ÖKO-TEST Lederhandschuhe

Drei Hersteller stoppen Verkauf

Leder ist ein Naturmaterial. Doch die aktuelle Laboranalyse von ÖKO-TEST zeigt, dass an Handschuhen aus Leder so gut wie nichts natürlich ist. Die Liste an bedenklichen Inhaltsstoffen, die das von ÖKO-TEST beauftragte Labor gefunden hat, ist lang. Insgesamt bekamen nur zwei von 17 untersuchten Produkten ein „befriedigend“, die beste Note in diesem Test. Drei Hersteller, die mit den Ergebnissen des Frankfurter Verbrauchermagazins konfrontiert wurden, haben sofort den Verkauf ihrer Produkte gestoppt.

Einer dieser Anbieter ist C & A. In dessen Produkt wurde mehr als ein Prozent kurzkettiger Chlorparaffine entdeckt, die als krebserregend gelten. Dieser Stoff darf in solchen Mengen europaweit nicht mehr für die Lederherstellung verwendet werden. Dass die Handschuhe in Deutschland dennoch verkauft werden können, ist nur aufgrund einer Gesetzeslücke möglich. Denn die C & A-Handschuhe wurden in China produziert. Außerdem gilt das Verbot der Chlorparaffine nur für die Herstellung, nicht aber für den fertigen Handschuh.

Capelli ruft seine Handschuhe zurück, nachdem darin erhöhte Mengen des nervengiftigen Schwermetalls Blei entdeckt wurden. Babour teilte mit, man habe den Vertrieb gestoppt, weil die ÖKO-TEST Labore erhöhte Mengen Blei und allergisierendes o-Phenylphenol gefunden haben.

Pflanzlich gegerbte Lederhandschuhe wären eine gesündere Alternative. Doch diese sind in den Verkaufsregalen nicht zu finden. Seit 2004 gibt es zwar ein Siegel für Naturleder, noch trägt es allerdings kein einziges Produkt. ÖKO-TEST rät Verbrauchern deshalb, im Handel nach pflanzlich gegerbten Handschuhen zu fragen. Denn je größer die Nachfrage, desto größer ist auch die Chance, dass die Lederindustrie umstellt.

Das ÖKO-TEST-Magazin November 2011 gibt es seit dem 28. Oktober 2011 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.

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