Thomas Bordiehn berichtet von seinen Erfahrungen in Ägypten

Liebe Freunde in aller Welt, es wird wieder Zeit für eine kleine Auffrischung über unsere Lebens und Kochgewohnheiten.

Immerhin leben wir in Ägypten und das ist ein Islamisches Land.Gestern hatten wir an unserem “Chefs Table” eine kleine Gruppe älterer Dänen sitzen, die zum ersten mal in unserem Restaurant waren und einen etwas verstörten Eindruck machten.
Nach einer Weile erklärten Sie, das Ihr Außenministerium alle Skandinavier aufgefordert hätte, das Hotel bis zur Abreise nicht mehr zu verlassen. Außerdem wäre in Hurghada an allen Ecken Militär postiert. Nicht gerade eine Beruhigende Maßnahme der Regierung in Ägypten. Die Fernsehübertragungen von brennenden Botschaften und Fahnen gaben dann den Rest. Donnerstag fliegen sie wieder heim und ich vermute das nicht all zu viele nachrücken werden. Wie immer im Land der Weltverschwörungen ist einiges Gerücht und manchmal ist das Körnchen Wahrheit größer oder kleiner. Hier ein paar News aus der Community mit dem gleichen Anspruch.:Heute hatten wir eine Demonstration in Hurghada. Alle 16 Demonstranten wurden von je 20 Polizisten beobachtet. – Zwei Geschäfte in Hurghada haben Schilder aushängen und bedienen keine Dänen mehr. – Auf einer Bank wurde ein Dänisches Paar beim Geldwechseln angespuckt. – Die Dänischen Zweige der Skandinavischen Reiseveranstalter werden vorübergehend geschlossen. –

Mir und meiner Familie ist bislang keinerlei Hass oder Gewaltbereitschaft entgegengekommen. Bislang hat auch keiner von sich aus das Thema angeschnitten. Wir achten und respektieren die Religion und Kultur unseres Gastlandes, aber an den Grenzen ist eben eine Grenze, auch zu einer anderen Kultur mit anderen Gesetzen. Bislang gab es auch keinen Aufschrei weil anderswo Schwein gegessen wird oder Frauen sich nicht ganz verschleiern. Selbst in Ägypten ist all dieses erlaubt und wird toleriert. Über die Notwendigkeit und den Stil der Karikaturen kann man gerne streiten. Am besten ist es den Ball schön flach zu halten und warten bis das ganze einschläft. Notfalls müssen die Dänen sich was einfallen lassen und neue Pässe beantragen oder von Wenningstedt eingemeinden lassen.

Wie gesagt ist es bislang recht ruhig geblieben in Hurghada. Unsere Ägypter hier haben auch andere Probleme. Von den Bordiehn´s Mitarbeitern vermissen 4 Mann Angehörige seit dem Fährunglück. Was sich da abgespielt hat ist wirklich eine Katastrophe, das ist auch der Grund für die Militärpräsenz. Irgendwie ist es sehr schwer die Leichen zu identifizieren und es gibt Probleme bei der Zuordnung durch die Familien. Einige haben versucht den Kapitän der Fähre zu lynchen. Seltsamerweise hat dieser das Kentern überlebt. Auch der Kapitän des anderen Bootes, das ohne zu helfen weitergefahren ist, wurde gesucht.

Es geht nicht nur um die Angehörigen. Manche von Ihnen hatten Geld dabei, das die Existenzgrundlage für Familien war. Jeden Tag fahre ich mit dem Rad zur Arbeit am Hafen vorbei. Dort sehe die Leute auf Fotos von Wasserleichen warten. Arme Selen die zu den Ärmsten gehören. Wir hatten den Wartenden Sandwiches und Wasser in das General Hospital gebracht. Inzwischen sind auch andere Gastronomen dabei. Hierbei hat sich die Reederei ebenso nicht verdient gemacht.

Was mir selbst mehr Angst macht ist die gespannte Situation im Iran mit dem entstehen neuer Spielzeuge auf Atomarer Basis. Auch wenn der Westen sich noch einmal durchsetzt und diesmal den Bau verhindern kann, wird es in den nächsten Jahren irgendeinem Hitzkopfstaat doch gelingen so etwas heimlich zu bauen.
Es ist nur eine Frage der Zeit. Mit unserem empfindlichen Tourismus stehen wir weit vorne am Schmelzpunkt der Kulturen.
Nach all der Erfahrung hier ist es nach unserer Meinung möglich, gerade hier das Verständnis für einander zu wecken. Toleranz predigen alleine tut es hier nicht. Mit unserem logischem Denken können wir diese Kultur nicht erfassen. 1 und 1 kann auch 11 sein oder etwas anderes nach jeweiliger Ansicht und Laune. Langweilig wird die Welt wenn alles gleichgeschaltet ist und wir die anderen Kulturen globalisiert über das Internet kennen lernen. Reisen bildet! Reisen ist auch die Chance für ein friedliches Miteinander. Wir sind nur ein kleines Staubkörnchen im Weltgeschehen, können aber auf die richtige Weise einen Sandsturm auslösen. Jeder Tourist ist ein Botschafter und Friedensengel. Also die Devise heißt : Nicht schimpfen und wegbeiben! Kommen und reden! Überlasst nicht unseren Kindern die Lösung unserer Probleme.Wir können doch keine Mauer um den Westen bauen.

Habe ich auch schon etwas über Kochen geschrieben?

Wir haben ab 15.02 eine neue Karte im Bordiehn´s, in der Villa Kunterbunt und in der Piazetta im Giftun. Thomas war fleißig und Barbara quatscht den ganzen Tag mit anderen Frauen am Telefon.
Es gibt ein Schneckensüppchen und andere Leckereien. Natürlich weiterhin die Kamelspezialitäten.

Im März haben wir Till Pöhlmann und Meike zu Gast. Dafür wird extra die Bühne vergrößert und eine neue Lichtanlage angeschafft. Angekündigt haben sich wieder unsere Bolschoi Mädels, ein Pantomime Künstler und ein Musical im November. Natürlich bleiben unsere kleineren Shows und Musikveranstaltungen.

Nachdem ich jetzt alle gelangweilt habe, ist es Zeit mal wieder etwas zu kochen. Heute testen wir den Barsch mit Kartoffel Meerrettich Kruste. Guten Appetit bis zum nächsten mal

Thomas

Bordiehn´s Restaurant Villa Kunterbunt
Hurghada
Red-Sea
Egypt
00201015459991
www.bordiehn.com

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