Air Berlin steigert Nettogewinn

Die Air Berlin-Gruppe hat im dritten Quartal 2007 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres 12 Prozent mehr Passagiere befördert, die Auslastung ihrer Flugzeuge um 2,3 Prozentpunkte verbessert, den Umsatz um 7,2 Prozent gesteigert und mit gut 60 Millionen Euro den bisher höchsten Quartals-Nettogewinn in der Firmengeschichte erzielt. Trotzdem ist der Vorstand des Unternehmens mit diesem Ergebnis nur bedingt zufrieden. Wegen der Verzögerung der LTU-Übernahme konnten die geplanten Synergieeffekte nicht in vollem Umfang erreicht werden. 13 Millionen Euro mussten für einmalige Integrations- und Restrukturierungskosten aufgewendet werden.

Die aus Air Berlin, dba und LTU (letztere jeweils für die Monate August und September einbezogen) bestehende Firmengruppe hat ihre Sitzplatzkapazität im dritten Quartal 2007 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 8,9 Prozent ausgebaut. Die Flotte wuchs von 118 auf 126 Flugzeuge. Das Passagierwachstum betrug 12 Prozent, der Sitzladefaktor konnte mit 8,08 Millionen beförderten Gästen von 81,5 auf 83,7 Prozent verbessert werden. Der Umsatz stieg um 7,2 Prozent von 799,9 auf 857,6 Millionen Euro. Während das EBITDAR (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Leasingkosten) um 12,5 Prozent von 155,4 auf 174,8 Millionen Euro verbessert werden konnte, veränderte sich das EBIT (operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern) nur um 0,7 Prozent von 69,6 auf 69,8 Millionen Euro. Nicht zuletzt wegen des guten Finanz- und Steuerergebnisses erhöhte sich der Nettogewinn von 50,9 auf 60,8 Millionen Euro (+19,4 Prozent).

„2008 kommen die Synergien zum Tragen“

Air Berlin-CEO Joachim Hunold erklärte dazu am Dienstag in Berlin: „Trotz des guten Ergebnisses im dritten Quartal liegen wir mit diesen Zahlen in der Neun-Monats-Betrachtung nur am unteren Ende unserer Planung. Das liegt einmal am bescheidenen Ergebnis des zweiten Quartals, zum anderen aber auch daran, dass wir die LTU erst ab 8. August integrieren konnten. Erst von diesem Zeitpunkt an konnte die Yield- und Kapazitätssteuerung bei der LTU optimiert werden. Parallelflüge von Air Berlin- und LTU-Maschinen konnten wegen des hohen Buchungsstandes nicht mehr zusammengelegt werden. Deswegen konnten die geplanten Synergieeffekte nicht vollumfänglich erzielt werden. Wir mussten 13,2 Millionen Euro für einmalige Integrations- und Restrukturierungsmaßnahmen ausgeben. 2008 allerdings werden die Synergien zum Tragen kommen.“

Mit den Kostensenkungen auf einem guten Weg

Finanzvorstand Ulf Hüttmeyer nahm zu Einzelergebnissen Stellung: „Der Umsatz pro Passagier war, bedingt durch den Wettbewerb und die Aufnahme neuer Strecken bzw. die Erhöhung von Frequenzen und der damit verbundenen Einführungspreise, um 4 Prozent auf durchschnittlich 106 Euro rückläufig. Der Erlös pro angebotenem Sitzplatzkilometer verringerte sich um 1,2 Prozent von 5,84 auf 5,77 Eurocent. Damit war die Entwicklung jedoch erheblich stabiler als im zweiten Quartal, wo der Yieldverfall noch mehr als 5 Prozent betrug. Trotz des Restrukturierungsaufwandes konnten wir die Kosten auf EBITDAR-Ebene um 2,6 Prozent senken und die Marge um einen Punkt auf 20,4 Prozent vom Umsatz erhöhen. Auf Grund der erhöhten Aufwendungen für Wet Leases liegt das EBIT mit einer Marge von 8,1 Prozent nur leicht unter der des Vorjahres (8,7 Prozent). Mit rund 70 Millionen Euro liegt das operative Ergebnis analog zum Umsatz am unteren Ende unserer Planung, die sich zwischen 68 und 81 Millionen Euro bewegte. Das Nettoergebnis von gut 60 Millionen Euro liegt jedoch über dem, was wir erwartet haben. Das waren 48 bis 57 Millionen Euro. Kumuliert auf die ersten neun Monate erzielten wir 31 Millionen Euro – gegenüber 34 Millionen im Vergleichszeitraum des Vorjahres.“

Abschließend erklärte der Vorstandsvorsitzende Joachim Hunold: „Wir haben jetzt die Voraussetzungen geschaffen, um uns für die Zukunft strategisch optimal zu positionieren. Jetzt konzentrieren wir uns auf weitere Kosteneinsparungen. 2008 soll das Jahr der Ergebnisverbesserung für die Air Berlin-Gruppe werden.“

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