornprodukte sollten die Basis unserer Ernährung bilden.” Weder Nahrungsergänzungsmittel mit einzelnen oder Gemischen von verschiedenen sekundären Pflanzenstoffen noch Nahrungsergänzungsmittel aus Gemüse- und Obstextrakten sind eine Alternative zum täglichen Verzehr von 5 Portionen Gemüse und Obst in roher und erhitzter Form. Das bedeutet konkret: 3 Portionen bzw. 400 g Gemüse pro Tag und 2 Portionen bzw. 250 g Obst.