Cholesterinsenkende Lebensmittel

Bewusst auf die Kennzeichnung achten

Mehr als jeder zehnte europäische Verbraucher greift im Supermarkt zu cholesterinsenkenden Lebensmitteln, denen Pflanzensterine zugesetzt sind. Aber nur die Wenigsten verstehen die speziellen Warnhinweise auf der Verpackung solcher Produkte. So lautet das Fazit einer Bewertung aktueller Untersuchungen durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Die Daten aus Deutschland stammten größtenteils aus einer Gemeinschaftsstudie der Verbraucherzentralen und des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), die bereits im Sommer 2007 veröffentlicht wurde.

Für die Kennzeichnung von Nahrungsmitteln mit Pflanzensterinzusatz wie Margarine, Jogurt oder Käse gibt es besondere Vorschriften. Die Auswertung hat jedoch gezeigt, dass viele Verbraucher die Empfehlungen auf dem Etikett nicht lesen, verstehen oder bewusst wahrnehmen. So wussten beispielsweise nur vier Prozent der deutschen Konsumenten, dass sie vorsorglich nicht mehr als drei Gramm Phytosterine täglich über die Spezial-Produkte aufnehmen sollen. Denn die Pflanzensterine senken nicht nur den Cholesterinspiegel, sondern auch die Aufnahme von wertvollen Carotinoiden aus der Nahrung. Aus dem gleichen Grund sind solche Lebensmittel für Kinder unter fünf Jahren, Schwangere und Stillende nicht geeignet. Zudem wussten nur vier Prozent der Befragten, dass sie die verringerte Aufnahme an Carotinoiden durch einen gesteigerten Obst- und Gemüseverzehr ausgleichen sollten.

Im Vergleich zu dem großen Unwissen, was bezüglich cholesterinsenkender Lebensmittel herrscht, ist ein übermäßiger Konsum von Phytosterinen bislang relativ selten: In Deutschland verzehrten vermutlich knapp über zwei Prozent der Befragten mehr als drei Gramm Pflanzensterine pro Tag. Auf der anderen Seite nehmen manche sogar weniger als die für einen positiven Effekt erforderlichen 1,5 Gramm täglich auf. Wenn das europaweite Angebot an cholesterinsenkenden Lebensmitteln aber steigt und die Verbraucher mehrere Produkte gleichzeitig verzehren, könnte sich dies laut EFSA in Zukunft ändern.
(Heike Kreutz)

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