Hessen kulinarisch – entlang von Themenrouten

Hessische Apfelweinstraße

Von Frankfurt nach Hanau führt die rund 40
Kilometer lange Hessische Apfelweinstraße,
vorbei an idyllischen Fachwerk-Dörfern,
urigen Kneipen und quer durch die „Streuobstwiesen“,
dem traditionellen Anbaugebiet
für die Apfelwein-Äpfel seit Kaiser Karl
dem Großen. Ihm wird die Erfindung des
hessischen „Stöffsche“ zugeschrieben und
er soll für die Produktion eigens Apfelgärten
angelegt haben. Der hessische Apfelwein
unterscheidet sich vom Cidre, da er
keine Kohlensäure enthält, es ist ein reiner
Fruchtwein mit einem Anteil von fünf bis
sechs Prozent Alkohol. Getrunken wird der
herbe Wein pur, als „Süßgespritzer“ mit
einem Viertel Anteil Orangenlimonade
oder als „Sauergespritzter“ mit ebenso viel
Mineralwasser.

Besonders schön ist es, die Route der
Hessischen Apfelweinstraße im Frühling
zur Baumblüte oder im Spätsommer kurz
vor der Erntezeit mit dem Rad zu befahren.
Dann schmücken die goldgelben und roten
reifen Äpfel die Felder. Startpunkt der Hessischen
Apfelweinstraße ist der legendäre
Frankfurter Nightlife-Bezirk Sachsenhausen
am südlichen Mainufer. Über den Frankfurter
Norden, genauer gesagt das ehemalige
Dörfchen Bergen-Enkheim, geht es weiter,
immer Richtung Osten durch die Felder und
das Naturschutzgebiet Enkheimer Ried bis
nach Bischofsheim.

Hinweisschilder „Hessische
Apfelweinstraße“ weisen den Weg.
Bei Hochstadt zeugen die Produktionsanlagen
von Höhl, der größten Apfelweinkelterei
Deutschlands, von der ungebrochenen
Beliebtheit des volkstümlichen Getränks.
Wer es bis Schloss Philippsruhe und Hanau
geschafft hat, wird am südlichen Mainufer
zurück nach Frankfurt-Sachsenhausen
geleitet. Dort lädt kurz hinter der Stadtgrenze
die vor kurzem neu erbaute Traditions-
Wirtschaft Gerbermühle zum abschließenden
Umtrunk ein. Angeblich fand Johann
Wolfgang von Goethe dort die Inspiration
zu seinem „Osterspaziergang“. Natürlich
hält die Küche typisch hessische Spezialitäten
zur Stärkung bereit: Den „Handkäs mit
Musik“, einen eiweißreichen und besonders
fettfreien Käse aus Sauermilch mit rohen
Zwiebeln in einer Marinade aus Essig und
Öl, dazu wird Bauernbrot gereicht. Besonders
beliebt zum Apfelwein sind auch die
berühmten Frankfurter Würstchen mit
Senf und Brot.

Die Bergstraße

Die Bergstraße ist seit den Römern bekannt
dafür, dass sie aufgrund der geographischen
Lage hervorragende Bedingungen für
den Weinbau bietet. Der Frühling setzt
meist früher ein als in anderen Regionen
Deutschlands und im Herbst bleibt es
hier ebenfalls länger warm. 1.500 Sonnenstunden
jährlich lassen auch Mandelbäume
und vielerlei Obstsorten hervorragend
gedeihen. Am Westrand des Odenwaldes
zieht sich die Straße entlang, von Darmstadt
nach Wiesloch. Sie verläuft am Übergang
der Rheinebene zum Westrand des Odenwaldes.
Der nördliche Abschnitt zählt zu
Hessen, der südliche zu Baden-Württemberg.
Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten
zählen Heidelberg mit Schloss und Altstadt,
das Jugendstilzentrum Darmstadt mit der
berühmten Mathildenhöhe und eine Reihe
von Burgen am Rande des Odenwaldes,
zum Beispiel die Burg Frankenstein, das
Auerbacher Schloss und die Starkenburg
bei Heppenheim. Malerische Altstadtkerne
wie zum Beispiel die fast völlig erhaltenen
Altstadtkerne von Heppenheim und
Zwingenberg, Bensheim und Weinheim sind
gern besuchte touristische Highlights. Die
aus karolingischer Zeit stammende Torhalle
des untergegangenen Kloster Lorsch gehört
sogar zum UNESCO Weltkulturerbe.

Alle zwei Jahre findet an der Bergstraße eine
ganz besondere Veranstaltung statt: An einem
Sonntag wird die Straße von Darmstadt-
Eberstadt bis Heppenheim von 10.00 bis
18.00 Uhr für den Autoverkehr gesperrt und
ist dann Radfahrern, Wanderern und Inline-
Skatern vorbehalten.
www.kreis-bergstrasse.de

Die regionale Küche und
der Bergsträßer Wein

Zu den kulinarischen Höhepunkten eines
Besuchs der Bergstraße zählen der Genuss
von Wild und Forelle aus dem Odenwald
zusammen mit einem guten Bergsträßer
Wein. Besonders die Rebsorten Riesling
und Grauburgunder stechen dabei hervor
und gehören zu den erlesensten Tropfen,
die die Region zu bieten hat. Zu den
wichtigsten Weinbau-Gemeinden zählen
Auerbach, Bensheim und Heppenheim.
Die besten Weinlagen finden sich in den
zum Rheintal hin geneigten, oft steilen
Hängen. Wanderer finden hier ein kleines
Paradies. Alljährlich am 1. Mai laden die
Jungwinzer in die Weinberge zwischen
Heppenheim und Zwingenberg zur Bergsträßer
Weinlagenwanderung ein. Im
Rahmen des Bergsträßer Weinfrühlings
findet auch der Bergsträßer Weintreff in
Bensheim statt. Und auch die größeren
Weinfeste bieten die Möglichkeit, den
außerhalb des Anbaugebiets selten zu
findenden Wein der Hessischen Bergstraße
näher kennen zu lernen.

www.bergstraesser-wein.de

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