Umsatzminus im Gastgewerbe

Im Gegensatz zur übrigen deutschen Wirtschaft, die im ersten Quartal überraschend um 0,2 Prozent gewachsen ist, mussten Hotellerie und Gastronomie in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres wieder Umsatzverluste verkraften. Nach den am Freitag vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden veröffentlichten Zahlen setzten Hotels, Restaurants und Caterer von Januar bis März 2010 im Vergleich zum bereits niedrigen Vorjahresergebnis nominal 1,0 Prozent weniger um. Real schlug ein Minus von 3,7 Prozent zu Buche. Als Gründe für den erneuten Umsatzrückgang nannte Ernst Fischer, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband), die Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise und vor allem den extrem strengen und langen Winter in Deutschland.

„Neben der allgemeinen Konsumlaune spielt für unsere Branche das Wetter eine wichtige Rolle“, erklärt Fischer. Eis und Schnee verhinderten so manchen Restaurantbesuch. Im ersten Quartal sank der Umsatz in der Gastronomie nominal um 2,2 Prozent (real -3,5 Prozent). Mit großer Sorge blickt der DEHOGA-Präsident auch auf die aktuelle Witterung: „Bei winterlichen Temperaturen blieben viele Außenterrassen und Biergärten an den traditionell umsatzstarken Feiertagen wie Ostern und Himmelfahrt leer“, berichtet Fischer. Umsatzverluste in den Monaten April und Mai könnten im Laufe des Sommers kaum aufgeholt werden. Umso wichtiger sei es, dass die Politik in Bezug auf die Öffnungszeiten der Freiluftgastronomie endlich Rechtssicherheit schaffe. „Damit unsere Unternehmer an den wenigen lauen Sommerabenden ihr Geschäft im Sinne ihrer Gäste bis 24 Uhr machen können“, so Fischer.

Hoffnungsträger der Branche ist die Ferienhotellerie. „Insbesondere die Küstenregionen an Nord- und Ostsee werden vom Trend zum Deutschlandurlaub profitieren“, sagt Fischer. Auch im Geschäftsreisesegment wachse die Zuversicht. Laut Statistischem Bundesamt stieg die Zahl der Gästeübernachtungen in den ersten drei Monaten um drei Prozent. Bei den inländischen Gästen wurde ein Plus von zwei Prozent, bei den ausländischen Gästen ein Plus von sechs Prozent registriert. Der Umsatz in der Beherbergungsbranche erhöhte sich um nominal 1,0 Prozent, real entspricht dieser Wert einem Rückgang von 3,9 Prozent.

Für die Gesamtbranche prognostiziert der DEHOGA Bundesverband konstante Umsätze im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr.

Sende
Benutzer-Bewertung
0 (0 Stimmen)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.