Kambodscha freut sich über Touristen

20 Prozent Steigerung im Vorjahr bescheren Wirtschaftsboom – von Wolfgang Weitlaner

Nicht jedes Land der Welt kann mit
derartigen Wachstumszahlen im Fremdenverkehr aufwarten wie Kambodscha
http://www.tourismcambodia.com . Von 2005 auf 2006 ist die Zahl der
Besucher um 20 Prozent auf 1,7 Mio. Touristen angewachsen, berichtet der
Branchendienst Focus-On-Travel News http://www.ftnnews.com .
Für das
arme Land bedeutet das 1,4 Mrd. Dollar Einnahmen aus dem Fremdenverkehr
– oder umgerechnet rund zwölf Prozent des Bruttosozialprodukts, so der
kambodschanische Tourismus-Minister Thong Khon.

Die Zahl der Touristen, die das südostasiatische Land besuchen, ist in
den vergangenen Jahren stetig angewachsen. Waren es 2004 noch knapp eine
Mio. Gäste, stieg die Zahl 2005 auf 1,4 Mio. an. “Das war ein sehr gutes
Jahr für den Tourismus, da es kaum Störungen wie etwa die Vogelgrippe
oder SARS gab”, erklärte Khon. Wenn es zu keinen weiteren Störungen
komme, erwarte man sich auch für das kommende Jahr eine Steigerung von
20 Prozent.

Zu den größten Sehenswürdigkeiten des Landes gehört das
UNESCO-Weltkulturerbe Angkor in der Provinz Seam Reap. Hier befand sich
vom 9. bis zum 15. Jahrhundert das Zentrum des historischen
Khmer-Königreiches Kambuja. Auf einer Gesamtfläche von mehr als 200
Quadratkilometern wurden nacheinander mehrere Hauptstädte und in deren
Zentrum jeweils ein großer Haupttempel errichtet. Bis heute wurden
bereits mehr als tausend Tempel und Heiligtümer unterschiedlicher Größe
entdeckt. In Angkor lebten am Höhepunkt des historischen Königreiches
rund eine Mio. Menschen, mehr als in jeder europäischen Stadt dieser
Zeit. Angkor Wat ist einer der Hauptsehenswürdigkeiten und der größte
Tempelkomplex der Welt. Allein bis Oktober 2006 kamen mehr als 650.000
Besucher, um sich diese Weltwunder anzusehen.

Großer Beliebtheit erfreuen sich auch zunehmend die Hauptstadt Phnom
Penh sowie die fünftgrößte Stadt des Landes Sihanoukville. “Kompong
Som”, so der historische Name der 200.000 Einwohner-Stadt, war bereits
zur Kolonialzeit Frankreichs neben dem kleinen Küstenort Kep, das als
“Cote D’Azur Kambodschas” bezeichnet wird, ein beliebtes Erholungsziel.
Auch die Provinzen Ratanakkiri und Strung Treng waren für Reisende
interessant.

Der Wermutstropfen beim Fremdenverkehr war aber auch, dass mindestens
ein Fünftel der Einnahmen aus dem Tourismus wieder ins Ausland floss –
und zwar auf das Konto ausländischer Veranstalter, zum Kauf von
Treibstoffen oder zur Bereitstellung von Luxusgütern, die es im Land
selbst nicht gebe, erklärte Thong.
Wolfgang Weitlaner

Sende
Benutzer-Bewertung
5 (2 Stimmen)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.