Der Deutsche Mühlentag 2006

Wie in den Mühlen der Stoff für unser täglich Brot gemahlen wird, darauf sind die Deutschen auf dem Weg vom Korn zum Brot offenbar ganz besonders neugierig: 76 Prozent möchten nach den Ergebnissen einer repräsentativen Meinungsumfrage gern einmal den Müllern über die Schulter schauen. Beim Interesse für einen „Tag der Offenen Tür“ rangieren Bauernhof (67 %) und Bäckerei (58 %) erst hinter Müllern und Mühlen.

Am Pfingstmontag (5. Juni) ist bundesweit Gelegenheit, diesen Wissensdurst zu stillen: Zum Deutschen Mühlentag 2006 öffnen rund tausend Mühlen ihre Pforten für Besucher. Die meisten der “offenen Mühlen” sind zwar historische Wind- und Wassermühlen, doch auch in diesem Jahr nehmen wieder viele gewerbliche Mühlen an dieser bundesweiten Veranstaltung teil. Tradition und Moderne dieses Wirtschaftszweiges können die Besucher so „vor Ort“ kennen lernen: Wie unsere Müller das Getreide prüfen, sorgfältig reinigen und maßgeschneiderte Mehle für Bäcker und Haushalte herstellen.

Teilnehmende Mühlen in ganz Deutschland (und in Ihrer Nähe…) können Sie im geografisch gegliederten Internet-Verzeichnis der veranstaltenden Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM) suchen und finden:
www.muehlen-dgm-ev.de

Von der ältesten Maschine der Welt zum modernen Berufsbild
Historische Wind- und Wassermühlen prägen seit Jahrhunderten unsere Kulturlandschaft. Sie zeigen anschaulich die Verbindung von Kultur und Technik – schließlich ist die Mühle technikhistorisch gesehen die „älteste Maschine der Welt“. Allerdings hat der moderne Ausbildungsberuf „Müller“ nichts mehr mit den Säcke schleppenden, zipfelbemützten Leuten aus Wilhelm Buschs Tagen gemein: Heute sind Müllerinnen und Müller als Produktions- und Verfahrenstechnologen für die fachgerechte Getreideverarbeitung und die Herstellung von hochwertigen Lebensmitteln verantwortlich – Kollege „Computer“ ist dabei in allen Bereichen ein wichtiger Mitarbeiter.
Mehr Infos zum Berufsbild als Download im Internet:
www.gmf-info.de/muellerberuf.pdf

Deutsche Mühlen führend in Europa
Die rund 650 deutschen Mühlen mahlen pro Jahr 7,8 Mio. Tonnen Weizen und Roggen. Das sind 17 Prozent der in der gesamten Europäischen Union verarbeiteten Menge von 45,1 Mio. Tonnen Brotgetreide. Die Mühlenbranche ist in Europa der wichtigste Abnehmer für die Landwirtschaft: So werden z.B. 35 Prozent des in den 25 EU-Ländern geernteten Weizens von der Müllerei gekauft und weiterverarbeitet. Bei Brotgetreide ist die Europäische Union ein fast hundertprozentiger Selbstversorger. Die Zeiten, wo die Mühlen in Europa aus Qualitätsgründen auf Importe aus Übersee angewiesen waren, sind lange vorbei. Getreide fließt zwar zwischen den EU-Ländern, Importe aus Drittländern aber sind praktisch gleich Null. Diese Zahlen nannte der Verband Deutscher Mühlen anlässlich des Europäischen Mühlenkongresses in Mainz (19.-22. Mai 2006) mit über 200 Teilnehmern aus 20 Ländern.

Hauptabnehmer für Mahlerzeugnisse in Deutschland ist das Backgewerbe mit einem Anteil von etwa drei Viertel der Mehlproduktion. Zunehmende Bedeutung haben in den letzten Jahren andere, zusätzliche Kundenkreise gewonnen: Hersteller von Teiglingen, Tiefkühlkost, Soßen, Suppen, Babyfood, Nudeln und Süßwaren. Das hat zu einer wachsenden Inlandsnachfrage geführt: Seit der Wiedervereinigung stieg die Vermahlung der deutschen Mühlen um sieben Prozent.

Mehlvielfalt für Brotvielfalt
Aus Korn wird Brot, bei uns mit über 300 Sorten in weltweit unerreichter Vielfalt – und noch vieles mehr von Brötchen über Kekse und Kuchen bis zu Pizzen. Diese Vielfalt kann nicht aus einem einzigen „Standardprodukt“ gebacken werden. Deshalb stellen die deutschen Mühlen eine breite Palette von Mahlerzeugnissen für die „Weltmeister im Brotbacken“ her. Diese werden mit hohem Produkt-Knowhow und ausgeklügelten Hightech-Verfahren in der Müllerei für die jeweiligen Kundenbedürfnisse und deren Produkte bzw. Produktionslinien „maßgeschneidert“. Dazu gehören aufwändige Untersuchungen bei der Rohstoffanlieferung, während des laufenden Produktions-prozesses und bei den Endprodukten. Diese Qualitätsprüfungen der Produkte dienen gleichermaßen Sicherheit und Zuverlässigkeit für die Weiterverarbeiter wie auch dem vorbeugenden Verbraucherschutz für die Konsumenten.

Aktuell zur Fußball-Weltmeisterschaft: Nicht nur der Ball ist rund…
Rezepte für Ball- und Brotverliebte
Anstoss, Halbzeit, Schlusspfiff – zu einem gelungenen Fernsehabend im Fußballfieber gehört auch die passende „Verpflegung“: Zum Verknuspern zwischendurch oder als fantasievolles Rezept für eine spannende Spielzeit mit Familie oder Freunden. Denn nicht nur der Ball ist rund, sondern Brote und Brötchen in vielen Fällen ebenso. Und was liegt näher, als Leckeres mit passendem Backwerk bei einem solchen Fußballabend zu servieren, wo doch unser Bundestrainer gelernter Bäcker ist…?

Übrigens – die elterliche Bäckerei im schwäbischen Botnang, wo er vor der Karriere als Fußballprofi aktiv war, ist im Internet auf seiner Homepage zu „besichtigen“:
www.klinsmann.us

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