LAVES-Lebensmittelinstitut Braunschweig untersucht Nüsse

Harte Schale – empfindlicher Kern: LAVES-Lebensmittelinstitut Braunschweig untersucht Nüsse

Nüsse sind eine traditionelle Knabberei zur Adventszeit. Doch so hart die Schale von Haselnuss und Co. auch ist, der Kern ist weich und empfindlich. Nüsse bestehen aus bis zu 75 Prozent Fett und können ranzig werden. Sie legen zum Teil lange Frachtwege zurück, stammen z.B. aus der Türkei, China oder den USA, und können von Schimmelpilzen oder Insekten befallen werden.

Das Lebensmittelinstitut Braunschweig des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) nimmt darum jedes Jahr zur Weihnachtszeit die neue Ernte unter die Lupe. Mit einem breit gefächerten Untersuchungsspektrum werden Nüsse, die Verbraucher in Niedersachsen erwerben können, auf ihre Qualität überprüft.

Erfreuliche Ergebnisse für alle Nuss-Sorten ergaben die Untersuchungen auf Schwermetalle. Durch Umweltkontamination können Schadstoffe wie Cadmium und Blei in die Pflanzen gelangen. Die vom LAVES-Lebensmittelinstitut Braunschweig untersuchten Cashewkerne, Pistazien, Macadamianüsse, Erdnüsse und Haselnüsse (insgesamt 83 Proben) blieben in ihren Schwermetallgehalten deutlich unter den Richtwerten des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes von 1997. Lediglich bei einer Probe Erdnüsse wurde ein erhöhter Cadmiumgehalt festgestellt.

Anfällig für Schimmel oder Schädlinge ist der Kern der frischen Marone. Im vergangenen Jahr musste das Lebensmittelinstitut Braunschweig von 15 untersuchten Maroniproben sieben wegen Schädlingsbefall – darunter auch lebende Maden – und verschimmelten Kernen beanstanden. Drei weitere Proben wurden als zum Verzehr nicht geeignet beurteilt. Die Untersuchungen an den diesjährigen Maroni haben begonnen und werden bis zum Saisonende nach Weihnachten fortgeführt. Von den bisher untersuchten sechs Proben musste bereits die Hälfte wegen Schimmel- bzw. Schädlingsbefall oder steinhart durchgetrockneten Kernen beanstandet werden. Zwar sind Anbauer und Händler der empfindlichen Frucht angehalten, die Ware vor dem Inverkehrbringen zu prüfen. Doch können auch Vorsichtsmaßnahmen kaum verhindern, dass die Qualität der Maroni und der Nüsse im Allgemeinen von Jahr zu Jahr schwankt. Sie ist nicht zuletzt von den Witterungsverhältnissen im Anbaugebiet abhängig. Verbraucher können sich helfen, indem sie die Esskastanien vor dem Kauf intensiv begutachten. Ist die Schale stumpf und schimmelig, sind Bohrlöcher von Insekten zu sehen oder geht ein muffiger Geruch von den Früchten aus, sollten die Verbraucher diese Maroni vor dem Kauf aussortieren.

Durch intensive Untersuchung und Sondervorschriften für die Einfuhr bearbeiten die lebensmittelüberwachenden Behörden das Problem der nicht unmittelbar wahrnehmbaren Schimmelpilzgifte in Nüssen, der so genannten Mykotoxine. Nüsse können bereits am Baum, aber auch aufgrund von unhygienischen Transport- und Lagerungsbedingungen von bestimmten Schimmelpilzen befallen werden, die Mykotoxine entwickeln. Diese stehen zum Teil im Verdacht, Krebs zu erregen.

Im Lebensmittelinstitut Braunschweig wurden zwischen 2007 und 2008 insgesamt 344 Proben verschiedener Nuss-Sorten auf Mykotoxine untersucht. Erfreuliche Ergebnisse erbrachten die Untersuchungen von frischen Maronen, Macadamianüssen, Cashewkernen und Walnusskernen, bei denen es keine Beanstandungen gab. Bei einzelnen Haselnuss-, Erdnuss- und Pistazienproben wurden erhöhte Mykotoxingehalte festgestellt. Deshalb bestehen nach wie vor besonders strenge Importbestimmungen für einzelne Schalenobstarten, unter anderem für Erdnüsse aus Ägypten und China, Pistazien aus der Türkei und dem Iran, Mandeln aus den USA, Haselnüsse aus der Türkei. Um die Verbraucher wirksam zu schützen, werden auffällige Nussarten daher bereits bei der Einfuhr genau unter die Lupe genommen.

Umfangreiche Untersuchungsergebnisse finden Sie auf der Internetseite des LAVES unter dem Link „Thema des Monats: Weihnachtszeit – Nüsse und Kastanien auf dem Prüfstand“, nähere Informationen zu Mykotoxinen unter „Mykotoxine, die Gifte der Schimmelpilze“.

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