Die besten Restaurants des GAULT MILLAU in Hamburg

1. Jacobs im Hotel Louis C. Jacob (18 Punkte),
2. Haerlin im Hotel Vier Jahreszeiten,
Piment in Eppendorf,
Seven Seas auf dem Süllberg (17 Punkte),
5. Landhaus Scherrer in Ottensen,
Le Canard nouveau in Ottensen,
Poletto in Eppendorf,
Tafelhaus in Ottensen** (16 Punkte),
9. Allegria in Winterhude,
Atlantic-Restaurant im Hotel Atlantic,
Das kleine Rote in Bahrenfeld,
Fischereihafen-Restaurant in Altona,
Henssler Henssler in Altona,
Memory in Sülldorf,
Osteria Due in Pöseldorf,
Prinz Frederik im Hotel Abtei in Harvestehude,
Rive in Altona
Sgroi* in St. Georg (alle 15 Punkte)
*Aufsteiger **Absteiger

Veränderungen in Hamburg gegenüber dem Vorjahr

Dass in Hamburg nicht nur vortrefflich gekocht, sondern auch gastfreundlich
bewirtet wird, demonstriert die Ehrung von Hagen Hoppenstedt aus
dem „Haerlin“ im Hotel „Vier Jahreszeiten“ als „Sommelier des Jahres“.
Aus der Laudatio: „Er überträgt seine Weinbegeisterung ohne große Worte
auf den Gast und geht einfühlsam auf dessen Vorlieben ein. Mit Verve empfiehlt
er große Rotweine aus aller Welt und immer wieder Riesling. Seine
umfassende, bis 1900 zurückreichende Weinkarte hält für Liebhaber viele
Trouvaillen und für Normalverdiener genügend Schnäppchen bereit.“
Auf 15 Punkte, die einen „hohen Grad an Kochkunst, Kreativität und Qualität“
bedeuten, steigert sich die Sizilianerin Anna Sgroi, gelernte Friseurin
und Autodidaktin am Herd, vom „Sgroi“ in St. Georg „mit einer Art Risotto
aus feingehäckselter und gut gewürzter Pasta mit Steinpilzen und Blaubeeren,
köstlicher Fischsuppe sowie unglaublich zartem und würzigem Zicklein
aus dem Ofen“.

Platz 1 der kulinarischen Hitparade des GAULT MILLAU in Hamburg hält
weiterhin Thomas Martin vom „Jacobs“ an der Elbchaussee. Die Kritiker
gaben „dem meist mediterran, aber auch mal nordafrikanisch, spanisch
oder ultraklassisch inspirierten Genauigkeitsfanatiker“ wieder 18 Punkte
und schwärmen: „Das beste Restaurant der Stadt zeigt bei den meisten
Speisen eine Souveränität, die man aus den besten Häusern in Südfrankreich
kennt – vom provenzalischen Gemüse mit geröstetem Landbrot über
zarte Hechtklößchen mit exquisitem Hummer und Erbsen à la crème bis zum
Lamm mit orientalischen Gewürzen, Marokkos Chermoula-Marinade und
Dattelpüree.“

Der Kochkönig der Hansestadt hat 3 Kronprinzen, die ihre 17 Punkte aus
dem Vorjahr verteidigten:
• Karlheinz Hauser wechselt im Restaurant „Seven Seas“ auf dem Süllberg
„geschickt zwischen Potpourris wie Thunfisch-Sashimi mit Garnelen, Algen,
Radieschen, Sesam, Mango, Vanille, Avocado und Zitrone und bodenständigen
Gerichten wie einem Dreierlei vom Joselito Iberico Schwein“.
• Wahabi Nouri erfreut im „Piment“ in Eppendorf „durch einen mit Basilikum
und geschrotetem schwarzen Pfeffer exakt abgeschmeckten
Kartoffelsalat, dessen Cremigkeit und Würze von einem ingwergebeizten
Stück Lachs perfekt ergänzt wird, oder durch gebratenen Kartoffelraviolo
auf Morcheln mit einer unverschämt fruchtigen Tomate, die erst mariniert
und dann im Ofen geschmort wird“.
• Christoph Rüffer vom Restaurant „Haerlin“ im Hotel „Vier Jahreszeiten“
„schaut oft etwas verträumt drein, steckt aber voller Ideen: Mit einem milden
Kaffeejus, roter Paprika und einem Hauch Garam Masala findet das gut
abgehangene Lammfilet eine ebenso überraschende wie harmonische Ergänzung.“

Eins auf die Kochmütze bekamen Christian Rach vom „Tafelhaus“ in Ottensen
und Fritz Schilling von der Brasserie „Die Bank“ in der City. Bei „der
ideenreichen Künstlernatur“ Rach „störten Nachlässigkeiten: Brötchen der
Art, die der TV-Restauranttester Rach ‚furztrocken’ zu nennen pflegt; eine Avocadocrème, die kaum nach Avocado schmeckte; eine Paella mit viel Öl
und verkochtem Gemüse im Reis sowie viel Salz auf einer hart angebratenen
Crevette“.
Bei Schilling, „einem Spitzenkoch, der keine Lust mehr hat, spitze
zu kochen“, beklagen die Kritiker „Willkür in der Zusammenstellung der
Gerichte, Geringschätzung der Gemüse und das viele Fett“. Weil sie auch
noch „übergarte und ungewürzt Garnelen sowie im August Frühlingsartischocken“
erhielten, straften sie Schilling mit 12 Punkten ab.

Die Tester beschrieben und bewerteten dieses Jahr insgesamt 32 Restaurants
in Hamburg. Bis auf Fritz Schilling zeichneten sie alle Küchenchefs mit
einer oder mehreren Kochmützen aus, wofür die Könner am Herd mindestens
13 von 20 möglichen Punkten erreichen mussten, was einem Michelin-Stern
nahekommt.
Das schaffte auf Anhieb das neuaufgenommene Restaurant
„Abendroth“ in Othmarschen. Es erhielt für „exakt gegarte und sensibel
gewürzte Fischgerichte“ 14 Punkte.

Als zusätzliches Schmankerl testete der im Münchner Christian Verlag
erscheinende Reiseführer für Genießer (900 Seiten, 29,95 €, ISBN 978-3-88472-918-2 Bestellink) die Restaurants des ZDF-Traumschiffs, „MS Deutschland“.
Ferner beschreibt und klassifiziert der Guide 405 Hotels.

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