Pfälzer Weinbautage 2010

Pfälzer Weinbautage 2010

Konsumklima verschafft Weinmarkt noch Potenzial

Positive Tendenzen in der Wirtschaftsentwicklung für 2010 werden nach Überzeugung von Wirtschafts- und Weinbauminister Hendrik Hering das Konsumklima und damit auch die Lage in der Weinwirtschaft beeinflussen. “Der Weinabsatz dürfte stabil bleiben und gut zu dem mengenmäßig kleineren aber qualitativ hervorragenden Weinjahrgang 2009 passen”, sagte Hering bei den 63. Pfälzer Weinbautagen in Neustadt/Weinstraße. Der Weinmarkt habe noch Potenzial, das durch ein klares Profil genutzt werden könne. Der Minister zeigte sich sicher, dass der Fassweinmarkt sich erholen und der Absatz über Direktvermarktung sich weiter entwickeln werde.

“Wein ist und bleibt ein Kulturgut, das in dieser Form einmalig ist, allerdings auch entsprechend beworben werden muss”, betonte Hering. Wer Widerspruch gegen die Abgabenbescheide zur Weinwerbung einlege, müsse wissen, dass er damit den Handlungsspielraum seiner Weinwerbeeinrichtung einschränke. Vor diesem Hintergrund begrüßte der Minister die Abweisung der Klage eines Winzers gegen die Abgabe an den deutschen Weinfonds durch das Verwaltungsgericht Koblenz. “Zentrale Weinwerbung ist gerade für die mittelständischen und kleinen Winzerbetriebe wichtig”, so Hering. Das Urteil stütze nicht nur die Rechtsauffassung eines im Auftrag des Ministeriums erstellten Gutachtens, sondern lasse auch in Bezug auf die Klagen gegen Abgaben für die regionale Weinwerbung hoffen, dass deren Verfassungsmäßigkeit bestätigt werde.

Da Weinbau und Weinmarktordnung nicht isoliert von der europäischen Agrarpolitik zu betrachten seien, komme der Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik nach dem Jahr 2013 und dem dann vollen Mitspracherecht des EU-Parlaments besondere Bedeutung zu, so Hering. Bis zu diesem Zeitpunkt könne der Weinbau in Rheinland-Pfalz nach dem nationalen Stützungsprogramm die Umstellung von Weinbergen, Investitionen in der Kellerwirtschaft und Absatzförderung auf Drittlandsmärkten finanzieren. Im Zeitraum 2009 bis 2013 stehen dafür rund 100 Millionen Euro zur Verfügung. Deutlichen Widerstand kündigte Hering gegen Pläne der EU-Kommission an, das Verbot von Neuanpflanzung bis 2015 abzuschaffen. Keine Notwendigkeit sieht der Minister zudem, die Grenzwerte für den Einsatz von schwefeliger Säure beim Öko-Wein abzusenken, wie von der Kommission diskutiert.

Hering kündigte einen zweiten Mainzer Weingipfel für den 16. September dieses Jahres an, um rechtzeitig vor einer Halbzeitbilanz der EU zu den Auswirkungen der Weinmarktreform eine Standortbestimmung aus Sicht der Weinbauregionen vorzunehmen.

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