Deftig – Die Bayerische Küche

Deftig: Die Bayerische Küche

Die Küche Bayerns ist weltberühmt, die Vorliebe der Bayern für eine deftige Brotzeit verbunden mit der unglaublichen Vielfalt an traditionellen Bier-, Brot- und Wurstsorten hat den Ruf der Deutschen Küche weltweit geprägt. In Zeiten der modernen Light-Kochkunst gibt es sicher das ein oder andere typisch bayerische Gericht, das beim Kalorienzählen schlecht abschneidet. Doch wer sich davon abschrecken lässt, verpasst einzigartige Geschmackserlebnisse, die sich durch Jahrhunderte hindurch bewährt haben.

Münchner Weißwurst
Die Weißwurst ist eine Münchner Spezialität mit langer Tradition. Sie wird von jeher nur vor zwölf Uhr mittags gegessen – früher, ohne Kühlung, wurde Wurstbrät schnell schlecht – und stets gepellt. Durch Brauchtumsfeste, insbesondere durch das Oktoberfest und den Münchner Fasching, wurde die Weißwurst in Verbindung mit dem Stadtnamen weltberühmt. Nach den Annalen der Stadt München soll die Weißwurst am 22. Februar 1857 im Gasthaus zum „Ewigen Licht” am Marienplatz entstanden sein. So wird berichtet, dass sie dem damaligen Wirtsmetzger Joseph Moser als Fehlfabrikat bei der Bratwurstherstellung „geglückt“ sei.

Enzian
Von den 30 wild wachsenden Enzianarten des Alpenraumes eignen sich nur vier zur Branntweinerzeugung:
der Gelbe Enzian (Gentiana lutea), der Rote Enzian (Gentiana purpurea), der Punktierte Enzian (Gentiana punctata) und der im Berchtesgadener Land am häufigsten vorkommende
Violette Enzian (Gentiana pannonica), der auch Ungarischer Enzian genannt wird. Die Enzianwurzeln werden von August bis Oktober in dem jeweils festgelegten Grabgebiet mit Hacken ausgegraben und nach traditionellem Rezept zu Branntwein verarbeitet.

Semmelknödel
Die Bayern reklamieren die Erfindung des Semmelknödels für sich. Tatsächlich kann man Bayern als „Heimat der Knödel“ betrachten. Das runde Gebilde erfreute sich bereits im Mittelalter großer Beliebtheit. Semmelknödel isst man zum Schweinsbraten, gebratenen Gänsekeulen, Lüngerl und Pilzgerichten, aber auch in einer guten Fleischsuppe. Übrig gebliebene Knödel schneidet man in Scheiben und brät sie in der Pfanne schön knusprig. Zuweilen schlägt man auch noch einige Eier darüber. Dazu wird Salat gereicht.

Nürnberger Rostbratwürste
Bereits im Jahr 1313 wurden die Nürnberger Rostbratwürste zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Johann Wolfgang von Goethe liebte diese Speise und ließ sich die nach Majoran schmeckenden Würste sogar mit der Post nach Weimar liefern. Am besten munden die Nürnberger Bratwürste frisch vom Holzkohlegrill, von allen Seiten knusprig gebräunt. Die gegrillten Würstchen werden meist zu dreien in längs aufgeschnittene Brötchen gelegt. So kann man sie an vielen Straßenständen
in Nürnberg kaufen. Wenn man sie als vollständige Mahlzeit isst, werden sie mit Sauerkraut und deftigem Bauernbrot gereicht. Dazu wird ein würziges Bier getrunken. Der Nürnberger mag die Rostbratwürste auch gerne mit Kartoffelsalat oder Meerrettich.

Radi
Wenn vom „Radi” die Rede ist, dann ist damit der so genannte Rübenrettich gemeint. Die bekannteste Sorte heißt „Münchener Bier-Radi“. Die rübenförmige oder rundliche große fleischige
Wurzel des Radi enthält ein schwefelhaltiges ätherisches Öl, das ihm den eigentümlich scharfen Geschmack gibt. Eine Rübe Rettich deckt mühelos den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C. Er enthält reichlich Kalzium – gut für stabile Knochen und gesunde Zähne und außerdem für die Blutgerinnung.

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