Jahresbericht Lebensmittelueberwachung

Jeder fuenfte Betrieb in Deutschland, der Lebensmittel herstellt, bearbeitet oder verkauft verstoeßt gegen lebensmittelrechtliche Bestimmungen. Besonders haeufig wurden in den Betrieben die allgemeine Hygiene sowie die Kennzeichnung und Aufmachung von Lebensmitteln bemaengelt. Dies geht aus dem Jahresbericht Lebensmittelueberwachung des Bundesamts fuer Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hervor, das die Ergebnisse aus dem Jahr 2004 heute in Berlin vorstellt.
Im Jahr 2004 haben die Bundeslaender bei insgesamt 1.142.045 Kontrollbesuchen die Einhaltung der Vorschriften in 605.961 Betrieben ueberprueft. Damit wurden 2004 rund 58 Prozent aller deutschen Betriebsstaetten kontrolliert.

Dem BVL meldeten die Laender 410.268 Pro­ben, bei denen Lebensmittel und Verpackungen, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, untersucht wurden. Von diesen Proben beanstandeten die Behoerden der Lebensmittelueberwachung rund 15 Prozent. Der prozentuale Anteil von Proben mit Verstoeßen blieb damit im Vergleich zum Vorjahr konstant. Ueber die Haelfte der Beanstandungen ging 2004 auf Maengel bei der Kennzeichnung und Aufmachung zurueck. 17 Prozent aller beanstandeten Proben wiesen eine Zusammensetzung auf, die nicht den lebensmittelrechtlichen Vorgaben entsprachen. Besonders zahlreich waren die Maengel bei Eis und Desserts, bei denen 6,8 Prozent der Proben mikrobiologisch verunreinigt waren. Bei Fleisch und Wurst musste die Lebensmittelueberwachung bei ueber 12 Prozent der Proben eine falsche Kennzeichnung der Ware feststellen und rund 4,5 Prozent der Proben wiesen eine zu hohe Keimzahl auf oder waren verdorben. Verbessert hat sich dagegen die Situation bei Knabberwaren und Nuessen: Der Anteil beanstandeter Proben sank hier von 19 Prozent im Jahr 2003 auf 13 Prozent im vergangenen Jahr. Haeufigster Grund fuer Beanstandungen bei Nuessen waren giftige Stoffwechselprodukte aus Schimmelpilzen (Mykotoxine).

Bei der Auswahl von Betrieben und Proben liegt der Fokus der Kontrolle auf Lebensmitteln, von denen erhoehte Risiken fuer den Verbraucher ausgehen koennen. Die Zahl der Beanstandungen laesst daher nur eingeschraenkt Rueckschluesse auf die generelle Qualitaet der Lebensmittel in Deutschland zu. Eine risikoorientierte Auswahl von Betriebskontrollen und Proben wird auch von der EU gefordert und soll ab 2006 nach weiter vereinheitlichten Grundsaetzen erfolgen.

Fuer die Lebensmittelueberwachung sind in Deutschland die Bundeslaender zustaendig. Das BVL uebernimmt die Sammlung und Auswertung der Daten und stellt fuer die Europaeische Kommission jaehrlich verschiedene Berichte zur Lebensmittelueberwachung in Deutschland zusammen.

Internet: www.bvl.bund.de/lebensmittel/bericht_luew_04.htm

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