Gefahren und Risiken beim Lebensmittel Fisch

Gefahren und Risiken beim Lebensmittel Fisch – Kompetenzzentrum Nord
veranstaltet Seminar

Fisch ist ein sensibles Lebensmittel. Bei Aufzucht, Verarbeitung und
Lagerung müssen höchste Standards eingehalten werden, damit das Fischprodukt
nicht ungenießbar wird und beim Verbraucher gesundheitliche Beschwerden
auslöst. Eine stetige amtliche Lebensmittelkontrolle ist unerlässlich. Um
sich über aktuelle Trends in der Fischbranche, Anforderungen bei der
amtlichen Kontrolle von be- und verarbeitenden Betrieben und
Untersuchungstechniken zu informieren, treffen sich darum ab heute mehr als
50 tierärztliche Sachverständige aus ganz Deutschland zu einer Fortbildung
in Bremerhaven und Cuxhaven. Eingeladen zu dem bundesweit einzigartigen
Seminar hat das Fischkompetenzzentrum Nord der Länder Niedersachsen und
Bremen – eine Arbeitsgemeinschaft des zum Niedersächsischen Landesamtes für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) gehörigen Institutes
für Fische und Fischereierzeugnisse Cuxhaven sowie der fischspezifischen
Teilbereiche des Lebensmitteluntersuchungsamtes (LUA) Bremen und des
Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- und Veterinärdienstes Bremen
(LMTVet).

Im Mittelpunkt der Tagung steht die Vorstellung und Diskussion von Konzepten
für amtliche Kontrollen von Betrieben, die Fisch in jeder nur denkbaren Form
zu Lebensmitteln verarbeiten sowie aktuelle Gefahrenpotentiale und Risiken
bei ausgewählten Herstellungsprozessen und Produkten.

“Aus niedersächsischer Sicht legen wir in diesem Jahr besonderes Augenmerk
auf Produkte aus Aquakulturbetrieben”, erläutert Edda Bartelt, Leiterin des
Instituts für Fische und Fischereierzeugnisse Cuxhaven. Während das
Fangvolumen der Meeresfischerei seine Grenzen erreicht hat, nimmt die
Bedeutung der Aquakultur an der globalen Versorgung mit Fisch, Krusten-,
Schalen- und Weichtieren kontinuierlich zu. In 2006 betrug der
Weltmarktanteil bereits 47%. “Erzeugnisse aus Aquakultur bestimmen
mittlerweile den Alltag der amtlichen Untersuchung”, so Edda Bartelt.
Regionen wie Asien und Lateinamerika sind Hauptproduzenten der in künstlich
angelegten Gewässern oder Gehegen gezüchteten Tiere. Die Produkte genügen
jedoch oftmals nicht den strengen lebensmittelrechtlichen Regelungen, die
innerhalb der EU gelten. Die amtliche Lebensmittelüberwachung prüft darum
regelmäßig auf verbotene Tierarzneimittelrückstände wie Antibiotika oder
gegen Parasiten wirkende Mittel, etwa Malachitgrün.

Ein zentraler Gesichtspunkt nicht nur für Produkte aus Aquakultur ist nach
wie vor die Beachtung der geltenden Hygieneanforderungen, die schon bei der
Aufzucht von Fisch oder anderen Speisetieren greifen und ebenso die spätere
sachgerechte Verarbeitung und Lagerung betreffen. Soll es nicht zu
Verderbniskeimen im Produkt oder zu sonstiger ekelerregender Beschaffenheit
kommen, müssen Hersteller und Händler die notwendigen Hygieneregeln
einhalten.

Zu den Hygienevorschriften der Europäischen Gemeinschaft haben
Sachverständige des LAVES zusammen mit ihren bremischen Kooperationspartnern
sowie Vertretern aus den kommunalen Veterinärbehörden in Niedersachsen
Ausführungshinweise für deren Umsetzung in der Praxis erarbeitet, die auch
bundesweit Beachtung gefunden haben. In dem Seminar werden den Teilnehmern
wesentliche Inhalte daraus vermittelt.

Weitere Fachthemen sind die Untersuchung von Fisch und Fischereierzeugnissen
auf Schwermetalle, der oft festgestellte ekelerregende Befall von Wildfisch
mit Parasiten und der missbräuchliche Einsatz von Polyphosphaten in
tiefgekühlten Fischereierzeugnissen. Polyphosphate sind nützlich, um den
Wasserverlust beim Auftauen der Tiefkühlware zu verhindern. Sie dürfen
jedoch nicht betrügerisch dafür verwendet werden, Fremdwasser in den Fisch
einzubinden. Das Produkt würde sonst durch Mitverkauf von Wasser schwerer
und somit teurer. Im vergangenen Jahr wurden durch das LAVES-Institut 8% der
über 1000 auf Polyphosphate überprüften Proben überwiegend wegen mangelnder
Verpackungs-Kennzeichnung beanstandet.

Termin: 28.10.2009 – 30.10.2009
Ort: Bremerhaven und Cuxhaven

Weitere Informationen finden Sie hier
( http://www.niedersachsen.de/master/C58347487_N1227_L20_D0_I826 ).

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