“Konsument”-Test: Pestizide in Paprika

Pestizide in Paprika – Bioprodukt negativer Spitzenreiter

„Konsument“-Untersuchung ergibt Rückstände in 15 von 20 Proben.

In der von der Agrarmarkt Austria (AMA) erstellten Skala der beliebtesten
Gemüsesorten Österreichs nehmen Paprika nach Paradeisern, Zwiebeln, Karotten und
Gurken den fünften Rang ein. Paprika steckt voller Vitamine, er zählt aber zugleich zu
jenen Gemüsesorten, die besonders häufig mit Rückständen von Pestiziden belastet
sind. „Konsument“ hat insgesamt zwanzig Proben untersucht, sechs davon aus
biologischer Landwirtschaft. Das Ergebnis zeigt ausgerechnet bei einem Bioprodukt
von Maran die stärkste Belastung an: Der Höchstwert für ein Pestizid wurde enorm
überschritten. Zudem waren sämtliche Proben aus konventioneller Landwirtschaft
belastet – wenn auch meist nur gering.

Nahezu alle Proben aus biologischer Landwirtschaft wiesen keine Rückstände von
Schädlingsbekämpfungsmitteln auf. Auch die erste bei einem Einkauf im Biomarkt Maran
gezogene Probe war frei von Rückständen. Bei einem weiteren Einkauf in der
darauffolgenden Woche landeten allerdings die am stärksten belasteten Paprika des
gesamten Tests im Einkaufskorb. In diesen wurden die Pestizide Rotenon und Spinosad
nachgewiesen, die zwar seit 1.1.2009 für den biologischen Landbau generell zugelassen
sind. Bei Spinosad war der rechtlich verbindliche Höchstwert aber enorm überschritten. Beim
Zusammenzählen der Mengen der nachgewiesenen Pestizidrückstände – in Bezug zum
jeweils gesetzlichen Höchstwert gesetzt – kamen die Tester gar auf unglaubliche 707
Prozent.

Auch preislich sind die Paprika von Maran mit rund 18 Euro pro Kilo negative Spitzenreiter.
Wesentlich günstiger als Bio-Paprika waren im Test zwar die Paprikaproben aus
konventioneller Landwirtschaft. Allerdings wurden in sämtlichen Proben Rückstände von
Pestiziden nachgewiesen. Zudem war beinahe jede zweite Probe mehrfach belastet. Die
gute Nachricht: Die Belastung war meist gering, die Höchstwerte wurden in keinem Fall
überschritten. Und auch summiert hielten sich die Pestizidrückstände in Grenzen.

Die Pestizide lagern sich am Paprika zum Teil außen an der Hülle ab. Teilweise gelangen sie
über das Wurzelwerk in die Schote. „Daher vor dem Essen gründlich waschen, um neben
Staub und Keimen auch möglicherweise auf der Schale abgelagerte Pestizide zu entfernen“,
rät „Konsument“-Ernährungswissenschafterin Birgit Beck. In die Schote gelangte Pestizide
können allerdings nicht weggewaschen werden.

Sämtliche Informationen zu diesem Test sind ab 26.3. in der April-Ausgabe von „Konsument“
sowie ab sofort auf www.konsument.at zu finden.

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