Zur Weinlese und Olivenernte auf Zypern, der Insel der Göttin der Fruchtbarkeit

Früchte mit Tradition

Im September duftet es überall sonnensatt auf der fruchtbaren Insel Zypern. Aphrodite, die Göttin der Fruchtbarkeit, hat gemeinsam mit Dionysos, dem Gott des Weines, deutliche Spuren hinterlassen. Noch heute profitieren die Menschen von den Geschenken der Götter. Besonders zur Weinlese und zur Olivenernte. Schon der große Dichter Homer verehrte Olivenöl als „flüssiges Gold“. Auf Zypern beginnt die Ernte ab Mitte November und dauert bis Februar. Archaisch wie die knorrigen Bäume gestaltet sich auch das Lesen der kleinen Früchte. Gestern wie heute schlägt man sie meist mit langen Stangen von den Zweigen. Die Oliven fallen auf Leinen- oder Kunststoffnetze, die unter dem Boden ausgebreitet liegen und können dann sortiert werden. In den letzten Jahren kommen allerdings immer häufiger kleine Schüttelmaschinen zum Einsatz, die sich wie Mondroboter auf dem unebenen Gelände der Olivenhaine fortbewegen können. Danach werden die von Blättern und Ästen gesäuberten Früchte in Jutesäcke gefüllt und zur Ölmühle gefahren. Zyperns flüssiges Gold aus erster Pressung, auf ein Stück knuspriges Landbrot getröpfelt, schmeckt einfach köstlich!

Früher als die Olivenernte beginnt die Weinlese – nämlich bereits im September. Und früher als in anderen Ländern des Südens begann auf dem Eiland die Weinproduktion – bereits vor 5.500 Jahren. Die Wiege der Weinproduktion im gesamten Mittelmeerraum stand auf Zypern. Mit jedem Schluck, den man andächtig trinkt, genießt man also auch ein Stück kostbarster Geschichte. In den Mosaiken im Haus des Dionysos in Pafos ist die Kunst der Weingewinnung äußerst plastisch dargestellt. Die zwei wichtigsten Weinanbaugebiete liegen an den Südhängen des Troodos-Gebirges und den südwestlichen Ausläufern im Pafos-Distrikt. Die gesamte Palette an Weiß- und Rotweinen wird hier abgedeckt. Sie reicht von extrem trocken über trocken und halbsüß bis sehr süß. Hautnahe Berührung mit dem flüssigen Genuss erlebt man auf den sechs Weinstraßen, die sich durch die Anbaugebiete ziehen. Mitten durch die grünen Weinberge, mit „Einkehrschwung“ in die alten Winzereien. Dort gibt es den noch unvollendeten Wein direkt von der Quelle, den Barrique-Fässern, in seiner reinsten Form zum Probieren.

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