Rohstoffe für Säfte und Konfitüren werden knapp

Äpfel, Stein- und Beerenobst für Säfte und Konfitüren werden knapp. Ein großer Teil der benötigten Rohware kommt in Form von tief gefrorener Ware oder Saftkonzentraten aus Polen und anderen osteuropäischen Staaten und genau in diesen Ländern sind große Ernteverluste festzustellen. In Polen beispielsweise rechnet man nur mit einer halben Obsternte von etwa 1,6 bis 1,8 Millionen Tonnen gegenüber 3,2 Millionen Tonnen im Vorjahr. Zu dieser Einschätzung kommt Dr. Wilhelm Ellinger, ZMP-Experte für den Obstmarkt. In der Folge könnten besonders die Produkte teurer werden, bei denen der Fruchtanteil einen hohen Anteil der Herstellungskosten ausmacht.

Die meisten Fruchtsäfte und Konfitüren, die in Deutschland über den Ladentisch gehen, werden zwar hierzulande zubereitet und abgefüllt, die dafür verwendeten Rohwaren sind jedoch größtenteils im Ausland produziert worden. Das gilt auch für den Fruchtanteil in den Fruchtzubereitungen, die in der Milch- und Backwarenindustrie eingesetzt werden. Bei vielen Produkten – Äpfeln, Johannisbeeren, Sauerkirschen, Erdbeeren, Himbeeren in Form von tief gefrorener Ware und Konzentraten ist Polen der wichtigste Lieferant am deutschen Markt. Da es für die Verarbeitungsindustrie kurzfristig wenige Beschaffungsalternativen gibt, sind die Verarbeiter nun gezwungen, höhere Preise beim Einkauf zu akzeptieren. In Polen reichen die Preisaufschläge gegenüber dem Vorjahr inzwischen von 60 Prozent zum Beispiel bei Sauerkirschen bis zu 500 Prozent bei schwarzen Johannisbeeren.

Die deutlich höheren Verkaufspreise auf der Seite der Obsterzeuger führen zu Mehrkosten in der Verarbeitungsbranche. Die Verarbeiter werden natürlich versuchen, die gestiegenen Kosten an den Handel und damit an die Verbraucher weiterzureichen. Angesichts des harten Konkurrenzkampfes am deutschen Lebensmittelmarkt ist es jedoch noch unklar, in welchem Maße Preissteigerungen auf die Verbraucher zukommen werden.

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