Ein ideales Paar
Fisch und Tomate sind zusammen umweltfreundlich
Die Gemeinschaft von Fisch und Tomate beschränkt sich nicht länger auf schnöde Konservendosen. Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin haben mit der so genannten Aquaponik ein System entwickelt, um beides parallel in einem einzigen Gewächshaus zu züchten. Die mechanisch gefilterten Abwässer aus der Fischzucht werden verwendet, um damit Tomatenpflanzen zu düngen. Diese wachsen ohne Erde direkt im nährstoffreichen Abwasserstrom, und das von ihnen gereinigte Wasser wird in die Fischbecken zurückgepumpt. Alle Pumpen und Ventile in diesem Kreislauf werden mit Sonnenenergie betrieben. Die Temperatur wird mittels einer Wärmepumpe reguliert. Das System funktioniert so gut, dass es praktisch emissionsfrei ist. Nur Fischfutter und etwas Wasser müssen zugeführt werden.
Für die Tomatenzucht haben sich die Berliner Forscher entschieden, weil sich Tomaten besonders gut in Hydrokultur anbauen lassen. Grundsätzlich eignet sich die Methode, so Dr. Bernhard Rennert vom IGB, aber auch für den Anbau von Gurken, Paprika, Kräutern oder sogar Blumen. Die Fische müssen für ein Leben im Gewächshaus warmwassertauglich sein.
Durch den geringen Verbrauch von Wasser, Düngemitteln und Energie stellt die Aquaponik eine umweltfreundliche und Kosten sparende Alternative zum konventionellen Gemüseanbau dar. Da sie für wasserarme Gebiete besonders gut geeignet ist, hat Spanien bereits Interesse an einer entsprechenden Anlage bekundet.
aid, Dr. Margit Ritzka