Küchengeschichten aus Ostfriesland

In der weiten Landschaft Ostfrieslands haben sich bis heute Jahrhunderte alte Ess- und Trinkgewohnheiten erhalten. Feste, Aberglauben und Brauchtum gehen mit besonderen Speisen einher. Viele Sprichwörter und Lieder kreisen um das Essen. Der Film zeigt die Ostfriesen dort, wo sie am liebsten sind: daheim in Küche und Garten und auf dem Hof.

Eine Region und ihre Spezialitäten
Die Küchengeschichten erzählen von den speziellen Ess- und Trinkgewohnheiten der Menschen in Ostfriesland, aber auch von der Geschichte der Gerichte. Essen und Trinken in Ostfriesland sind verbunden mit der niederdeutschen Sprache. Deshalb fließt das Niederdeutsche gelegentlich ein und unterstreicht so die Besonderheit der regionalen ostfriesischen Kochtradition.

Selbstversorger aus Holtrop
Das NDR Fernsehen stellt Alma und Wilm Frühling vor. Das Ehepaar im ostfriesischen Holtrop bezeichnet sich als Pottjekiekers und Pottjeslikkers. Das ist Plattdeutsch und heißt übersetzt so viel wie ‘Feinschmecker’. Die beiden Alten – Anfang 70 – produzieren fast alle Lebensmittel für den Hausgebrauch auf dem eigenen Hof. Der Film zeigt die eigene Hausschlachtung mit Wurst und Snirrtjebraa, das Einwecken und Trocknen von Bohnen und wie die Teekookjes im alten Küchenherd gebacken werden.

Von Holunder, Tee und Kartoffeln
Aus der ersten Milch der kalbenden Kuh auf dem Hof Janssen – der besonders nahrhaften Biestmilch – bereitet die Bäuerin Pirrel in de Püt zu, aus Holunderblüten stellt Friederike Kleen Fleddersekt (Holundersekt) und Fleddersopp hergestellt.

Vergessene Pflanzenkost ist die Spezialität von Helga Flade-Peters: aus Schafgarbe, Brennnesseln, Sauerampfer und Quindel macht sie ostfriesische Frikadellen. Friedrich der Große brachte den Ostfriesen die Kartoffel – Blaukiende un Grote Gele sind die bevorzugten Sorten. Gerhard Herlyn kennt aber noch gut zwanzig andere und so manches lehrhafte Kartoffel-Sprichwort, damit die Knollen wachsen und gedeihen: ‘Tuffels willen good wat unner de Foten hebben/Tuffels mutten plaagt worden’.

WDR, Sonntag, 10.12., 14:00 – 15:00 Uhr

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