EDEKA-Gruppe baut Nachhaltigkeits-Strategie weiter aus

EDEKA-Gruppe baut Nachhaltigkeits-Strategie weiter aus

– Zusammenarbeit: Langfristige Kooperation zu nachhaltiger
Fischerei mit WWF vereinbart
– Ziel: Bis Ende 2011 ausschließlich Fisch aus nachhaltiger
Fischerei
– Aufforderung: EDEKA erstellt Risikoliste für Obst- und
Gemüseproduzenten
– Vorstellung: Erste Klima-Bilanz auf der Internationalen Grünen
Woche (IGW) in Berlin

Die Hamburger EDEKA-Gruppe setzt ihre wertorientierte Wachstumsstrategie 2009 konsequent fort. Mit weit reichenden Einkaufsrichtlinien für den Einkauf von Fisch und Meeresfrüchten sowie verschärften Vorgaben für regionale und internationale Obst- und Gemüseproduzenten baut Deutschlands größter Lebensmittelhändler sein Nachhaltigkeits-Programm weiter aus.

“Wirtschaftliche Stärke und unternehmerische Verantwortung sind zwei Seiten derselben Medaille”, erklärte Markus Mosa, Vorstandsvorsitzender der EDEKA AG, im Vorfeld der Internationalen Grünen Woche (IGW) in der kommenden Woche in Berlin, auf der die EDEKA-Gruppe als Lebensmittelhändler Flagge zeigt. Zielsetzung ist es, bis Ende 2011 ausschließlich Fisch aus nachhaltiger und bestandserhaltender Fischwirtschaft in allen Märkten der EDEKA-Gruppe anzubieten. Dabei kooperiert die EDEKA-Gruppe als Partner des Handels in Deutschland langfristig mit der Umweltstiftung World Wide Fund For Nature (WWF). Darüber hinaus hat der Lebensmitteleinzelhändler gemeinsam mit dem Freiburger Öko-Institut eine Wirkstoff-Risikoliste erarbeitet, die regionalen, nationalen und internationalen Obst- und Gemüseproduzenten Transparenz über die Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln aufzeigt und die Reduzierung von als “rot” eingestuften Wirkstoffen fordert.

Nachhaltige Einkaufspolitik bei Fisch – Partnerschaft mit WWF

“Wir haben ein umfangreiches Maßnahmen-Paket geschnürt, um unsere Sortiments- und Qualitätsphilosophie kurz- und langfristig weiter zu optimieren”, so Markus Mosa am Freitag in Hamburg. “Der nächste Schritt ist die konsequente Ausrichtung unserer Fisch-Einkaufspolitik an Nachhaltigkeitskriterien.” Zu den bis 2011 definierten Zielen gehört der massive Ausbau des Angebots von nach den Kriterien des Marine Stewardship Council (MSC) zertifizierten Fischereien sowie aus nachhaltiger Aquakultur. Bei ihren Eigenmarken setzt die EDEKA-Gruppe bereits heute auf MSC-zertifizierte Fischprodukte. Handlungsbedarf sieht EDEKA vor allem im Bereich des Frischfisch-Angebots. “Als größter Fischhändler Deutschlands wollen wir zum Schutz der weltweiten Fischbestände entscheidend beitragen und umweltschonende Fangmethoden unterstützen. Als wertvolles Nahrungsmittel muss Fisch auch künftig ausreichend zur Verfügung stehen, bei gleichzeitigem Schutz der Natur”, erläuterte Mosa.

Um neue Lieferquellen zu erschließen und die Umstellung herkömmlicher Fischereien zu beschleunigen, ist EDEKA eine langfristige Zusammenarbeit mit dem WWF eingegangen. Dies ermöglicht der EDEKA-Gruppe nicht nur eine fundierte fachliche Begleitung der Fischeinkaufspolitik, sondern auch die Nutzung des WWF-eigenen Panda-Logos für die Kommunikation zu Produkten aus nachhaltiger Fischerei. Gemeinsam mit dem WWF wird EDEKA neue Beschaffungs-Leitlinien ausarbeiten. “Um den Kreis zu schließen, haben wir die wichtigsten Lieferanten mit ins Boot geholt”, betonte Mosa. “Wir erwarten, dass die Unternehmen sich an Nachhaltigkeitskriterien ausrichten und mit dem MSC-Siegel zertifizieren lassen.” Bei Lieferanten, die Fisch aus Aquakulturen anbieten, werden EDEKA und WWF gemeinsam darauf hinarbeiten, dass diese Zuchten bis 2011 anerkannte Nachhaltigkeitsstandards erfüllen.

Transparenz durch Kennzeichnung

Darüber hinaus strebt der Lebensmitteleinzelhändler eine klare Kennzeichnung der Fischprodukte an. So sollen zum Beispiel genauere Herkunftsnachweise Verbrauchern mehr Informationen vermitteln und eine konsequente Kaufentscheidung ermöglichen. Die Lieferanten sind gefordert, künftig bei allen Fischarten und Meeresfrüchten die konkreten Fanggebiete und die Ozeanbezeichnung (bei Wildfang) oder das Herkunftsland (bei Zuchtfisch) anzugeben.

Neue Wirkstoff-Risikoliste für Obst- und Gemüseproduzenten

Über das unternehmenseigene Fruchtkontor baut die EDEKA-Gruppe überdies ihr Qualitätssicherungssystem für Obst und Gemüse seit mehr als zehn Jahren systematisch aus. “Nachdem wir seit 2007 ausschließlich 70 Prozent der gesetzlich vorgeschriebenen Rückstandshöchstmengen bei unseren Lieferanten akzeptieren, ist es deshalb nur konsequent, dass wir nun auch die von den Produzenten verwendeten Wirkstoffe einer genauen Prüfung unterzogen haben”, erklärte Mosa. So hat das Freiburger Öko-Institut im Auftrag von EDEKA in den vergangenen Monaten eine umfassende Analyse der in der EDEKA-eigenen Rückstandsdatenbank erfassten Wirkstoffe und einen Abgleich mit den auf der EU-Ebene harmonisierten Stoffen vorgenommen. Eine toxikologische Bewertung der Stoffe in den Kategorien:
“unbedenklich”, “kritisch” und “besonders kritisch” – gekennzeichnet durch eine farbliche Ampel-Darstellung – soll auch den Produzenten einen Leitfaden an die Hand geben und für mehr Transparenz sorgen.

Lieferanten müssen strengere Auflagen erfüllen

In einem Schreiben an rund 1000 regionale, nationale und internationale Lieferanten, hat die EDEKA-Gruppe alle Lieferanten in dieser Woche aufgefordert, eigenverantwortlich und im Sinne des präventiven Verbraucherschutzes auf den Einsatz “besonders kritischer” Stoffe zu verzichten. “Unsere Rückstandsdatenbank, die in dieser Form einzigartig ist im deutschen Handel, ermöglicht uns, die Schwarzen Schafe zu identifizieren und von der Belieferung auszuschließen”, betont Mosa. Allein 2009 sollen rund 20.000 Datenproben von externen und internen Analysen in der Datenbank erfasst werden. Seit Start der Rückstandsdatenbank vor einem Jahr sind bereits 12.500 Proben eingespeist worden. Rund 20 Lieferanten sind in der Folge zeitweilig von der Warenlieferung ausgeschlossen worden.

Grundgedanke der Leitlinien für den Obst- und Gemüse-Einkauf bleibt das Vorsorgeprinzip, das auf Prävention setzt und so das Risiko beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln minimiert. Bereits heute akzeptiert EDEKA bei allen Produzenten maximal 70 Prozent der gesetzlich vorgegebenen Rückstandshöchstmengen; für Lieferanten der Eigenmarken gilt bereits seit mehr als zehn Jahren: maximal 50 Prozent. Die Vorgaben werden im gesamten Warenfluss – in der Produktion, im Großhandel, aber auch direkt im Einzelhandel – regelmäßig durch unabhängige Labore und eigene Stichproben kontrolliert.

Klimaschutz: EDEKA erarbeitet Klimabilanz

Konkrete Schritte wird die EDEKA-Gruppe auch mit Blick auf den Klima-Schutz unternehmen. “Wir verfolgen bereits heute sehr tragfähige Aktivitäten auf allen Ebenen des Unternehmens, werden diese aber systematisch und strategisch zusammenführen müssen, um die Energieeffizienz weiter zu steigern”, kündigte Mosa an. Die im Herbst vergangenen Jahres in Auftrag gegebene Klima-Bilanz wird in diesen Tagen fertig gestellt werden. Erste Ergebnisse sollen auf der Grünen Woche vorgestellt werden.

Die EDEKA-Gruppe im Profil

Die EDEKA-Gruppe ist mit einem in 2009 erwarteten Umsatz von 43 Mrd. Euro und rund 12.000 Märkten Marktführer im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Kerngeschäftsfelder sind das von selbstständigen EDEKA-Kaufleuten geführte Vollsortimentsgeschäft sowie das Discount-Segment. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen rund 280.000 Mitarbeiter.

Sende
Benutzer-Bewertung
5 (1 Stimme)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.