GASTHOF HIRSCHEN IN EGLISAU

DER «GASTHOF HIRSCHEN» IN EGLISAU IST «HISTORISCHES HOTEL DES JAHRES 2009»

Die Landesgruppe Schweiz des ICOMOS (International Council on Monuments and Sites –
Internationaler Rat für Denkmalpflege), hat in Zusammenarbeit mit GastroSuisse,
hotelleriesuisse und Schweiz Tourismus den «Gasthof Hirschen» in Eglisau (ZH) zum
«historischen Hotel des Jahres 2009» gewählt. Mit «Besonderen Auszeichnungen» wurden
zudem von der Jury das «Restaurant Schlüsselzunft» in Basel, das «Hôtel Au Lieutenant
Baillival» in Romainmôtier (VD) und das Restaurant «Chesa Veglia» in St. Moritz geehrt. Den
«Spezialpreis der Mobiliar» erhielt das «Hotel Stern & Post» in Amsteg (UR).

Bereits zum dreizehnten Mal seit 1997 hat die zwölfköpfige Jury, die sich aus Fachleuten in den Bereichen
Denkmalpflege, Architektur, Geschichte, Gastronomie und Hotellerie zusammensetzt, «das historische Hotel des
Jahres» erkoren. Aus den eingereichten Bewerbungsdossiers wurde der «Gasthof Hirschen» in Eglisau zum
Sieger ernannt und trägt fortan das geschützte Prädikat «Historisches Hotel des Jahres 2009». Drei weitere
Betriebe in den Kantonen Basel Stadt, Waadt und Graubünden erhielten von der Jury «Besondere
Auszeichnungen». Den von der Mobiliar Versicherungen & Vorsorge gestifteten « Spezialpreis der Mobiliar
2009» für ein historisches Einrichtungsstück erhielt das «Hotel Stern & Post» in Amsteg für seine qualitätsvollen
Hotelmöbel.

GASTHOF HIRSCHEN – HISTORISCHES HOTEL DES JAHRES 2009

Der Gasthof Hirschen wurde von der Jury als historisches Hotel des Jahres 2009 ausgezeichnet «für die
sorgfältige und fachkundige Konservierung und Restaurierung des historischen Gasthauses. Diese umfasst
sowohl die Rückführung zugehöriger Raumausstattungen wie auch die Wiederverwendung historischer Bauteile.
Die Einrichtung der Zimmer mit Mobiliar des 18. Jahrhunderts aus der Region ist ebenso stilsicher und gekonnt
wie die Neumöblierung von Gaststube, Bar und Saal».

Das Wirtshaus Zum Hirschen, der grösste profane Bau des Städtchens Eglisau, liegt an der Untergasse direkt am
Rheinufer. Das zeitweise auch «Goldener Hirschen» genannte Gasthaus geht ins 16. Jahrhundert zurück, der
östliche Kernbau datiert aus dem Jahr 1573. Das Haus wurde 1662 unter Einbezug älterer Substanz neu erbaut
und einige Jahre später um ein Stockwerk erhöht, 1852 erfolgte eine Erweiterung gegen Westen. Die Fassade
gegen den Rhein erhielt um 1870 einen vorgebauten Saal mit damals offener Arkade. Im Kernbau befinden sich
heute das Restaurant und die Hotelzimmer, im Westteil ein Bistro, ein historischer Saal sowie Wohnungen.

Bemerkenswert sind die 1974 freigelegten Fassadenmalereien aus dem 17. Jahrhundert, die zu den
bedeutendsten im Kanton Zürich zählen.
Nach einem Besitzerwechsel wurde das ganze Haus von 2003 bis 2007 in Zusammenarbeit mit der kantonalen
Denkmalpflege vollständig renoviert. Mit grosser Sorgfalt wurden ein Nutzungs- und Renovierungskonzept
erarbeitet, das die historische Substanz respektiert und gleichzeitig einen zeitgemässen Betrieb ermöglicht. Der
Gasthof Hirschen ist ein Musterbeispiel für die Wiederverwendung historischer Bauteile: gekonnt wurden
originale Teile der Raumausstattung an ihren ursprünglichen Standort zurückgeführt oder aus anderer
Provenienz im historischen Kontext eingebaut. Das Ganze wird von einer hervorragenden Sammlung lokaler und
regionaler Antiquitäten ergänzt. Gelungen sind die zeitgenössischen Ergänzungen in der Bar, der Gaststube und
dem Saal.

Zusätzlich zur Ernennung des Hirschen zum «historischen Hotel des Jahres 2009» hat die ICOMOS-Jury drei
weitere Betriebe mit «Besondere Auszeichnungen» für ihr Engagement geehrt.
– Das Restaurant Schlüsselzunft in Basel wurde ausgezeichnet «für die über Jahrhunderte gepflegte
Zunfthauskultur, deren Geschichte in den sorgfältig restaurierten und ergänzten historischen Stuben
erlebbar wird und dem Gast ein hochwertiges Erlebnis bietet».
– Das Hôtel Au Lieutenant Baillival in Romainmôtier wurde geehrt «für das Engagement der
Besitzer, ihren Gästen sorgfältig und im Respekt vor der Geschichte des Gebäudes restaurierte und
sanierte Räume zur Verfügung zu stellen».
– Das Restaurant Chesa Veglia in St. Moritz wurde ausgezeichnet «für den Erhalt und die Pflege
des detailreich erhaltenen Umbaus von 1936, mit dem der Palace-Hotelier Hans Badrutt im ältesten
Bauernhaus von St. Moritz ein visionäres und bis heute gültiges Gastrokonzept umgesetzt hat».

Den von der Mobiliar Versicherungen & Vorsorge gestifteten «Spezialpreis der Mobiliar» für ein besonders
wertvolles, authentisches Möbelstück oder ein Interieur erhielt das Hotel Stern & Post in Amsteg «für die
fachgerechte Restaurierung des vollständig erhaltenen Bestandes qualitätsvoller Hotelmöbel aus allen Epochen
des Betriebes».

ZWECK UND TRÄGERSCHAFT

Die seit 1997 verliehene Auszeichnung «Das historische Hotel / das historische Restaurant des Jahres» dient
dem Zweck, bei Eigentümern von Hotels und Restaurants sowie bei Hoteliers und Restaurateuren den Willen zur
Erhaltung der historischen Bausubstanz ihrer Betriebe zu fördern und das Bewusstsein für die Erhaltung und
Pflege historischer Hotels und Restaurants in eine breite Öffentlichkeit zu tragen. Die Auszeichnung wird
getragen von der Landesgruppe Schweiz des ICOMOS in Zusammenarbeit mit GastroSuisse, hotelleriesuisse
und Schweiz Tourismus. Seit 2002 wird das Projekt von der Mobiliar Versicherungen & Vorsorge unterstützt.

www.icomos.ch

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