Alberta: 20-jähriges Jubiläum der Olympischen Winterspiele in Calgary

Die ersten Olympischen Winterspiele in Kanada feiern ihr 20-jähriges Jubiläum

Am 13. Februar 2008 ist es genau 20 Jahre her, dass die ganze Welt nach Calgary schaute: Vor der einzigartigen Kulisse der Rocky Mountains fanden hier vom 13. – 28. Februar 1988 die XV. Olympischen Winterspiele statt – die allerersten auf kanadischem Boden überhaupt. Wo einst Schorsch Hackl, Katarina Witt, Eddie the Eagle und das jamaikanische Bobteam um Medaillen kämpften, finden heute nicht nur kanadische Profisportler, sondern auch Freizeitsportler aus nah und fern ideale Trainingsbedingungen und Spaßfaktoren in allen olympischen Disziplinen.

Die Olympischen Spiele 1988 in und um Calgary zeigten der Welt, dass Alberta (nicht nur) zur Winterzeit ein perfektes Reiseziel ist. Denn die Provinz im Herzen der kanadischen Rockies präsentierte zur Olympiade nicht nur hervorragende Wintersportanlagen und atemberaubende Schneeverhältnisse, sondern stellte auch ihre unbeschreibliche Gastfreundschaft unter Beweis. So ist es nicht verwunderlich, dass jedes Jahr mehr als eine Million internationaler Gäste die olympischen Sportstätten von 1988 besuchen, um sich entweder „nur“ über den olympischen Gedanken und die Sportler zu informieren oder aber um selbst Wintersport unter olympischen Bedingungen zu betreiben und auf den Spuren ihrer Idole zu wandeln.

Das Wahrzeichen der Olympischen Winterspiele von Calgary ist und bleibt der Canada Olympic Park (C.O.P.) mit seiner alles überragenden Skisprunganlage. Unvergessen bleibt die Schanze durch Eddie “the Eagle” Edwards, der hier 1988 zum Sprung ansetzte (Goldmedaillengewinner wurde allerdings Matti Nykänen). Während die 90-Meter-Schanze heute nur noch außerhalb des Profisports genutzt wird (da ihr Auslauf für die heute alltäglichen Weiten zu kurz geworden ist) und darüber hinaus als Aussichtsturm dient, bieten alle anderen Schanzen Sommer wie Winter weiterhin hervorragende Trainings- und Wettkampfbedingungen. Gleiches gilt auch für die anderen Sportstätten in- und außerhalb des Parks: Sie dienen bis heute als Wettkampfarena und Trainingszentrum für Profis sowie als „Abenteuerspielplatz“ für Besucher aller Nationalitäten und Altersklassen.

Hierzu zählt u.a. der 1,5 km lange Eiskanal, in dem das jamaikanische Bobteam sein Debüt feierte und Georg „Schorsch“ Hackl mit seinem Rennrodel aufs silberne Siegertreppchen raste und damit sein erstes olympisches Edelmetall holte. In der Wintersaison kann man an eben diesem Eiskanal regelmäßig Weltcup-Veranstaltungen im Bobfahren, Rennrodeln und Skeleton (der Disziplin, bei der bäuchlings und Kopf voraus gerodelt wird) verfolgen – oder aber selbst in einen Bob steigen. Informationen zu diesem Erlebnis der besonderen Art, für das man unbedingt vorab seinen Platz im Bob reservieren sollte, gibt es online unter www.canadaolympicpark.ca/ThingsToDo/BobsleighRides.asp . Denn obwohl man die Bahn auch noch bei Außentemperaturen von plus 30°C vereisen könnte, sind die Aktivitäten im Eiskanal auf die Wintermonate beschränkt.

Nicht so die Trainingsmöglichkeiten im so genannten Ice House, das seit 2001 den Canada Olympic Park um weitere Trainingsmöglichkeiten bereichert: Hier können Sportler aller „Schlitten-Disziplinen“ ganzjährig die oft über wichtige Sekunden entscheidende Startphase trainieren. Die kanadischen Rodler (Bob, Rennrodel, Skeleton) bereiten sich hier auf die nächsten Winterspiele vor, die 2010 wiederum in Kanada stattfinden. Das Ice House ist weltweit das einzige „Kühlhaus“ dieser Art: es ist mit modernster Technik ausgerüstet und beherbergt drei vereiste Startbahnen, die durch ein umweltverträgliches Kühlsystem konstant auf ‑2° bis ‑3°C gehalten werden.

Auch die Half-Pipe im C.O.P., die erst nach den Spielen von Calgary hinzu kam und Ende 2006 nach neuesten FIS Standards überholt wurde, gibt einen Vorgeschmack auf die kommenden Winterspiele: Sie ist ein Abbild der Half-Pipe, die für die Snowboard-Wettbewerbe der Olympischen Spiele 2010 in Vancouver genutzt wird. Mit ihrem Radius von 22 Fuß (knapp 7 m) ist die Calgary Half-Pipe zudem die größte ihrer Art weltweit – sowohl Top-Athleten als auch Freizeit-Snowboarder finden hier ideale Bedingungen für ungetrübten Snowboard-Spaß. Gleiches gilt auch für die Anhänger des Freestyle-Skiings: Dieser alpine Skisport, der 1988 noch als Demonstrationswettbewerb an den Start ging, kann inzwischen nach modernsten Standards auf Weltcup-Niveau im über 83 ha großen Canada Olympic Park betrieben werden.

Die neueste Attraktion im Canada Olympic Park heißt Skyline. Hierbei handelt es sich allerdings nur bedingt um eine Wintersportart, sondern vielmehr um eine rasante Drahtseilfahrt ins Tal. Gesichert durch ein Bergsteigergeschirr rast man mit bis zu 140 km/h an einer Seilbahn bergab und erfährt somit das Gefühl, das ein Skispringer erlebt, wenn er die Schanze hinunter fährt und zum Sprung in die Tiefe ansetzt ( www.canadaolympicpark.ca/Pages/ThingsToDo/Skyline.asp ). Wem dies zu nervenaufreibend ist, der kann sich in der Olympic Hall of Fame and Museum im C.O.P. – auch in deutscher Sprache – über die Geschichte der Olympischen Spiele und deren herausragende Athleten informieren. Das Museum wurde pünktlich zur Winterolympiade 1988 eröffnet und ist das größte seiner Art in ganz Nordamerika. Zu den Ausstellungsstücken zählt u.a. auch die Fackel, die 1988 das Olympische Feuer nach Calgary brachte. Sie gehört zu einer Sammlung von insgesamt 20 Fackeln (die älteste stammt von den Olympischen Spielen 1936 in Berlin), die allesamt in der Olympic Hall of Fame ausgestellt sind.

Dass insbesondere der Eissport und Alberta unzertrennlich miteinander verbunden sind, zeigt sich am Olympic Oval, der Eislaufhalle in Calgary. Bereits bei ihrer Eröffnung im Dezember 1987 war klar, dass es sich hier um das „schnellste Eis der Welt“ handelt. Und so wurden bei den Olympischen Spielen im Februar 1988 in den Eisschnelllauf-Disziplinen so viele Weltrekorde gebrochen wie niemals sonst in einem Wettbewerb. Katarina Witt holte hier bei den Olympischen Winterspielen zwei Goldmedaillen. Selbst testen kann man das rasante Eis – nicht nur im Winter – zu den öffentlichen Eislaufzeiten, die online unter http://oval.sunergon.com (im Menüpunkt „Public Services“) aufgeführt sind. Schlittschuhe können selbstverständlich ausgeliehen werden.

Nur etwa eine Stunde außerhalb der Metropole Calgary findet man die olympischen Pisten und Loipen der verschiedenen Ski-Disziplinen. Das Canmore Nordic Center vor den Toren Calgarys – Canmore ist übrigens die am schnellsten wachsende Stadt Westkanadas – bietet mehr als 60 km erstklassige Langlauf-Loipen und Biathlon-Strecken. Gespurt wird im Areal des Nordic Centers, das ebenfalls für die Winterolympiade 1988 ins Leben gerufen wurde und heute laut FIS zu den drei besten Skigebieten der Welt für die nordischen Sportarten zählt, sowohl für den klassischen Skilanglauf als auch für den Skating-Stil. Welchen Stil man auch bevorzugt, eine Langlauf-Tour vor der Kulisse der Rocky Mountains wird unvergessen bleiben. Wem Skilanglauf allerdings zu anstrengend ist, der kann von hier aus auch zu einer Hundeschlittenfahrt durch die verschneiten Wälder starten – diese Disziplin ist zwar nicht olympisch, aber keineswegs weniger spektakulär.

Alpinem Skisport frönt man damals wie heute an Kanadas „olympischem Berg“ Nakiska im Herzen des Kananaskis Valley. Das unweit von Calgary gelegene Nakiska Mountain Resort ist ein idealer Ort, um das Skiparadies Alberta mit seinen malerischen und perfekt präparierten Abfahrten zu erkunden. Wo vor 20 Jahren Alb
erto Tomba sein olympisches Debüt gab und dabei gleich zwei Goldmedaillen einfuhr, finden sowohl Anfänger als auch Profis die passenden Pisten: Aus Richtung Gipfel winden sich die schweren Abfahrten hinab, im mittleren Bereich des Berges befinden sich überwiegend mittelschwere Pisten und zum Tal hin sorgen die weniger steilen Abfahrten bei den Anfängern unter den Alpinsportlern für Skivergnügen. Aufgrund der klimatischen Verhältnisse und einem ausgeklügelten System stets einsatzbereiter Schneekanonen hat man in Calgarys Ski Resort Nakiska relative Schneesicherheit und somit meist den gesamten Winter hindurch perfekte Bedingungen für den alpinen Skisport.

Die mehr als eine Million Touristen, die jedes Jahr den Canada Olympic Park und die olympischen Sportstätten in und um Calgary besuchen, kommen selbstverständlich nicht alle im Winter nach Alberta. Auch während der Sommermonate ist die kanadische Provinz Alberta ein abwechslungsreiches und lohnenswertes Reiseziel. Und selbst wenn einige der Sportanlagen im Sommer nicht in Betrieb sind, eine Besichtigung sind sie allemal wert – wer möchte, kann den C.O.P. dann per Mountainbike erkunden. Denn während des Sommers verwandelt sich der Wintersport- in einen Mountainbike-Park mit über 25 km befestigter und unbefestigter Wege, Hindernisparcours, BMX- und Freestyle-Strecken sowie Fahrradverleih. Eine Reise nach Alberta mit einem Abstecher in die Olympia-Metropole Calgary sollte man sich daher insbesondere im Jubiläumsjahr nicht entgehen lassen – egal zu welcher Jahreszeit!

Alberta, die Heimat der kanadischen Rocky Mountains, ist die viertgrößte Provinz Kanadas mit einem Gebiet von insgesamt 661.185 qkm und einer Bevölkerung von drei Millionen. Alberta befindet sich im kanadischen Westen und ist eine der reichsten Provinzen des Landes. Mit den bekannnten Skigebieten in den Rocky Mountains, der indianischen Kultur, den UNESCO Weltkulturerben – Dinosaur Provincial Park, Head-Smashed-In Buffalo Jump, Banff-Jasper National Parks, Waterton Lakes/Glacier National Park und Wood Buffalo National Park – sowie den Weltstädten Calgary und Edmonton ist Alberta ein ganzjähriges Reiseziel. Alberta ist über die internationalen Flughäfen von Calgary und Edmonton erreichbar.

Weitere Infos zu Alberta – nicht nur für (Winter-) Sportfans – sind online unter www.TravelAlberta.com erhältlich

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