Billiger Musik

Sechs große Internet-Musikanbieter im Preis-Check: Unterschiede von über 70 Prozent

Wer aktuelle Musikhits per Download kaufen will, sollte Preise tüchtig vergleichen. Bei einem Check der Verbraucherzentrale NRW bei sechs großen Anbietern, offenbarten sich Preisunterschiede von mehr als 70 Prozent.

Das Download-Geschäft der Musik-Anbieter brummt: Allein im vergangenen Jahr wurden rund 38 Millionen Lieder auf deutsche Festplatten kopiert – und damit nach Schätzungen des Branchenverbandes BITKOM 78 Millionen Euro Umsatz gemacht. Das war fast ein Drittel mehr als im Jahr 2007.

Der Musikliebhaber kann nach Angaben des Musikindustrieverbandes IFPI auf dem deutschen Internet-Markt zwischen rund zwei Dutzend Firmen wählen. Sechs davon hat sich die Verbraucherzentrale NRW näher angeschaut – darunter das T-Online-Portal Musicload.de, den Apple-Music-Store mit der Software iTunes, AOL, Medion und Saturn sowie den Dienst von Amazon, der erst seit Anfang April in Deutschland verfügbar ist. Grundlage für den Preisvergleich waren die Top10 der Single- und Album-Charts vom 17. April 2009.

Die Ergebnisse: Die Preise für die Top10-Singles lagen bei drei von sechs Portalen in der Regel um einen Euro. So waren bei Amazon, iTunes und Saturn alle zehn Songs für knapp unter zehn Euro zu erstehen. Dass ein Preisvergleich stets lohnt, zeigte der Blick auf die Medion-Seite. Drei der zehn Lieder kosteten hier nur jeweils 0,49 Euro, so dass der Top10-Preis auf insgesamt 8,40 Euro sank. Das brachte den Sieg bei den Single-Charts.

Am teuersten kam der Besuch bei Musicload, das überwiegend mit einem Preis von 1,29 Euro operierte. Da das T-Online-Portal obendrein bei Sängerin Lady Gaga meinte, 1,79 Euro nehmen zu müssen, kam das Gesamtpaket auf 13,60 Euro: 5,20 Euro mehr als Konkurrent Medion. Fast ebenso Geldbörsen-belastend präsentierte sich AOL mit 13,40 Euro.

Satte Unterschiede gab es auch bei den Komplett-Alben. Hier ließen sich sogar 54 Euro sparen. Billigster Anbieter war Amazon. Der Online-Versender lockte mit Alben für unter fünf Euro; die zehn meist verkauften lagen so bei 69,84 Euro. Ob der Newcomer dauerhaft so preislich glänzt, wird allerdings erst die Zukunft zeigen.

Auf Platz 2 im Preis-Check – mit 20 Euro Abstand auf Amazon – folgte Medion: 89,40 Euro. Apple und Saturn wiederum lagen mit je 99,90 Euro knapp unter der 100-Euro-Marke. Wer´s teurer liebt, sollte wiederum zu Musicload (120,05 Euro) und AOL (122,90 Euro) klicken. AOL kassierte rund 53 Euro mehr als Amazon – das entspricht einen Preisunterschied von über 70 Prozent.

Wichtig für Nutzer: Es gibt Unterschiede im Dateiformat. Bei einigen Anbietern bekommen Kunden Musik noch im Microsoft-Dateiformat “WMA”, andere haben auf das MP3-Format umgestellt.
Beim Kauf eines Liedes als WMA wird gleichzeitig eine Lizenzdatei auf den PC übertragen. In der ist festgelegt, wie oft das Stück gebrannt oder auf ein tragbares Gerät kopiert werden darf. So können beispielsweise Songs, die bei Medion als WMA-Datei gekauft wurden, nur drei Mal auf CD und drei Mal auf portable Musikspieler übertragen werden.

Auch das vergleichsweise teure Angebot von AOL stellte die Charts als WMA-Dateien zum Download. Die Lieder von AOL können mindestens zehn Mal gebrannt und 25 Mal kopiert werden.

Immer mehr Anbieter jedoch verzichten auf Kopier- oder Brenneinschränkungen. Amazon, iTunes, Musicload und Saturn setzen auf ungeschützte MP3-Stücke. Auch AOL will “diesen Bereich nach und nach stärker ausbauen”.

Ist die Musik im Online-Warenkorb gelandet, sollten Kunden auf die Möglichkeiten der Bezahlung achten. Wer eine Kreditkarte besitzt, kann bei jedem Unternehmen bezahlen. Als Angebot beliebt ist ebenfalls die Lastschrift durch den Anbieter Clickandbuy. Der verbraucherfreundliche Kauf auf Rechnung wird dagegen selten angeboten.

Kurios: Bisweilen können Punktesammler ihre Musik mit HappyDigits und Bonusmeilen finanzieren.

Ein Tipp: Für Vielhörer könnte sich auch eine Musik-Flatrate lohnen. Neben Musicload gibt es diese auch vom Download-Urgestein Napster. Für einen monatlichen Pauschalpreis von 8,95 Euro bei Musicload bzw. 9,95 bei Napster kann man bei Musicload das gesamte Archiv jederzeit anhören und bei Napster sogar herunterladen.

Dies gilt allerdings nur, solange die Flatrate auch bezahlt ist. Andernfalls lassen sich die bereits herunter geladenen Lieder nicht mehr abspielen. Bei beiden Angeboten gibt’s erst dann wieder was auf die Ohren, wenn die Flatrate verlängert oder das einzelne Lied gekauft wird.

Shortcut zu dieser Seite: www.billiger-musik.de (Domain steht zum Verkauf)

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