Beeren überraschen mit inneren Werten

Rot, blau, violett, grün – schon allein die schönen, intensiven Farben der
Beeren verlocken zum Zugreifen. Doch Erdbeeren, Himbeeren & Co. erfreuen
nicht nur das Auge. Sie bieten auch eine erstaunliche Fülle an wertvollen
Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen. Als so genanntes Weichobst
fordern die Beeren allerdings schonendste Behandlung. Für die
druckempfindlichen Früchte gilt ganz besonders: möglichst frisch auf den
Tisch.

Sommerzeit ist Beerenzeit! Beeren sind am aroma- und nährstoffreichsten,
wenn sie viel Sonne tanken durften. Voll ausgereift geerntet weisen die
kleinen Vitalstoffbündel hohe Mengen an Vitamin C auf. Außerdem haben
Wissenschaftler herausgefunden, dass Beeren viele Flavonoide enthalten,
natürliche Farbstoffe mit antioxidativer Wirkung.

Und so leicht kann
Genießen sein: Eine Portion von 150 Gramm schlägt mit kaum mehr als 50
Kilokalorien zu Buche. Klein, aber oho: 150 Gramm Erdbeeren decken den
Vitamin-C-Tagesbedarf von Jugendlichen ab 13 Jahren und Erwachsenen zu 98
Prozent. Darüber hinaus liefern die roten Kraftpakete wertvolles Eisen, das
der Körper dank mitgeliefertem Vitamin C sehr viel besser aufnehmen kann.
Als Gaumenfreude sind die roten Verführer ohnehin einfach einzigartig: 350
verschiedene Aromastoffe komponieren den charakteristischen Geschmack der
saftig-süßen Früchte.

Brombeeren aus heimischem Anbau haben von Juli bis
Oktober Saison. Im Vergleich zu anderen Beerenfrüchten sind die
fein-säuerlichen Sammelsteinfrüchte Spitze als Träger von Provitamin A. Eng
verwandt mit den dunkelrot, schwarzviolett bis schwarz glänzenden Brombeeren
sind die ballaststoffreichen Himbeeren. Allein eine 150-Gramm-Portion
liefert schon gut ein Fünftel der täglich empfohlenen Ration für Erwachsene.
Obendrein glänzen die wohlschmeckenden Früchte mit reichlich Mineralstoffen
wie Kalium oder Eisen.

Stachelbeeren schmecken je nach Reifegrad sauer bis
herrlich süß. Wer die kirschgroßen Früchte pur genießen will, hält sich an
die ausgereiften, süßen Exemplare. Auch Stachelbeeren tragen nennenswerte
Mengen zur Versorgung an Provitamin A und Vitamin C bei. Johannisbeeren
haben von allen Beerenarten den höchsten Fruchtsäureanteil. Neben reichlich
Faserstoffen enthalten sie weitere wertvolle Inhaltsstoffe wie zum Beispiel
Kalium, außerdem Pektin, das die Früchte beim Konfitüre Kochen gut gelieren
lässt. Vitamin-C-Spitzenreiter unter den Beeren sind die Schwarzen
Johannisbeeren mit 177 mg pro 100 g.

Auch Heidelbeeren sind reich an
Ballaststoffen und vielen anderen ernährungsphysiologisch wichtigen Stoffen
wie Mangan und Vitamin E. Und keine Angst vor blauen Zähnen: Im Unterschied
zu Waldheidelbeeren haben Kulturheidelbeeren ein nicht färbendes, helles
Fruchtfleisch, enthalten weniger Kerne und sind länger lagerfähig. Ob
Heidelbeeren frisch sind, ist leicht zu erkennen. Die dunkelblauen Beeren
schimmern dann auf ihrer Oberfläche weißlich.

Gut zu wissen: Auf langen Transportwegen werden wertvolle Inhalts- und
Aromastoffe abgebaut. Deshalb Beeren aus der Region bevorzugen und möglichst
frisch genießen. Vor dem Essen nur kurz und sanft abbrausen oder vorsichtig
in reichlich stehendem Wasser säubern. Stiele und Blätter erst danach
abzupfen, so geht kein kostbarer Saft verloren.

Erdbeeren – der königliche Genuss
Aromatisch, saftig, süß – Erdbeeren zählen zu den schönsten, sommerlichen
Genüssen. Kein Wunder, dass auch schon unsere Vorfahren die Vorzüge der
roten Prachtfrucht zu schätzen wussten. So ist das Paradedessert „Erdbeeren
mit Sahne“ keine moderne Erfindung.

Die Kochbuch-Autorin Henriette Davidis
schwärmt in ihrem „Praktischen Kochbuch“ aus dem Jahr 1891: „An heißen
Sommertagen ist dies die erfrischendste Erdbeerspeise“. Nach Davidis ist die
Gaumenfreude im Handumdrehen zubereitet: Von schönen, reifen Gartenerdbeeren
nur die waschen, die es nötig haben, dann die Kelchblätter entfernen.

Die
Früchte mit Zucker einpudern und mit wenig gesüßter Schlagsahne bedecken –
fertig. Bei der Abwandlung des Klassikers sind der Fantasie keine Grenzen
gesetzt: Ein Hauch Pfeffer, Ingwer oder Kardamom, frische Kräuter wie
Melisse und Minze oder geröstete Nüsse setzen immer wieder neue, kulinarisch
interessante Akzente.

Auch gut: Erdbeeren mit Zitronensaft oder einem Schuss
Alkohol marinieren. Hauptsaison für heimische Erdbeeren sind die typischen
Sommermonate – fast schon zu kurz, um alle Köstlichkeiten mit frischen
Erdbeeren auszuprobieren. Fein-säuerlicher Quark, Bayerische Creme oder
Mandelbiskuit mit Erdbeeren, einfach himmlisch. Oder ganz exquisit:
Erdbeeren mit Brie. Die Kombination ist nicht nur ungewöhnlich lecker,
sondern als schnelle Dessertidee kaum zu schlagen. Und die Krönung: pürierte
Erdbeeren mit gut gekühltem Sekt aufgießen – nicht umsonst genießt
schließlich die Erdbeere den Ruf einer Beerenobst-Königin!

Wie man Konfitüren selber macht – Tipps zum Einmachen
Sommer, Sonne, Beerenzeit! Als bunter Vorrat zaubert die saisonale
Aromenpracht in Form von Konfitüre selbst an kalten, trüben Wintertagen
Ferienlaune auf den Tisch. Das sollten Sie beim Einmachen beachten:

▪ Ins Glas kommen nur reife, einwandfreie Exemplare. Beeren waschen, dann
Stiele und Blätter abzupfen – so bleibt der Geschmack am besten erhalten.

▪ Nur unbeschädigte Gläser mit Twist-off-Verschlüssen verwenden.
Twist-off-Deckel besitzen einen beschichteten Innenrand, der die Gläser
luftdicht schließt. Sie schützen den Inhalt vor Mikroorganismen und
Farbänderungen.

▪ Gläser und Töpfe vor dem Einkochen heiß und gründlich spülen, alles muss
fettfrei und blitzblank sauber sein. Gläser zum Einfüllen auf ein feuchtes,
sauberes Küchentuch stellen.

▪ Für optimales Gelingen die Angaben auf der Gelierzuckerpackung beachten.
Die Zutaten genau abwiegen. Kräuter oder Gewürze wie Lavendelblüten, Zimt,
Nelken oder Pfeffer geben Selbstgemachtem besonderen Pep. Pfefferminze oder
Vanille passen gut zu allen Beeren.

▪ Die Gelierprobe zeigt, ob der Kochvorgang abgeschlossen ist. Dazu kurz vor
Ablauf der Kochzeit ein bis zwei Teelöffel von der heißen Masse auf einen
kleinen, im Kühlschrank vorgekühlten Teller geben. Erstarrt die Probe, wird
später auch die restliche Konfitüre im Glas fest. Falls nicht, Kochzeit um
ein bis zwei Minuten verlängern.

▪ Gläser randvoll einfüllen, sofort verschließen und 5 Minuten auf den Kopf
stellen. Kein Luxus: Zum Einfüllen einen Trichter nehmen, damit die
Glasränder sauber bleiben.

▪ Wer weder Platz noch Lust hat, sich einen großen Vorrat an Konfitüren zu
zulegen, braucht auf Selbstgemachtes dank Tiefkühltechnik nicht zu
verzichten. Druckempfindliche Früchte wie Erdbeeren, Himbeeren oder
Brombeeren nebeneinander auf einem Backblech ca. eine Stunde vorfrieren,
dann in Gefrierdose oder -beutel umfüllen. Zum Einmachen gefroren wiegen,
dann erst auftauen und samt Saft weiterverarbeiten.

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