Milch statt Schlaftablette

Wer abends Milch trinkt, schläft besser – Kuhmilch enthält das Schlafhormon Melatonin

Millionen Menschen können schlecht einschlafen und viele haben (zusätzlich) Durchschlafstörungen. Schlafmittel gehören zu den am häufigsten gekauften Arzneimitteln. Der Großmutter-Tipp, dass ein Glas Milch am Abend das Einschlafen fördert, ist wissenschaftlich bewiesen. Kuhmilch enthält das Schlafhormon Melatonin. Durch spezielle Fütterung und Haltungsbedingungen ist es jetzt gelungen, den Melatoningehalt von Kuhmilch entscheidend zu steigern, freut sich Ernährungsexperte Sven-David Müller, Master of Science in Applied Nutritional Medicine (angewandte Ernährungsmedizin) und erster Vorsitzender des Deutschen Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Diätetik e. V. (DKGD).

Aber Milch ist natürlich nicht das einzige Mittel, den Schlaf zu fördern. Entspannung ist besonders wichtig und daher sollten Menschen mit Schlafproblemen eine Entspannungstechnik wie Autogenes Training erlernen, empfiehlt Diplom-Pädagogin und Entspannungstrainerin Almut Carlitscheck vom DKGD-Vorstand. Ein ruhiges, entspannendes Abendprogramm hilft in einen ruhigen und erholsamen Schlaf. Abends sollte nichts Aufwühlendes oder Anregendes mehr getan und auf langes Arbeiten, Sport und aufregende Nachrichten oder Filme mindestens eine halbe Stunde vorm Schlafengehen verzichtet werden, erklärt Carlitscheck weiter. Aber auch zu schweres Essen ist natürlich Gift für den Schlaf, so Müller. Ein Glas Milch vor dem Zubettgehen fördert in jedem Falle einen tieferen und erholsameren Schlaf. Eine aktuelle und publizierte Studie zeigt, dass sogenannte Nachtmilch besonders effektiv beim Ein- und Durchschlafen hilft. Die Wirksamkeit von Nachtmilch ist jetzt auch durch eine Studie eindrucksvoll bewiesen. Dafür verantwortlich ist das in der Nachtmilch reichlich enthaltene Hormon Melatonin, das den Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen steuert, informiert Sven-David Müller weiter. Das Schlafhormon Melatonin ist für seine Wirkungsvielfalt bekannt und findet nicht nur in der alternativen Medizin Einsatz bei Schlafstörungen, Jetlag oder auch als Anti-Aging-Mittel und Blutdrucksenker. Besonders in den USA ist Melatonin als Nahrungsergänzungsmittel ein Geheimtipp. Aber Milch enthält Melatonin nicht in natürlicher Form und eine Überdosierung ist nicht möglich.

Natürliches Melatonin gegen Schlafstörungen

Die menschliche Eigenproduktion von Melatonin lässt mit dem Alter nach. Das Hormon Melatonin wird in der Zirbeldrüse, einem Teil des Zwischenhirns, produziert und lenkt den Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen. Bereits ab einem Alter von 15 Jahren nimmt die natürliche Melatonin-Eigenproduktion des Menschen jedoch deutlich ab. Ein zu niedriger Melatonin-Spiegel kann zu Schlafproblemen führen. Aus diesem Grund nimmt mit zunehmendem Alter auch die durchschnittliche Schlafdauer immer weiter ab und Schlafstörungen häufen sich. Sehr viele Senioren sind von Schlafstörungen regelrecht geplagt, informiert Müller. Frauen in den Wechseljahren leiden oft über viele Jahre unter Schlafstörungen. Vor allem in den Wintermonaten, wenn die Tageszeit von Dunkelheit geprägt ist, kann der Körper auch tagsüber Melatonin produzieren. Folgen sind andauernde Müdigkeit oder gar Winterdepressionen.

Anreicherung von nativem Melatonin in der Kuhmilch

Der Melatonin-Gehalt in der Kuhmilch kann sich mit Hilfe eines patentierten Verfahrens deutlich erhöhen. Die Produktion des Schlafhormons Melatonin findet bei Mensch und Tier bei Dunkelheit statt. Tagsüber erhalten die „Melatonin-Kühe“ deshalb eine Extradosis Licht, um den Tag-Nacht-Verlauf zu simulieren, und das wird durch eine gras- und kräuterbasierte Nahrung unterstützt. Die Melatonin-Kühe werden nachts gemolken, wenn der Anteil des Hormons Melatonin in ihrer Milch am höchsten ist. Die in der Nacht gewonnene Milch enthält deutlich mehr Melatonin als herkömmliche Milch.

Wirksamkeit von Melatonin-angereicherter Milch

Eine von der Innovationsberatung Weihenstephan durchgeführte Studie konnte die Wirksamkeit von Milch mit nativ erhöhtem Melatonin-Gehalt nachweisen. 40 Probanden beteiligten sich an der Studie. 73 Prozent gaben an, dass sie den Schlaf allgemein als erholsamer empfanden als vorher. Speziell bei älteren Menschen steigerten sich die Schlafqualität und damit der Erholungseffekt durch die Nachtmilch. Auch bei den Kühen stellten sich durch die Haltungs- und Fütterungsbedingungen, die einen hohen Melatonin-Spiegel in der Nachtzeit hervorrufen, positive Effekte ein. Die Futterverwertung und die Milchleistung pro Melatonin-Kuh steigerten sich. Wer besser ein- und durchschlafen möchte, sollte auch auf die Effekte von Kuhmilch setzen. Aber ein ganzheitliches Programm ist natürlich noch besser geeignet, Schlafstörungen zu vermeiden. Dauerhafte Probleme beim
Ein- und Durchschlafen müssen auch ärztlich abgeklärt werden, macht Sven-David Müller deutlich. Das Deutsche Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Diätetik fördert und fordert die ganzheitliche Prävention und macht sich für Diätetik im humanistischen Sinne stark. Die Organisation setzt sich für die interdisziplinäre Gesundheitsförderung ein, die Ernährung, Bewegung, Entspannung und medizinische Vorsorge einschließt.

Weitere Informationen über eine gesunde Ernährungs- und Lebensweise unter
http://www.dkgd.de

Studie zu Nachtmilch kann unter http://www.wirksamkeitsstudie.de.tf/
kostenlos herunter geladen werden.

Sende
Benutzer-Bewertung
5 (2 Stimmen)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.