Hotel Hessischer Hof, Frankfurt

Vorab, der Hessische Hof ist nicht unsympathisch, würde er nur nicht so übertreiben. Man hat eine 5 Sterne SUPERIOR Klassifizierung, die für mich nicht nachzuvollziehen ist. Ich würde es als gutes 4 Sterne einstufen.

Anreise
Als wir ankamen, war niemand da, um uns zu helfen. Da wir schweres Gepäck hatten und es über viele Stufen eine halbe Etage hoch ging, fragte ich an der Rezeption an, ob man helfen könnte. Die gelangweilten Damen an der Rezeption meinten, der Portier wäre unterwegs. Dann kam aber doch ein Herr, der einen Koffer hoch trug, so dass ich den anderen genommen habe.
Es gab keine Nachfrage, ob wir eine angenehme Anreise hatten. Obwohl meine Daten bekannt waren, musste ich den Meldeschein selber ausfüllen. Die Dame war gar nicht gesprächig. Man musste ihr jede Information sprichwörtlich aus der Nase ziehen. Selbst meine Kreditkarte musste ich ihr andienen. Niemand begleitete uns zum Zimmer und erklärte es uns.
Noch ausreichend

Flur
Während des gesamten Aufenthalts roch unser Flur verraucht.

Zimmer
Über das Zimmer waren wir im ersten Moment erschreckt. Nachdem wir den Generalschalter gefunden haben ohne den alles duster ist. Es ist so nüchtern. Nicht besonders groß. Ein Doppelbett, ein Sessel, ein Couchtisch, ein relativ großer Schreibtisch, der mit vielen Drucksachen belegt war, die ich in den Schubladen verstaute und so Platz hatte. Alle Heizungen waren ausgestellt. Draußen waren es 12°C Minus. Die Heizungen wurden tagsüber auch wieder ausgestellt.
Gut: Drei Steckdosen am Schreibtisch. Am Schreibtisch ein niedriger Stuhl, der ein bequemes Arbeiten am Schreibtisch unmöglich machte. Eine Minibar mit 32er TV da rauf.
Das Bad hatte kaum Kosmetiksachen, 1 kl. Fläschen Duschgel (30 gr) und eine sehr kleine Seife für 2 Personen ist zu wenig. Gute Handtücher waren ausreichend vorhanden. Duschbad, WC, Bidet und sehr kleines Waschbecken. Große Ablageflächen. Weil die Hebelmechanik des Ausgussverschlußes vom Waschbecken zu niedrig war, lief das Wasser kaum ab, so das wir den Ausgussverschluß raus nahmen. Er wurde vom Zimmermädchen immer wieder zurückgesteckt, erst am Abend vor dem Abreisetag wurde es richtig justiert.
Das Zimmer war angestaubt, auf dem Bilderrahmen befand sich weißer Staub, im Waschbecken in der Kosmetikschale ein fremdes Haar, der Fön war grob verdreckt wie auch das Telefon auf dem Schreibtisch. Auf dem TV-Fuß war viel Staub.
Positiv: Auf dem Couchtisch stand eine Obstschale mit drei Stück Obst, die jeden Tag erneuert wurde. In der Minibar befanden sich 6 Getränke (Cola, Cola light, Pils, Pils alkoholfrei, O-Saft, Apfelsaft). Die Getränke waren im Zimmerpreis inkludiert und wurden täglich erneuert.

Eine Blume gab es nirgendwo. Ich vermisste ein Hotel A-Z Wegweiser, den es im Haus laut Rezeptionistin nicht gibt, so dass ich etwas orientierungslos war. Am 5 Tag jedoch fand ich diesen Wegweiser hinter dem TV Programm.
Unser Zimmer ging zur vielbefahrenen Strasse nach vorne raus, die gut hörbar war. Ein anderes Zimmer war jedoch nicht verfügbar.
Am Abend gab es einen Turndown Service. An den ersten beiden Abenden gab es auch jeweils ein Stück Schokolade. Am letzten Abend gab es keinen Turndown Service.
Noch ausreichend

Frühstück
Das Frühstück wird von 6-11 Uhr im Restaurant serviert. Trotz Messezeit war jederzeit ein Platz zu finden und es lief zivilisiert ab, anders als in den benachbarten Maritim und Marriott Hotels. Unangenehm ist, dass man bereits vor dem Betreten des Raumes quittieren muss, das man gegessen hat. 28 Euro kostet ein Frühstück.
Die Speisen des Buffets waren von guter Qualität. Ich hätte mir noch Walnüsse gewünscht, sowie etwas knusprigeren Speck. Die Bedienungen waren teilweise ungeschult und stellten z.B. den Kaffee irgendwo ab.
Gut

Restaurant
Wir aßen mit einem befreundeten Paar. Der Service war manchmal leicht burschikos, manchmal unwissend, aber immer freundlich bemüht. Die Vorspeisen waren von guter Qualität, der Sous-Vide Heilbutt war ausgetrocknet. Das Fleischgericht wiederum tadellos.
Die Deserts eher langweilig. Die vielen Lobe auf das Restaurant konnten wir an diesem Abend nicht nachvollziehen. Wir zahlten 180 Euro inkl. 3 Glas Wein und 3 Flaschen Wasser zu viert.
Befriedigend

Room Service.
Wir bestellten eine Kartoffelsuppe und ein Chili con carne, das nach genau 30 Minuten wie angesagt eintraf. Die Kartoffelsuppe schmeckte stark nach Maggi und war sehr salzig. Das Chili con Carne war von fast fester Konsistenz. Obwohl wir zu zweit waren, war das Cart nur für eine Person angerichtet. Der junge Kellner brachte aber schnell eine zweite Serviette. Die Suppe reklamierten wir, ein Manager kam und versprach diese von der Rechnung zu nehmen.
Sehr mangelhaft

Werbeversprechen
„Wireless LAN, Minibar, Pay TV mit Spielfilmen und UEFA Champions League, unsere Hospitality Suite mit Drinks und Snacks täglich zwischen 18 und 20 Uhr sowie Schuhputzservice und frisches Obst auf Ihrem Zimmer. Wenige Gehminuten von der Shoppingmeile My Zeil,“ verspricht die Webseite. Wenige Gehminuten sind laut Google Maps 27 Minuten. Wireless LAN ist umständlich, da für jedes Gerät ein eigener Code benötigt wird. Eine Minibar in einem 5 Sterne Superior Haus sollte anders bestückt sein. SkyTV wurde angeboten. Auf Nachfrage um 18.45 Uhr an der Rezeption, was denn die Hospitality Suite sei, sagte die Rezeptionistin: „Ein Drink während des Aufenthalts gratis!“. Selbst diesen haben wir nicht genommen, da die Suite überfüllt war. Also nichts mit Snacks und Drinks von 18-20 Uhr. Muss man einen Schuhputzservice in einem 5 Sterne Superior Haus extra erwähnen? Das Obst stimmte, jedoch war es oft unreif.
Mangelhaft

Frühstück Room Service
Für den Frühstücksservice wird kein Aufpreis genommen, sagte am Abend vorher der Rezeptionist. Der Roomservice kam auf dem letzten Drücker, wir hatten zwischen 8 und 8.15 Uhr angegeben, er kam um 8.15 Uhr. Alles war auf einen Wagen angerichtet. Man war nicht geizig. Leider war nicht alles 100 % wie bestellt. Statt rohem Schinken kam Gekochter. Vermutlich kannte das Personal den Unterschied nicht. Das Omelett hatte keinen Speck. Und die Gerichte waren auf kalten Tellern serviert. Der Wagen hatte auch keine Hotbox. Es war schade, dass wir das Essen kalt bekamen. Die Säfte waren alle frisch gepresst. Aufgrund der ungünstigen Bestuhlung im Zimmer war das Frühstück unangenehm einzunehmen.
Noch befriedigend

Abreise
Super Professionell. Ansprache mit Namen. Rechnung sofort und korrekt. Der Roomservice vom Vorabend wurde komplett storniert, was auch geechtfertigt war bei der Qualität. Nach Frage, ob der Aufenthalt angenehm war, kam die Direktionassistentin und entschuldigt sich. Einiger Mangelpunkt, sie beharrte darauf, das man nur 1x die Hospitality Suite besuchen dürfe und es nur Drinks gab. Sie wisse, was im Internet stünde. Obigen Text hatte ich aus dem Web kopiert … Ein Mitarbeiter, der nicht der Portier war, half bei unseren 9 Stück Gepäck. Schade, dass so nicht alle Mitarbeiter im Haus sind wie bei der Abreise.
Sehr gut

Fazit:
Zu Messezeiten sind die Hotels in Frankfurt einfach der Hass. Überteuert und kein Service. Besonders unangenehm fiel mir bei früheren Besuchen das Maritim auf. Hier sind zwar die Zimmer schöner und größer, aber das Personal wechselt permanent und ist nicht immer höflich. Das Marriott ist vom Personal deutlich netter, aber oft absolut inkompetent und die Zimmer sind Kaninchenkäfige. Die Lounges sind bei beiden Häusern überfüllt.
Der Hessische Hof – ein Leading Hotel of the World – ist gar nicht mal so schlecht. Wäre er ein 4 Sterne Haus würden wir ihn loben. Das Standarddoppelzimmer kostete während der Messezeit 400 Euro in der Tagesrate zzgl. 56 Euro Frühstück. Wir bezahlten über einen Veranstalter 155 Euro inkl. Frühstück. So gesehen stimmte das Preis-Leistungsverhältnis wieder. Wenn wir eine gute Zimmerrate bekommen, würde ich den Hessischen Hof klar dem Marriott und Maritim vorziehen.

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