Festliches Leuchten in Japan

Festliches Leuchten in Japan

Das christliche Weihnachtsfest spielt in Japans religiöser Kultur zwar überhaupt keine Rolle, aber es hat doch mittlerweile seinen Platz im alljährlichen Veranstaltungskalender gefunden. Animiert durch amerikanische Film- und Fernsehproduktionen sieht auch der japanische Einzelhandel darin eine ausgezeichnete Möglichkeit, das Geschäft anzukurbeln. Somit gehören außerordentlich eindrucksvolle und festliche Weihnachtsdekorationen zum winterlichen Straßenbild.

Vor allem die Kinder erhalten in Japan kleine oder größere Geschenke zu Weihnachten. Obwohl der 24. Dezember kein offizieller Feiertag ist, wird dieser Tag – wenn möglich – im Kreise der Familie oder gemeinsam mit seiner oder ihrem Liebsten verbracht. Viele Paare nutzen die Gelegenheit, um schick essen zu gehen und Geschenke auszutauschen. In den Einkaufs- und Restaurantvierteln des Landes gibt es sogar spezielle Partner- und Partner-Kennenlern-Angebote.

Besonders spektakulär für Besucher sind die sogenannten „Light-Ups“: Überall im Land verwandeln ausgefallene Beleuchtungsideen die Innenstädte in abendliche Kunstwerke. Seit zehn Jahren findet in Kobe die „Kobe Luminarie“ zum Gedenken der mehr als 6.000 Toten, die im Jahr 1995 dem schweren Erbeben in Hanshin zum Opfer fielen, statt. Diesmal werden in der Zeit vom 13. bis 26. Dezember über 200.000 Lichter zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland anlocken.

In Sendai, im Nordosten der Insel Honshu gelegen, gehört die „Santa Claus Parade“ am 23. Dezember zu den Höhepunkten: Tausende von als Weihnachtsmänner verkleidete Menschen ziehen durch die originell illuminierten Straßen.

In Roppongi-Hills, dem Szene-Viertel von Tokyo, werden noch bis 25. Dezember unzählige weiße und blaue Leuchtdioden der Hauptstraße des Distrikts einen ganz speziellen Reiz verleihen – im Gegensatz dazu verbreitet die orangefarbene Beleuchtung des Haupteingangs des Einkaufszentrums „Plaza 66“ einen herrlich warmen Glanz.

Einen ganz besonderen Eindruck von der Lichtermetropole Tokyo und deren geographischen Ausmaßen vermittelt der Blick aus der Luft. Seit kurzem gibt es tägliche Helicopter-Rundflüge vor und nach Sonnenuntergang über die Stadt und die Bucht von Tokyo. Die circa 15 bis 20-minütigen Flüge kosten ab 63.- Euro pro Person und starten am Heliport in der Stadt Urayasu, östlich von Tokyo direkt am Wasser und in der Nähe vom Tokyo Disney Resort gelegen. Je nach Länge des Rundkurses überfliegt der Hubschrauber das Zentrum mit Bahnhof, Ginza und Tokyo Tower, oder zieht einen etwas weiteren Kreis bis nach Roppongi und dem Metropolitan Government Building in Shinjuku, einem der höchsten Gebäude der Stadt. Während der festlich dekorierten Weihnachtszeit sicherlich ein besonderes Erlebnis! Weitere Informationen unter www.excel-air.com

Als wichtigstes Fest im Jahreszyklus gilt Neujahr (Oshogatsu), an dem selbst die großen Firmen mindestens an drei zusammenhängenden Tagen geschlossen sind. Das Neujahrsbrauchtum wird von allen Japanern sehr ernst genommen und entsprechend gepflegt.

Zu Silvester erklingen um 24.00 Uhr dumpf die Bronzeglocken der buddhistischen Tempel. Sie schlagen 108 mal zur Mahnung an die 108 Bindungen der Menschheit an die irdische Welt. Obligatorisch zu Neujahr sind „Hatsumode“, die ersten Schrein- und Tempelbesuche, die oft noch in der Nacht vom 31. Dezember auf den 01. Januar, spätestens aber im Laufe der ersten drei Tage des Jahres erfolgen. Wichtiger Anlass ist das Gebet für Gesundheit und Glück im neuen Jahr, aber auch der Kauf von neuen Glücksbringern. Zu den weiteren Traditionen zählt die Beobachtung des ersten Sonnenaufgangs im neuen Jahr. Viele Menschen ziehen dafür zu entsprechenden Stränden und geeigneten Aussichtpunkten. Der 02. Januar ist einer der beiden Tage im Jahr, an denen die inneren Gärten des Kaiserpalastes in Tokyo für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und der Kaiser in einigen Auftritten an sein Volk spricht.

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