Bio-Gemüse

Frisches Gemüse aus biologischer Erzeugung als umsatzstärkste Warengruppe am Bio-Markt war in Deutschland im vorigen Jahr stärker gefragt als bisher und wird den Verbrauchern inzwischen mehr oder weniger flächendeckend angeboten, allerdings in unterschiedlicher Vielfalt. 2005 gaben die Privathaushalte für Bio- Frischgemüse 21 Prozent mehr aus als im Vorjahr, am Gesamt-Gemüseabsatz kam Bio-Gemüse 2005 allerdings erst auf einen Anteil von vier Prozent.

Das große Interesse an Bio-Frischgemüse hat vielfältige Gründe: So hält der Gründungsboom neuer Bio-Supermärkte unvermindert an – allein 2005 entstanden 60 neue Outlets. Für 2006 haben einige Unternehmen die Eröffnung von weiteren Filialen bereits angekündigt. Die rund 300 deutschen Bio-Supermärkte mit Verkaufsflächen zwischen 200 und 1.700 Quadratmetern haben mittlerweile einen Anteil von 3,4 Prozent an der Gesamtzahl deutscher Supermärkte.

Auch die Nachfrage in der Gemeinschaftsverpflegung wächst weiter – immer mehr Kantinen ergänzen ihr Angebot mit Bio-Produkten. Schließlich erfolgt ein immenser Nachfragesog durch das verstärkte Engagement des Lebensmitteleinzelhandels (LEH). Viele Handelskonzerne führen seit Jahren ein meist relativ begrenztes Sortiment an Bio-Lebensmitteln, wobei Obst und Gemüse häufig als „Türöffner“ für das Bio-Lebensmittel-Angebot fungieren.

Seit der zweiten Jahreshälfte 2005 hat der LEH sein Bio-Engagement enorm ausgedehnt. Zwar bleiben Möhren, Zwiebeln, Tomaten und Gurken Schwerpunkte im Bio- Angebot des LEH, doch bieten viele Handelsketten inzwischen ein wochenweise wechselndes Bio-Gemüsesortiment an, dass von Aubergine bis Zucchini und Zuckermais reicht. Einen weiteren Auftrieb erhielt die Bio-Gemüsenachfrage durch den sukzessiven Einstieg aller namhafter Discounter in den Bio-Markt. Das zunehmende Interesse des LEH an Bio-Ware kommt nicht von ungefähr: Mit konventionell erzeugtem Gemüse lässt sich für die Handelsunternehmen kaum noch Gewinn erzielen.

Auch die Discounter können beim Gemüse kaum noch Marktanteile hinzugewinnen. Mit Bio-Ware hingegen lässt sich neben dem Image-Gewinn noch Geld verdienen. (ZMP)

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