Städte der Genüsse

WDR, Samstag, 11.04., 17:25 – 17:55 Uhr

Wien ist berühmt für seine Geschichte, Architektur, Kultur, Musik – und für seine Küche.

Die Wiener Küche ist – neben der Römischen – die einzige Küche der Welt, die nach der Hauptstadt eines Landes benannt wurde. Und: Sie ist das Küchenerbe der Donaumonarchie.

Neben kulturellen Wien-Highlights und einer atemberaubenden ‘Expedition’ auf den Nordturm des Stephansdoms, dem Wahrzeichen Österreichs, stehen einige von Wiens Meisterköchen im Mittelpunkt dieser Folge. Sie präsentieren Beispiele der Klassischen und Modernen Wiener Küche, verraten Küchengeheimnisse – und machen Lust aufs Kochen. Wie Bernie Rieder, der ‘Junge Wilde’, für den das Kochen Freiheit, Zufriedenheit und Unabhängigkeit bedeutet. Er sorgt im Toprestaurant ‘Turm’ für kulinarische Höhenflüge.

Mit dabei auch Ewald Plachutta, einer der renommiertesten Köche Österreichs. Der Dreihaubenkoch betrachtet die Wiener Küche als seine kulinarische Heimat. In den 1980er-Jahren leitete er die Renaissance der Wiener Rindfleischküche ein. Oder Helmut Österreicher, Österreichs erster Vierhaubenkoch, der auch innovative Küchenhilfen entwickelt. Sein Name steht für die ‘Klassische Wiener Küche’ und deren Neuinterpretation, die er in einem zeitgemäßen Gasthaus, dem ‘Österreicher’ im MAK anbietet.

Die kulinarische Entdeckungsreise Wiens führt auch in die Kaffeerösterei Alt Wien, wo Christian Schrödl seine Kaffeemischungen nach einem Geheimrezept herstellt. Zum Trzesniewski, bekannt für seine ‘unaussprechlich guten Brötchen’, die man mit einem Pfiff Bier genießt. Die Imbissstube wurde vor über 100 Jahren gegründet und ist aus der Innenstadt genauso wenig wegzudenken wie das legendäre Cafe Hawelka, das Zeit seines Bestehens zahlreiche Intellektuelle und Künstler anlockte – und anlockt.

Weiter geht’s zum österreichischen Traditionsbetrieb Johann Kattus, dessen Erfolgsgeschichte eng mit dem einstigen Kaviarhandel verknüpft ist. Der ehemalige k.u.k.-Hoflieferant ist die letzte österreichische Sektkellerei in Familienbesitz. Neue Kreationen werden seit Jahren in enger Zusammenarbeit vom langjährigen Kellermeister und der Hausherrin Maria Polsterer-Kattus entwickelt.

Natürlich werden auch legendäre Ringstraßen-Cafés wie das Schwarzenberg und Landtmann vorgestellt, der berühmte Naschmarkt aufgesucht, und ein typischer Wiener Heuriger, der Sirbu. An den Hängen des Kahlenbergs gelegen mit einem prachtvollen Blick auf Wien, können Genießer hier die vom Heurigenwirt selbst produzierten Weine genießen und sich Schmankerln vom Buffet holen.

Verlockende kulinarische Genüsse finden sich in Wien aber nicht nur auf der Speisekarte. Im Kunsthistorischen Museum laden einige Werke von niederländischen und flämischen Meistern zum Verweilen ein, die sich mit dem Genuss auseinandersetzen: Jacob Jordaens ‘Fest des Bohnenkönigs’, Frans Snyders ‘Fischmarkt’, sowie der ‘Bauerntanz’ und die ‘Bauernhochzeit’ von Pieter Bruegel d. Ä. Ein Augenschmaus sind aber auch Touristenattraktionen wie Schloss Schönbrunn, das Belvedere mit Bildern von Klimt und Schiele, und Jugendstilbauten von Otto Wagner bzw. die Sezession.

Abgerundet wird die Reise mit dem Kurzporträt eines Mannes, der früher auf allen Meeren der Welt zu Hause war und jetzt Donaurundfahrten auf historischen Schiffen anbietet: Franz Scheriau. Zu den Schiffen, die der Kapitän für die Nachwelt zu erhalten versucht – und damit ein Stück von Österreichs Geschichte – gehört der 145 Tonnen schwere Dampfer Frederic Mistral. Es ist verbürgt, dass Kaiser Franz Josef damit inkognito die Donauländer bereiste.

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