Test: Edelschokolade

Edelschokolade: Kein bitterer Beigeschmack

„Konsument“: Nur wenige Produkte mit Schadstoffen belastet.

Rund elf Kilogramm verzehren Österreicher pro Jahr. Seit einigen Jahren geht die
Geschmacksrichtung hin zu Bitterschokolade mit einem höheren Kakaoanteil. Doch je
höher dieser ist, desto eher ist mit einer Schadstoffbelastung zu rechnen.

„Konsument“ hat 25 Edelschokoladen auf das Schwermetall Cadmium und
polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) untersucht – und gibt
Entwarnung. Bei der Mehrheit der Produkte gibt es in puncto Cadmium nichts zu
beanstanden, 16 Proben sind zudem kaum mit PAK belastet.

Manche Sorten Edelkakao gedeihen besonders gut auf vulkanischen Böden, wo sie das dort
reichlich vorhandene Cadmium über die Wurzeln aufnehmen. „Einen Grenzwert für
Cadmium, das beim Menschen Nierenschäden verursachen kann, gibt es in Österreich
nicht“, kritisiert „Konsument“-Ernährungswissenschafterin Birgit Beck, „daher haben wir uns
im Test an die Empfehlung des Bundesinstituts für Risikoforschung und der europäischen
Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gehalten. Daraus folgt, dass nur Produkte mit
einem Cadmiumgehalt von weniger als 100 μg pro kg als sehr gut bewertet wurden.“ Auch
für polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe existiert kein Grenzwert.
Bei 19 Produkten gibt es hinsichtlich Cadmium nichts zu beanstanden, lediglich sechs
Proben weisen einen Gehalt von mehr als 100 Mikrogramm pro Kilogramm auf: am höchsten
die Hachez Cocoa D’Arriba (241 Mikrogramm pro Kilogramm). Von den untersuchten Proben
sind wiederum 16 kaum mit PAK belastet. Besonders niedrige Werte wurden bei Lindt
Edelbitter Mousse Orange, Alnatura Feine Bitter Orange und Zotter Marc de Champagne
festgestellt. Überdurchschnittlich viele PAK stecken dagegen in der Rosa-Pfeffer-Schokolade
von Rapunzel.

Im Zuge des Tests wurden zudem zahlreiche Aromen, Vanillin, Feuchthalte- und
Verdickungsmittel sowie Farbstoffe gefunden. Darunter E120 bei der Erdbeer-Pfeffer-
Schokolade von Berger – echtes Karmin bzw. Cochenille – gewonnen aus der Scharlach-
Schildlaus. Da die verwendeten Zutaten nicht in das Testurteil einflossen, schaffte sie es
trotzdem auf den zweiten Platz, knapp hinter Tiroler Edle mit Tiroler Himbeeren – die
zugleich teuerste Schokolade mit 8,09 Euro/100g. Bei der Laienverkostung schnitt hingegen
die billigste Schokolade im Test, Choceur Orange (0,89 Euro/100g), am besten ab.

Die Testergebnisse gibt es ab dem 25.6. im Juli-„Konsument“ sowie ab sofort auf
www.konsument.at

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