Deutscher Wein – der Württemberg-Trollinger

Deutscher Wein: der Württemberg-Trollinger

Der Trollinger, auch Blauer Trollinger genannt, ist ein Rotwein. Der Name entstand
wahrscheinlich aus der Bezeichnung
„Tirolinger“, da die Ursprungs-Rebsorte
der südtiroler Vernatsch war, nicht zu verwechseln mit dem italienischen Vernaccia. Zur Produktion von Wein wird diese Traubensorte fast nur in Südtirol
und Württemberg genutzt, aber als Tafeltraube ist sie unter dem Namen „Black Hamburg“ weltweit bekannt. Die Römer waren es, die den Trollinger an den Rhein brachten, von wo aus er sich bis ins Neckartal und in den Kraichgau, ins Weinbaugebiet Baden, ausbreitete. Trollinger ist im Weinbaugebiet Württemberg
die meist angebaute Rebsorte. Gute Trollingerweine sind rubinrot und werden mit den Attributen „frisch“ und „saftig“ beschrieben, sie benötigen keine langen Lagerzeiten und sind meist innerhalb
eines Jahres trinkreif. Trollinger-Weine werden selten als Prädikatsweine ausgebaut, ein Großteil wird mit Lemberger-
Weinen verschnitten. Hell gekeltert ergeben sie einen lachsfarbenen Weißherbst,
einen aus roten Trauben durch direktes Abpressen erzeugten hellen Wein. Der Trollinger ist der Inbegriff des schwäbischen „Vierteles-Weins“ – und damit Ausdruck einer bodenständigen Weinkultur im Württembergischen. Zu seiner Ehrung findet seit dem Jahr 2001 in Heilbronn jährlich der Trollinger-Marathon
statt. Vielerorts wird die Ernte mit großen Weinfesten gewürdigt. Festivitäten
mit Weinproben finden von April bis in den Spätherbst statt. Zu den Verkostungen
reisen gesellige Menschen von nah und fern an, um das alte Brauchtum mitzufeiern.

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