US-Themenparks für Umwelt- und Artenschutz aktiv

Spaß und Verantwortung sind kein Gegensatz – US-Themenparks für Umwelt- und Artenschutz aktiv

Wasserstoffbetriebene Shuttle-Busse und Teller aus Zuckerrohr: Die zehn Worlds of Discovery Parks sind in vielen Bereichen für die Umwelt aktiv. Die für ihre Tierattraktionen und Achterbahnen bekannten amerikanischen Themenparks – darunter SeaWorld, Busch Gardens und Discovery Cove – zeigen ihren Besuchern, dass Umwelt- und Artenschutz ganz oben auf ihrer Prioritäten-Liste steht. „Dies ist nicht immer leicht und hat seinen Preis – aber es ist der einzig richtige Weg, den wir bereits seit fünf Jahrzehnten gehen,“ erklärt Jim Atchison, President & CEO der Betreibergesellschaft Busch Entertainment Corporation.

Fisch, Kaffee und Schokolade: Aus umweltverträglichen Quellen
Alle Fische und Meeresfrüchte, die in den Park-Restaurants auf der Speisekarte stehen, stammen aus Fischereibetrieben, die umweltgerecht geführt werden. Dies gilt auch für den Lachs, der den wohl berühmtesten Parkbewohnern – den Killerwalen – gefüttert wird. Mensch und Tier sind hungrig: Pro Jahr kauft die Busch Entertainment Corp. immerhin 100.000 Kilo Seafood.

Um geeignete Lieferanten zu finden, arbeiten die Park-Verantwortlichen mit dem Marine Stewardship Council und dem Aquaculture Certification Council zusammen. Diese international tätigen Non-Profit-Organisationen haben das Ziel, die Umweltverantwortung in Fang und Verarbeitung sowie auf Fischfarmen zu fördern.

Auch Kaffee und Schokolade stehen auf dem Prüfstand: In Partnerschaft mit der Rainforest Alliance stellen die Parks sicher, dass diese von Bauern stammen, die hohe Sozial- und Umweltstandards einhalten. Ein Zertifizierungsprogramm garantiert, dass die Nahrungsmittel so angebaut und geerntet werden, dass Menschen, Tiere und ihre Lebensräume geschützt sind.

Geschirr und Besteck aus Zuckerrohr und Gemüsestärke
Die Umweltanstrengungen hören nicht bei dem, was auf den Teller kommt, auf – sie fangen dort an. Zwar sehen manche der Teller, Gabeln, Messer und Löffel in den Park-Restaurants so aus, als wären sie aus Plastik und fühlen sich auch so an. Jedoch sind sie aus erneuerbaren Rohstoffen wie Zuckerrohr oder Gemüsestärke hergestellt.

Damit sind die Worlds of Discovery-Parks Vorreiter unter den amerikanischen Themenparks: Über ein Jahr lang haben die Verantwortlichen mit Herstellern gearbeitet, bis die neuen Produkte gefunden waren. Die Anforderungen an sie sind bei Millionen Besuchern im Jahr hoch. Die rund 12,5 Millionen Geschirr- und Besteck-Teile müssen Mikrowellen- und Gefrierschrank-fest, ölabweisend sowie für heiße und kalte Speisen geeignet sein.

In den Parks fällt viel Abfall an – 50 Prozent davon wird wieder verwertet. Im Jahr 2007 allein haben die Worlds of Discovery mehr als eine Million Essensreste einer neuen Verwendung zugeführt, indem diese in Erdergänzungs- und Mulch-Betrieben aufbereitet wurden. Die Verantwortlichen sind ständig auf der Suche nach neuen und innovativen Möglichkeiten.

Federn für Indianer und Xeriscaping
In Discovery Cove in Orlando, Florida, werden die Federn der im Resort beheimateten Vögel gesammelt. Diese gehen als Spende an das Feather Distribution Projekt, das sie einem Pueblo-Indianerstamm in Südwesten der Vereinigten Staaten zur Verfügung stellt. Hier nutzen die amerikanischen Ureinwohner die Federn für religiöse Zeremonien. Dies vermeidet den illegalen Handel mit bedrohten Ara-Papageienarten. Busch Gardens Tampa Bay, Florida, recycelt nicht nur herkömmliche Materialien wie Plastik oder Metall, sondern auch anderthalb Millionen Kilo Tierdung pro Jahr.

Bei der Bewässerung der üppigen Gartenanlagen verwenden die Gärtnerei-Teams Regenwasser aus Sammelbehältern oder sogar Kondenswasser der Klima-Anlagen. Moderne Feuchtigkeits-Messtechniken helfen Wasser sparen, in dem sie beim Gießen die Sonneneinstrahlung und Regenfallmengen berücksichtigen. In vielen Bereichen der Parks wird Xeriscaping (vom griechischen „xeros“ für trocken; „scaping“ ist Gartenbau) angewandt. Diese Methode setzt auf Pflanzen, die wenig oder gar keine Bewässerung brauchen, beispielsweise Kakteen, Agaven und Wacholder.

Neue Wege geht SeaWorld Orlando auch mit seinen Wasserstoffbetriebenen Shuttle-Fahrzeugen für seine Gäste. Als Partner von Ford Motor Company, Chevron und dem Florida Energy Office nimmt der Meerestier-Park an einem Pilotprogramm teil, das den Einsatz dieser Fahrzeuge testet. Deren Motoren stoßen bis zu 99,7 Prozent weniger CO2 aus dies bei Benzin-Motoren der Fall ist.

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