AK Test: Limonaden als süße Verführer

Viel Zuckergehalt in Limonaden, Eistees und Wellness-Wässern

Vorsicht, kräftig gezuckert und kalorienreich – das gilt vor allem für Limonaden, Eistees, aber auch Wellnes-Wässer. In kalorienärmeren oder Light-Getränken ist zwar weniger Zucker drinnen oder auch gar keiner. Aber dafür enthalten sie zusätzlich mehrere künstliche Süßstoffe, manchmal sogar nur Süßstoffe. So entspricht der Zuckergehalt in Limonaden bis zu 35 Stück Würfelzucker pro Liter, in künstlich gesüßten Limonaden bis zu 20 Stück. Das zeigt ein AK Stichproben-Test bei 70 Limonaden, Eistess und Wellness-Wässern.

Der Zuckergehalt in Erfrischungslimonaden entspricht 25 bis 35 Stück Würfelzucker pro Liter. Der Zuckeranteil in Eistees kann 17 bis 25 Würfelzuckerstücken je Liter entsprechen. Wellness-Wässer kommen auf sieben bis 17 Stück Stück je Liter. Nach der AK Ernährungsampel haben Produkte mit über 75 Gramm Zucker pro Liter (rund 22 Stück Würfelzucker) einen hohen Zuckeranteil. Als mittlerer Zuckergehalt gelten 25 bis 75 Gramm pro Liter (acht bis 21 Stück Würfelzucker), ein niedriger Gehalt wäre unter 25 Gramm pro Liter (null bis sieben Stück Würfelzucker).

Bei den Getränken mit künstlichen Süßstoffen (oft als kalorienarm, light, oder ohne Zuckerzusatz beworben), ist zusätzlich zu den künstlichen Süßstoffen auch meist Zucker drinnen. Oft besteht das Süße in den Drinks allerdings nur aus Süßstoffen. Der Zuckeranteil in künstlich gesüßten Limonaden kann je nach Produkt null bis zu 20 Stück Würfelzucker enthalten, in Eistees bis zu 13 Stück Würfelzucker je Liter, und bei den künstlich gesüßten Wellness-Drinks liegt der Zuckergehalt bei drei bis vier Stück.

AK: „Light“ oder „ohne Zucker“ – Getränke als Dickmacher

Zuckeranteil kommt aus Fruchtsaftanteilen – Limonaden, Eistees und Wellness-Getränke nicht als Durstlöscher geeignet
Es geht oft süß her bei Limonaden, Eistees, aber auch Wellness-Drinks. Das zeigt eine AK Stichproben-Erhebung von 70 Getränken. „Die Getränke werden gerade im Sommer gerne zum Durstlöschen getrunken“, sagt AK Konsumentenschützer Heinz Schöffl. „Aber Konsumenten sollten darauf achten, dass in Limonaden der Zuckergehalt bis zu 35 Stück Würfelzucker im Liter entsprechen kann. Die besten Durstlöscher sind und bleiben Leitungswasser, Mineralwasser und ungesüßte Tees.“

Herr und Frau Österreicher trinken durchschnittlich rund 82 Liter Limonade im Jahr (Jahresbericht 2006/2007 zum österreichischen Getränkemarkt). Neben Zucker enthalten diese Getränke häufig auch künstliche Süßstoffe.

„Konsumenten sollten allerdings nicht all zu viel von den künstlichen Süßstoffen zu sich nehmen“, sagt Schöffl, „vor allem bei Kindern ist Vorsicht geboten.“ Wenn etwa ein Kind mit 20 Kilogramm einen Liter Limonade mit den zulässigen Höchstgehalt an Saccharin trinkt, ist die maximale tägliche Aufnahme an Saccharin erreicht. Bei Acesulfam würde schon ein halber Liter reichen. Die meist verwendeten künstlichen Süßstoffe sind Cyclamat E 952, Acesulfam E 950, Saccharin E 954, Aspartam E 951. Eine Erhebung der AK im November 2007 zum Süßstoffgehalt in Erfrischungsgetränken zeigte, dass die enthaltenen Süßstoffmengen häufig nicht an die Höchstwerte herankamen. „Konsumenten sollten allerdings beachten, dass künstliche Süßstoffe auch in sehr vielen anderen kalorienreduzierten Produkten enthalten sind“, sagt Schöffl.

Limonaden, Eistees und Wellness-Wässer in der klassischen Variante enthalten keine künstlichen Süsßstoffe. Der süße Geschmack kommt vom Zucker, der aus zugesetztem Rübenzucker, Glukose, Fructose, Invertzuckersirup oder auch aus dem fruchteigenen Zucker stammen kann.

Achtung bei Light oder kalorienarmen Getränken: Werden etwa Wellness-Getränke auf Mineralwasserbasis als „ohne Zuckerzusatz“ beworben, heißt das nicht, dass sie zuckerfrei sind. Es bedeutet lediglich, es ist kein extra Zucker zugesetzt. Der Zuckeranteil rührt aus Fruchtsaftanteilen her. „Auch Light-Getränke sind oft noch deutlich zuckerhältig, wie der AK Test zeigt“, sagt Schöffl.

Auffallend war auch, dass bei kalorienarmen Eistees und beim kalorienarmen Wellness-Wasser als Zuckerquelle überwiegend Fructose verwendet wird. Hingegen wird in der Zutatenliste bei normalen Limonaden und Eistees Zucker angegeben. „Fructose klingt für Konsumenten gesünder, tatsächlich besteht aber in Hinblick auf den Kaloriengehalt kein Unterschied zwischen Fructose und anderen Zuckern“, so Schöffl.

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