Ho Chi Minh City, Vietnam, Reisebericht

Nach einem doch anstrengenden Flug mit Cathay, sind wir in Ho Chi Minh City (HCMC) angekommen.
Die Flugbegleiter der Cathay erstaunten mich. Mein Business Class Sitz lies sich nicht zum flachen Bett ausfahren. Irgendetwas hakte. Der Steward reparierte vor Ort. Eine halbe Stunde fummelte er an der Mechanik im Sitz rum und hat es sogar hinbekommen. Einzig, dass er mit Schuhen auf meinem Bett rumturnte und mit seinen dann schmutzigen Händen mein Kissen anfasste, war weniger schön.
Im Transitbereich wartete meine Tochter bereits auf uns. Sie kam eine halbe Stunde vorher mit der Aeroflot an.
Wir stellten uns dann bei der Passkontrolle an. Nach 20 Minuten warten, wurden wir wieder zurückgeschickt. Man muss zuerst sein Visa abholen. Die Visastelle war umlagert, nirgendwo war etwas erklärt. Anstellen ist Blödsinn. Man drängelt sich an den Wartenden vorbei und holt sich den Antrag. Allerdings muss man vorher bereits das Visa via Internet beantragt haben. Das hatten wir. Kostet ca. 20 Euro pro Kopf. Nun füllt man den neuen Antrag aus und gibt ihn mit 2 Passfotos – 4×6 cm – wieder ab. Dann wartet man ewig wie alle anderen an diesem Nadelöhr. Nach 40 Minuten wurden wir aufgerufen und zahlten 45 $ pro Kopf und mussten wieder zur Passkontrolle. Die waren nett und ich durfte – da niemand da war – zum Diplomatenschalter.

Da wir die Gegebenheiten nicht kannten, liessen wir uns von unserem Hotel, Saigon Domain, abholen. 25 $. Der Fahrer lief vor, wir mit dem Gepäck hinterher…. Wir sind von MiddleEast wohl zu verwöhnt. Im Hotel angekommen, schliefen wir erst einmal 4 Stunden, um dann Essen zu gehen.

Das Hotel selber ist eher ein Serviced Apartmenthaus. Wir hatten „Two Bedroom“ bestellt, bekamen aber sogar drei, so dass die Kinder jeder ein eigenes Zimmer hatten.
Das Apartment ist riesig, ca. 150 qm, gut ausgestattet, aber schlecht gepflegt und etwas oberflächlich sauber gemacht. Da es noch relativ neu war, ging es noch. In ein paar Jahren ist es sicher komplett runtergekommen.

Wir nahmen uns ein Taxi – man sollte nur Taxis der Firmen VinaSun, VinaTaxi und MaiLinh nehmen, da diese seriös sind. Wir zahlten 8 Euro bis zu einem kleinen Nacht-Markt. Hier gab es viele gefälschte Sachen, die uns wenig interessierten. Wir aßen recht nett in einem Zelt. Vietnamesiche Frühlingsrollen, „Kantonesichen“ Reis und Schweinebauch. Austern und Jacobsmuschel waren nicht berühmt. Der Rest war gut.

Das Frühstück im Hotel war okay. Es gab an Brot nur Toast. Aufschnitt gab es nicht, nur zwei Marmeladen. Eierspeisen nach Wahl und viel frisches, gutes Obst. Man sitzt sehr hübsch direkt am Fluß. Der Service ist liebevoll aber ahnungslos.

Wir nahmen das kostenlose Boot-Shuttle vom Hotel in die Innenstadt. Ganz prima! Dann tranken wir beim Vietnams #1 Coffeeshop, Nguyen, einen typischen Drip Coffee, der teuer war (4,00 Euro/Tasse) und uns nicht so überzeugte. In der Stadt gab es einiges zu entdecken. Kathedrale, General Post Office etc. Wir wollten uns eigentlich massieren lassen (ca. 15 Euro/Stunde), aber die Läden sahen oft eher wie ein Bordell aus. Da haben wir verzichtet.
Nichst Spektakuläres in HCMH, aber eine gute Atmosphäre. Abends aßen wir in einer Sushi-Bar. Sashimi war okay, der Reis beim Maki zu süss und zu essighaltig. Wirklich preiswert war es nicht.

Am nächsten Tag, der 3., sind wir wieder in die Stadt. Wir besuchten das Kriegsmuseum (ca. 70 cents Eintritt für Erwachsene, Kinder frei). Mein Neunjähriger war begeistert von den ausgestellten Panzern und Fluggeräten, im „Gefängnistrakt“ jedoch war er dann von den Fotos zu schockiert, so dass ich abbrechen musste. Die Bilder der Napalmopfer im Museumsgebäude ersparte ich ihm. Wir hatten danach ein sehr gutes Gespräch über Waffen und den Wahnsinn eines Krieges.
Danach ging es in A O Show in die Saigon Oper. Das Gebäude ist eher ein kleines Opernhaus. Es gab eine stimmungsvolle vietnamesiche Artistik Show. Keine wirkliche Sensationen, aber recht nett. Nehmen Sie Tickets auf der rechten Seite. Wie kauften unsere Tickets im Postamt, da gibt es 20 % Rabatt. Es war mit 20 Euro in der billigsten Kategorie für eine Stunde Show nicht ganz preiswert. Man sitzt relativ bequem.

Ich las den Bericht des geschätzten Günter Klotz, der ganz begeistert zwei Tage vor uns im fünfbesten vietnamesischen Restaurant, dem Hoi An, aß. http://guenterklotz.blogspot.com/2015/03/saigon-little-tokyo-hoi-an.html . Ich kann seine Erfahrung leider nicht teilen.

Nach der Oper liefen wir 10 Minuten zum Restaurant. Die Gegend ist abends gut frequentiert, was woll auch an den ansehnlichen Damen liegt, die vor den Massagesalons werben. Mein Neunjähriger wollte jetzt auch eine Massage, seine Mutter war dagegen.
Im Restaurant wurden wir freundlich empfangen, mussten kurz warten, weil sie nachguckten, ob im 1. Stock was frei ist, was nicht war, so dass wir im EG platziert wurden.
Wir bekamen riesige a la Carte Speisekarten und welche mit über 15 „Set Menüs“. Dazu eine Drinking List und separat eine Weinkarte. Da wir zu faul waren, die Karte durchzuarbeiten, haben wir uns für ein Menü mit besonders vielen “Signature Dishes” entschieden. Die Tochter nahm das vegetarische Menü.
Der nette Kellner fragte uns, ob wir scharf essen können, worauf wir antworteten, moderate Schärfe sei prima und die Tochter – nach ayurvedischen Regeln – mag es nicht scharf. Dann kam der Oberkellner, drängte den Kellner weg und sagte, er habe verstanden. Ich sagte noch, wir möchten alles so essen, wie der Küchenchef es gedacht hat.
Dann fragte er uns, welches Hotel uns schickte. Und antwortete gleich selber: „Das Inter-Continental bestimmt!“

Am Anfang wurde das Menü umgestellt. Statt der frittierten Frühlingsrollen kamen die hervorragenden Frischen. Danach gab es die frittierten, die sehr mayonnaiselastig waren. Trotzdem noch lecker. Unser 7 Gang Menü entpuppte sich als Fünf-Gang Menü, 2x Frühlingsrollen, gute in Kokoswasser gedämpfte Scampi, Rindfleisch mit Zwiebel und Spinatbeilage, sowie gebratenen Reis. Zum Nachtisch gab es ein Kompott aus Lotuswurzeln, Lotussamen und Lychee. Das ganze mit Eiswürfeln.
Wir Erwachsenen teilten unsere Menüs mit Junior, was sinnvoll war, da die Portionen großzügig sind.
Das vegetarische Menü war kein Brüller. Eine Maissuppe vorab, dann zwei Sorten vegetarische Frühlingsrollen, Tofu mit Gemüse und gebratenem Reis.

Fazit: Alles schmeckte sehr nüchtern und ungewürzt. Wir waren wenig begeistert und hatten nicht den Geschmack Vietnams auf der Zunge. Für Vietnam war es für drei Personen mit 152 US$ recht teuer.

Unsere Fotos vom Restaurant: https://www.facebook.com/media/set/?set=a.10152922437278124.1073741927.168996673123&type=3

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