Ernährung von Senioren in stationären Einrichtungen

Ernährung von Senioren in stationären Einrichtungen
Mangelernährung ist keine Seltenheit

Knapp zwei Drittel der Bewohnerinnen und Bewohner in stationären Einrichtungen der Altenpflege sind von Mangelernährung betroffen oder gefährdet. Dies zeigen Ergebnisse der ErnSTES-Studie[1] aus dem DGE-Ernährungsbericht 2008, die den Ernährungs- und Gesundheitszustand von älteren Menschen in Alten- und Pflegeheimen untersuchte. Viele unterschreiten die D-A-CH-Referenzwerte für die tägliche Nährstoffzufuhr erheblich. Als besonders problematisch ist die Versorgung mit Vitamin D einzustufen. Daneben ist bei vielen Senioren und Seniorinnen die Zufuhr von Vitamin E, Vitamin C, Folat, Calcium und Magnesium deutlich zu gering. Auch Fett, Kohlenhydrate, Eiweiß und Ballaststoffe weisen keine optimale Verteilung auf: Zu viel Fett und Zucker, zu wenig komplexe Kohlenhydrate, teilweise zu wenig Eiweiß und nur die Hälfte der empfohlenen Ballaststoffzufuhr prägen die Essgewohnheiten der Heimbewohner – ein Bild, das sich teilweise auch bei der restlichen Bevölkerung Deutschlands wiederfindet.

Zu den häufigsten Problemen im Essalltag zählt die mangelnde Hilfe beim Kleinschneiden von Lebensmitteln. Hier benötigen etwa 50 % Unterstützung; je 30 % leiden gelegentlich unter Appetitlosigkeit, essen oder trinken auffällig wenig oder trinken nur nach Aufforderung. Der Grad der Pflegebedürftigkeit beeinflusst die Energie- und Nährstoffversorgung wesentlich stärker als das Lebensalter.

“Ernährungsrisiken und Mangelernährung müssen rechtzeitig diagnostiziert werden. Dazu benötigen wir umfangreiche Pflegekonzepte genauso wie die regelmäßige, verpflichtende Weiterbildung der Beschäftigen”, so Prof. Dr. Peter Stehle, Präsident der DGE und Teilprojekt-Leiter der ErnSTES-Studie.

[1] Ernährung in stationären Einrichtungen für Senioren und Seniorinnen

(ErnSTES-Studie)

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