Dicke Kinder in Mönchengladbach

Schuleingangsuntersuchungen beweisen es: Kinder in Nordrhein-Westfalen werden immer dicker. Eine Untersuchung des Landesinstitut für öffentlichen Gesundheitsdienst (LÖGD) hat ergeben, dass 10 Prozent der Schüler allein in Mönchengladbach zu dick sind. Übergewicht korreliert mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-, Stoffwechselkrankheiten und Krebserkrankungen.

Datengrundlage für den Bericht des LÖGD waren Schuleingangsuntersuchungen in Mönchengladbach aus dem Jahr 2005. Ärzte untersuchten 2.378 Erstklässler und stellten fest, dass 5,5 Prozent der Kinder übergewichtig und 4,3 Prozent sogar adipös, also extrem übergewichtig, sind. Dieser Trend setzt sich bis in die 9. Klasse fort, hier zeigte sich sogar, dass bereits 11,6 Prozent der Jugendlichen an Übergewicht und 12,4 Prozent an Adipositas leiden. Diese Zahlen sind alarmierend, heißt dies, dass bereits jeder 8. Jugendliche ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen aufweist.

Die Wahrscheinlichkeit, an Diabetes mellitus Typ 2 und Bluthochdruck zu erkranken, ist umso höher, je früher Übergewicht auftritt. Dabei ist kaum ein gesundheitlicher Risikofaktor so stark von Verhalten und Lebensweise abhängig wie das Übergewicht. Aus dicken Kindern werden meist dicke Erwachsene, denen es schwer fällt jahrelang gewohnte Verhaltens- weisen zu ändern. Daher ist es umso wichtiger präventive Maßnahmen bereits im Kindesalter einzuleiten.

Besonders häufig von Übergewicht betroffen sind Kinder mit Migrationshintergrund. Diese sind doppelt so dick wie ihre Mitschüler ohne Migrationshintergrund. Ebenso spielt die Schulbildung der Eltern eine entscheidende Rolle: Je niedriger die Schulbildung der Mütter beziehungsweise Väter, desto häufiger hat das Kind zu viele Pfunde auf den Rippen.

Die Ergebnisse der Studie aus Mönchengladbach verdeutlichen den Trend, der sich deutschlandweit zeigt. So kommt die Arbeitsgemeinschaft für Adipositas im Kindes- und Jugendalter zu dem Ergebnis, dass in Deutschland 8,7 Prozent der Kinder übergewichtig und 6,3 Prozent adipös sind.

Folglich ist es notwendig, bereits im Kindes- und Jugendalter vorbeugende Maßnahmen einzuleiten, damit Übergewicht gar nicht erst entsteht. Dazu gehören die Förderung einer gesunden Ernährung, körperliche Aktivität sowie die Entwicklung eines positiven Körperbildes. Entscheidend dabei ist, die ganze Familie mit einzubeziehen.

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