Europa entdeckt Rumänien

Das rumänische Tourismusamt vermeldet in den ersten drei Monaten 2007 einen Zuwachs von 34% bei den Ankünften deutscher Touristen in Rumänien. „Im Vergleich zum Vorjahr ein hervorragendes Ergebnis, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Buchungen im März mit einer Zahl von 24.330 noch mal deutlich nach oben zeigen. Das entspricht einer Steigerung von 53%“, freut sich Adina Secara vom Münchner Büro.
Der positive Trend lässt sich auch in anderen europäische Staaten bestätigen. Sehr starke Zuwächse sind aus Österreich zu verzeichnen. Hier nahm die Rate der Rumänien-Besucher um 46% zu. Das entspricht einer Gesamtzahl von 32.500 Ankünften. Ioana Nan vom Büro Berlin erklärt: „Insgesamt registrieren wir einen Zuwachs von 42% aus den EU-Ländern. Das entspricht in den ersten drei Monaten 708.696 Ankünften in Rumänien.“
Den Löwenanteil der Rumänien-Urlauber verzeichnet nach wie vor Deutschland. Traditionell ist die Bundesrepublik die Haupt-Quelle, die den rumänischen Tourismusmarkt speist. Mit Siebenbürgen blickt Rumänien auf ein langes Kapitel enger Verflechtungen mit Deutschland zurück. Nachfahren der damals angesiedelten „Sachsen“ sind dort nach wie vor beheimatet.
Und seit kurzem gibt es eine weitere Parallele zwischen den beiden Ländern. Sie haben bei den Filmfestspielen in Cannes eine der begehrten Trophäen abgeräumt. Genau wie der Deutsch-Türke Fatih Akin erhielt der Rumäne Cristian Mungiu eine Auszeichnung. Für seinen Film „4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage“ wurde ihm die goldene Palme überreicht. „Wir freuen uns, dass Rumänien weiter in den Fokus der Öffentlichkeit rückt und das Interesse für Kultur in Rumänien wächst. Das kommt natürlich auch Sibiu/Hermannstadt zugute. Die Europäische Kulturhauptstadt bietet schließlich das ganze Jahr über ein riesiges Kulturprogramm an“, so Secara.
Der ausgezeichnete Film von Cristian Mungiu zeigt das Schicksal einer schwangeren Studentin gegen Ende des Kommunismus. Der Filmemacher arbeitet in seinem Streifen die Schattenseiten der Vergangenheit auf. Dadurch wird der Blick frei nach vorne. Dass sich die Zustände seit der Wende extrem gewandelt haben steht außer Frage. In der noch laufenden Kampagne wirbt die Urlaubsdestination mit überraschenden Aussagen, die zwar mit den alten Klischees spielen, diese aber mit einem Augenzwinkern entkräften. Wie gut die Botschaften a la „Die Einzigen die bei uns noch strammstehen – die historischen Kirchtürme“ ankommen, beweisen nicht zuletzt die gestiegenen Besucherzahlen.

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