Allergien gegen Milch und Ei

Allergien gegen Milch und Ei: Häufig verschwinden sie nicht mit dem Alter

Lebensmittel-Allergien im Kleinkindalter gegen Milch und Hühnerei verlieren sich offenbar nicht so schnell wie bisher angenommen. Dies zeigten zwei Studien mit jeweils mehr als 800 Patienten, die mit allergischen Reaktionen auf Milch beziehungsweise Hühnerei reagierten.
Die Studien wurden an der John Hopkins University School in Baltimore durchgeführt. Für die Untersuchungen wurden unter anderem die allergischen Symptome zum Zeitpunkt der Diagnose, die Antikörperkonzentration im Blut und das gleichzeitige Auftreten anderer Lebensmittelallergien oder das von Asthma und Heuschnupfen bestimmt. In der Bevölkerung sind nachweislich zwei bis drei Prozent der Kinder gegen Kuhmilch allergisch und ein bis zwei Prozent der Kinder gegen Hühnerei. Bislang wurde davon ausgegangen, dass diese Allergien sich im Laufe der ersten Lebensjahre „auswachsen“. Die Ergebnisse der Studien zeigen aber, dass erst im jugendlichen Alter der überwiegende Teil der Patienten eine Toleranz ausgeprägt hat: Die Lebensmittel werden dann also ohne Auslösung von allergischen Symptomen vertragen. Diese Toleranz zeigte sich bei 68 Prozent der 16-jährigen Hühnereiallergiker, bei den Milchallergikern lag die Zahl der Patienten in diesem Alter bei 79 Prozent. Die Toleranz stellte sich bei den Milchallergikern etwas früher ein: Bereits 19 Prozent der Vierjährigen hatten eine Toleranz entwickelt, wogegen bei den Eiallergikern lediglich vier Prozent der Vierjährigen die Allergie überwunden hatten. Bei den Milchallergikern spielte es allerdings im Gegensatz zu den Eiallergikern eine Rolle, ob gleichzeitig eine andere Lebensmittelallergie, Asthma oder Heuschnupfen bestand. In diesen Fällen war die Ausprägung einer Toleranz wesentlich weniger häufig.

Quelle: AID / Journal of Allergy and Clinical Imunology, Bd. 120, Nr. 5, S. 1172-1177 und Bd. 120, Nr. 6, S.1413-1417

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