Irreführende Sprit-Bezeichnung

“Das Mineraltreibstoffgemisch, das ab Oktober nach Vorstellungen von Minister Pröll unter dem Namen Diesel Bio Plus an den heimischen Tankstellen angeboten werden soll, hat nichts mit Bio zu tun”, sagt AK Expertin Maria Burgstaller. Denn knapp 96 Prozent des Gemisches kommen aus fossilem Mineralöl und rund vier Prozent aus pflanzlichen Ausgangsstoffen, die garantiert nicht aus biologischer Landwirtschaft herrühren. Daher verlangt die AK: Weg mit dem Namen “Diesel Bio Plus”.
KonsumentInnen werden oft mit dem Namen Bio am Schmäh gehalten. Schon bisher glaubten viele, dass Biotreibstoffe aus biologischer Landwirtschaft kommen, obwohl gerade die Pflanzen für diese Biotreibstoffe aus intensivem landwirtschaftlichen Anbau mit reichlichen Spritz- und Düngemittel stammen. Mit der Kraftstoffverordnung hat das Landwirtschafts- und Umweltministerium die Bezeichnung “Diesel Bio Plus” für Dieselkraftstoffe mit einem Schwefelgehalt von maximal zehn Milligramm pro Kilogramm und einem Biodieselanteil von zumindest 4,4 Volumsprozent erlaubt.

Gewöhnlich ist die Bezeichnung Bio für Bioprodukte reserviert. “Nun erlaubt der Minister den Mineralölfirmen, ein grünes Mäntelchen namens Bio umzuhängen”, kritisiert Burgstaller, “unter diesem Mantel sollen wohl auch mögliche Preiserhöhungen sympathischer wirken.” Die AK spricht sich entschieden gegen eine derartige “Irreführung” der KonsumentInnen aus und fordert den Minister auf, die Bezeichnung “Diesel Bio Plus“ aus der Kraftstoffverordnung zu streichen, bevor im Oktober die Zapfsäulen damit geschmückt werden könnten.

Die AK kündigt an, die Preisentwicklung genau zu beobachten. Die AK befürchtet, dass durch die neue Verwendungsverpflichtung von Biotreibstoffen eine künstliche Nachfrage geschaffen wird und die Preise für Biotreibstoffe, aber auch für Pflanzenöle für die Lebensmittel steigen werden.

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