Dicke Kinder: Essverbote können gefährlich werden

Rund 2,7 Millionen Kinder und Jugendliche sind
nach einer aktuellen Studie des Robert-Koch-Instituts zu dick. Und
bis zu 80 Prozent der übergewichtigen 10- bis 13-Jährigen leiden
später auch als Erwachsene unter zu vielen Pfunden, wie die
Frauenzeitschrift FÜR SIE (EVT: 9. Januar) berichtet. Experten warnen
allerdings davor, zu früh mit dem Kalorienzählen zu beginnen und
Kinder so möglicherweise in die Magersucht zu treiben. Das gilt
insbesondere dann, wenn das Übergewicht nur gering ist.

“Es geht bei diesen Kindern auch nicht ums Abnehmen”, sagt die
Ernährungswissenschaftlerin Silke Restemeyer von der Deutschen
Gesellschaft für Ernährung. Ein Kind mit mäßigem Übergewicht müsse
keine Diät machen. Auch FDH oder tägliches Wiegen seien tabu. “Gerade
für Heranwachsende wären Nährstoff- und Energiemangel gefährlich”,
betont Restemeyer.

Die Experten raten vielmehr dazu, einen Familienpakt zu schließen:
Auch Eltern sollten sich gesünder ernähren und sich viel bewegen,
damit der gesunde Lebensstil für das Kind selbstverständlich wird.
“Lebensmittel zu verbieten, ist ebenfalls die falsche Strategie”,
sagt Restemeyer. Ideal: eine vollwertige Mischkost und ab und zu auch
etwas Süßes.

Wichtig ist zudem, das Essen auf fünf Mahlzeiten täglich zu
beschränken und die warme Mahlzeit als Familien-Event zu gestalten.
Dadurch wird langsamer gegessen und man beugt Frustattacken vor, weiß
die Psychologin Julia Raif von der Spessart Klinik, die sich auf
kleine Adipositas Patienten spezialisiert hat. Auch Bewegung lenkt
vom Appetit ab und das Kind verbrennt zudem Fett. Teil des
Familienpaktes sollte darüber hinaus auch ein “aktives Wochenende”
sein, beispielsweise mit Ausflügen ins Schwimmbad oder zum
Schlittschuhlaufen, sagt Reif.

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