Die amerikanische Stone Brewing Co. sucht eine Braustätte in Europa

Kalifornier wollen ihr Kult-Bier in Deutschland brauen

Die amerikanische Stone Brewing Co. sucht eine Braustätte in
Europa. Mit beachtlichen Dimensionen: Eine Anlage für eine
Jahresproduktion von immerhin 25.000 bis 50.000 Hektoliter steht auf
der Stone-Wunschliste. Die dazu passende Halle müsse mehr als 2000
Quadratmeter Fläche haben. Bereits im Frühjahr hat der Privatbrauer
aus der Nähe von San Diego die Ausschreibung lanciert. 45 Angebote
sind seitdem bei den Kaliforniern eingegangen, von einer
mittelalterlichen Burg in Dänemark bis zu einer Anlage auf dem
neuesten Stand der Technik in Italien. In Deutschland kann Stone
bislang zwischen zehn Offerten wählen. Vorschläge kamen aus dem
Saarland und aus Nordrhein-Westfalen. Auch Standorte in Hamburg und
Berlin sind im Gespräch.

Derzeit prüft ein Scout die Betriebsstätten. Bislang ist keine
perfekte Lösung in Sicht: “Wir bleiben weiterhin offen für
Vorschläge”, betont CEO Greg Koch. Deutschland sei ein exzellenter
Standort, so Koch weiter: “Es hat den Vorteil einer gewachsenen
Brautradition und bietet zudem brauerfreundliche Rahmenbedingungen.
Wenn wir hier etwas Passendes finden, würden wir uns sofort darauf
stürzen.”

In den USA ist Stone Brewing einer der renommiertesten und größten
“Craft Brewer”, so nennen sich dort die unabhängigen,
qualitätsversessenen Privatbrauer, die in den vergangenen 30 Jahren
eine neue amerikanische Bierkultur zum Blühen gebracht haben. Über
1400 solcher Craft Brewers gibt es landesweit, sie brauen mit
natürlichen Rohstoffen und nach authentischen Braumethoden. In den 14
Jahren seit ihrer Gründung ist Stone von einer Kleinstbrauerei mit
nicht einmal 1000 Hektoliter pro Jahr zu einem mittelständischen
Betrieb mit 307 Mitarbeitern und knapp 160.000 Hektoliter
Jahresausstoß angewachsen. Stone-Biere wie das Pale Ale, Stone IPA
oder die Kult-Marke “Arrogant Bastard Ale” sind geschmacksstark,
komplex und speziell gehopft. Das haben inzwischen auch
Qualitätsbier-Enthusiasten auf dieser Seite des Atlantiks gemerkt.
Aufgrund der steigenden Nachfrage in Europa möchte das nachhaltig
wirtschaftende Unternehmen lieber vor Ort produzieren, als lange
Transportwege auf Kosten von Qualität und Umwelt in Kauf zu nehmen.
Dabei scheut Stone nicht davor zurück, sich dem besonders kritischen
Urteil der traditionsbewussten Bier-Weltmacht Deutschland zu stellen
– im Gegenteil. Greg Koch, der von fränkischem Rauchbier schwärmt,
freut sich darauf, die deutsche Bierkultur zu bereichern: “Da sich
unsere Biere erheblich von den traditionellen europäischen Bierstilen
unterscheiden, hoffen wir, das Spektrum des Biergenusses entscheidend
zu erweitern.”

Interessierte finden die Ausschreibung (Request for Proposal) in
englischer Sprache unter: http://www.stonebrew.com/rfp/
Die kalifornische Kultbrauerei wird in Deutschland von der
Bierbotschaft begleitet. Das Büro der internationalen Bierexpertin
und Journalistin Sylvia Kopp macht seinem Namen alle Ehre und tritt
in den bierdiplomatischen Dienst ein.

www.bierbotschaft.dewww.stonebrew.com

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