Anorexie, Bulimie und Adipositas

In Teamarbeit haben die Bayerische
Landesärztekammer (BLÄK), die Bayerische Landesapothekerkammer (BLAK)
und die Bayerische Akademie für Suchtfragen (BAS) für das Suchtforum
“Essstörungen – Vorbeugen, Erkennen, Beraten und Behandeln” am 26.
April 2006 ein Programm mit Wissenswertem und Nützlichem über
Essstörungen zusammengestellt. Die Fortbildungsveranstaltung befasst
sich mit Risikogruppen, Hypothesen zu Krankheitsursachen und
psychobiologischen Zusammenhängen. Im Teil über die Diagnostik werden
u. a. standardisierte Screening-Testverfahren erläutert. Der
Therapieteil enthält z. B. Hinweise und Tipps zur Gestaltung von
Behandlungsverträgen. Das Suchtforum ist somit eine sehr praxisnahe
Veranstaltung, die nicht zuletzt wegen der vielen anschaulich
aufgezeigten Fallbeispiele zur Teilnahme einlädt.

Und es ist eine hochaktuelle Veranstaltung, denkt man nur an die
Pro7-Castingshow “Germany’s Next Topmodel”. “Die Heidi-Klum-Show kann
für Risikogruppen bzw. Patientinnen und Patienten sehr bedenklich
sein und junge Leute in den Schlankheitswahn treiben”, meinte Dr. Max
Kaplan, Vizepräsident der BLÄK: “Essgestörte werden animiert,
weiterzuhungern.”

Immer mehr Mädchen und junge Frauen aber auch Jungs
und junge Männer litten mittlerweile unter Magersucht. Wenn Patienten
mit Anorexie oder Bulimie zum Arzt gingen, äußerten sie längst nicht
immer einen eigenen Verdacht auf eine Essstörung. Stattdessen kämen
sie wegen Komplikationen, begleitender psychischer Störungen oder
unter dem Druck ihrer Angehörigen.

Doch beim Thema Essstörungen ginge es auch um das andere Extrem:
die Adipositas. In den vergangenen 20 Jahren habe das Übergewicht bei
Kindern und Jugendlichen zugenommen. Bereits zehn bis 18 Prozent der
Schulkinder seien übergewichtig, vier bis acht Prozent seien an
Adipositas erkrankt. Besonders häufig seien dabei Kinder der unteren
sozialen Schicht sowie Ausländer betroffen, so Kaplan abschließend.

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