Weinblüte in Baden

Nach der inzwischen abgeschlossenen Weinblüte wird erkennbar, wohin die Reise mengenmäßig geht. Denn es kommt darauf an, wie gut der Beerenansatz nach der Blüte tatsächlich ist und wie hoch eventuelle Verrieselungsverluste ausfielen. Dies wurde nun nach Abschluss Blüte erkennbar. Danach rechnen die badischen Winzer mit einer höchstens durchschnittlichen Menge, was sich aber auf die Qualität grundsätzlich positiv auswirkt. Der Traubenansatz, die Winzer nennen es Gescheine, wurde allgemein als nicht übermäßig hoch beurteilt. Die Blüte begann Ende Mai, in sehr frühen Lagen schon Mitte Mai, so früh wie nie zuvor. Die dann einsetzende kühlere Witterung, insbesondere die kühleren Nächte, brachte jedoch einen längeren, auseinander gezogenen Blüteverlauf bis zu vier Wochen. Dies bedingte einige Verrieselungsverluste, die sich aber in Grenzen hielten, was viele befragte Winzer längs durch Baden bestätigten, angefangen vom Weingut Benz in Lauda-Königshofen, Tauberfranken, über das Weingut Bös in Malsch im Kraichgau, Qualitätsmanager Frank Männle der Winzergenossenschaften Waldulm und Oberkirch in der Ortenau, die Wasenweiler Winzer am Kaiserstuhl bis hin zur Winzergenossenschaft Wolfenweiler, dem Weinkeller Ehrenkirchen und dem Weingut Julius Zotz in Heitersheim, je Markgräflerland.

„Nach dem so genannten Menge-Güte-Gesetz ist bei geringerer Menge grundsätzlich mit besserer Qualität zu rechnen“, betonte Geschäftsführer Karl-Friedrich Seywald von der Winzergenossenschaft Laufen. Dies zeichnet sich bereits ab durch eher lockere Trauben auf Grund der Verrieselungen. Thomas Männle vom Durbacher Weingut Andreas Männle freut sich: „So haben die Trauben gute Aussicht, bis zur Lese gesund zu bleiben.“ Weitere Stimmen, wie Bernhard Jägle, vom Weingut Jägle in Kenzingen: „Wir müssen keine Mengenregulierung durchführen.“
Rüdiger Bös: „Wir hatten Nachttemperaturen bis 5° C, für die Blüte sehr kalt. Gewisse Verrieselungen sind aber durchaus erwünscht. Das passt.“ Kellermeister Andreas Philipp, Winzerkeller Auggener Schäf: „Die Reben sind sehr gesund, wir sehen große und kleine Beeren an den Trauben und sind insgesamt sehr optimistisch.“
Martin Schmidt vom Weingut Friedrich Kiefer beobachtete durch die auseinandergezogene Blüte einen deutlichen Vegetationsunterschied zwischen niedriger und höher gelegenen Lagen: „Dies führt zu einem eher auseinandergezogenen Herbst. So können wir uns in aller Ruhe den Qualitäten widmen.“ Denn als Faustregel gilt, dass die Lese 100 Tage auf die Blüte folgt. Leopold Schätzle jun. vom gleichnamigen Weingut in Endingen sieht die leichten Verrieselungen ebenfalls positiv: „Lockere Trauben sind gut für die Qualität, und wenn es kein Unwetter gibt, bekommen wir einen schönen Herbst!“

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