Aus dem Leben einer Gewächshaus-Tomate

Tomaten sind sensibel. Besser gesagt die Pflanze, an der Tomaten heranwachsen. Ein Regenguss zur falschen Zeit kann dazu führen, dass eine komplette Ernte ruiniert wird. Außerdem mögen es Tomaten warm. Deshalb wächst das Lieblingsgemüse der Deutschen größtenteils sicher behütet im Gewächshaus heran. Aber was genau passiert dort eigentlich?

Sommer ist Tomatenzeit
Im Sommer ist bei uns Tomaten-Hochsaison. Doch bereits im Herbst startet in den Gewächshäusern das Tomaten-Jahr. “Unsere Saison beginnt mit dem Sähen Mitte Oktober, geht über das Pflanzen Ende November und das Ernten von Ende Januar bis zur ersten November-Woche”, erläutert Bas von Leeuwen, Betreiber eines 140.000 qm großen Gewächshauses in Grubbenvorst bei Venlo.

Fleißige Helfer: Hummeln
Wie alle Früchte entstehen Tomaten aus einer bestäubten Blüte. Die Aufgabe der Bestäubung übernehmen in Gewächshäusern die wichtigsten Mitarbeiter der Tomaten-Gärtner: Hummeln. Zu Tausenden schwirren die fleißigen Arbeiterinnen um die Pflanzen herum – auf 14 Hektar leben circa 12.000 Insekten. Nach der Bestäubung wächst aus der Blüte eine kleine grüne Frucht. Die saftige rote Farbe bekommen Tomaten erst, wenn sie reif sind. Schuld ist die Evolution: Das Rot wirkt nicht nur für den Menschen appetitlicher als Grün – auch die Tierwelt reagiert auf knallige Farben.

Wer rot ist, wird geerntet
Sieben bis acht Wochen dauert der Reifungsprozess. In dieser Zeit steht für die Tomatengärtner viel Arbeit an: Woche für Woche entfernen sie die drei untersten Blätter jeder Pflanze und kontrollieren die Rispen. Erst wenn die Tomate rot ist, wird geerntet. “Tomaten müssen eine schöne Farbe haben. Das kommt dem Geschmack zugute,” weiß Bas van Leeuwen und gibt seinen Schützlingen die nötige Zeit.

Nach der Ernte muss es schnell gehen
Die Ernte ist pure Handarbeit: Jede Tomate wird einzeln oder in Rispen gepflückt und je nach Sorte in Kisten, Beuteln, Bechern oder Schalen verpackt. Dann muss alles ganz schnell gehen – innerhalb weniger Stunden machen sich die Tomaten auf den Weg in Richtung Supermarkt. Meist liegen sie bereits am Tag nach der Ernte in den Gemüsetheken und warten auf Tomaten-Liebhaber, die aus ihnen Suppen, Salate oder Saucen zaubern.

Im Gewächshaus fühlt sich die Tomate pudelwohl
“Im Gewächshaus haben wir für den Anbau von Tomatenpflanzen genau die richtigen Wachstumsbedingungen. Wir können CO2-Gehalt, Temperatur und die Bewässerung so steuern, dass wir die leckersten Tomaten ernten können. Dabei haben negative Außenbedingungen wenig Einfluss, was Qualität und Produktsicherheit zugute kommt!”, fasst van Leeuwen zusammen.

Unter www.tomateninfo.de oder beim Informationsbüro Tomate in Essen gibt es weitere Informationen zur Tomate. Dort stehen auch jede Menge leckere Tomaten-Rezepte zum Download zur Verfügung. Außerdem können via Webcam Gewächshaus-Tomaten beim Wachsen beobachtet werden.

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